Agrarministerin Barbara Otte-Kinast will

Konsequenzen aus dem 2018 Dürrejahr ziehen „Wir brauchen eine komplette Ackerbau-Strategie und größere Vielfalt in die angebauten Sorten“

Als Vorsitzende des Niedersächsischen LandFrauenverbandes besuchte Barbara Otte-Kinast die Altämter Landfrauen vor der Niedersachsen-Landtagswahl. Seit November 2017 ist sie Agrarministerin in Niedersachsen.

Kalefeld/Altes Amt. Niedersachsens Agrarministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) hat Konsequenzen aus den massiven Ernteausfällen in diesem Jahr angekündigt: „Dieses Dürrejahr 2018 hat uns alle sehr wachgerüttelt.“ Die andauernde Dürre im Sommer habe in der niedersächsischen Land- und Forstwirtschaft Schäden in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro verursacht.

Bei vielen Verantwortlichen seien „die“ Alarmglocken angegangen", dass die Landwirtschaft sich den Folgen des Klimawandels anpassen müsse, so die Ministerin zum Erntedanktag 2018. Landesweit hätten rund 2.000 Landwirte Anspruch auf Entschädigung. Die Trockenheit führte nach Angaben der Landwirtschaftskammer zu Ernteausfällen von durchschnittlich 30 Prozent.

Otte-Kinast erklärte, die Politik könne die Landwirte bei der Anpassung an das sich wandelnde Klima noch mehr unterstützen, etwa durch Forschungsprojekte: „Mein Plan ist, aufgrund dieses Dürrejahres für den Ackerbau viele Dinge neu zu denken. Wir brauchen eine komplette Ackerbau-Strategie.“ Unter anderem müsse in die angebauten Sorten „eine größere Vielfalt reingebracht werden.“

Als Beispiel nennt die Ministerin besondere Sommerfrüchte und Winterkulturen. Einige Landwirte haben damit begonnen, auf spezielle Sorten umzustellen, die eine höhere Trockentoleranz aufweisen. Zusätzlich geht es darum, die Bodenstruktur so zu verbessern, dass der Boden mehr Wasser speichern könne“
Die Ministerin weist Kritik an der industrialisierten Landwirtschaft zurück: „Jeder erwartet für sich einen attraktiven Arbeitsplatz, aber den Landwirten gesteht man das nicht zu.“

Landwirte aber müssten ihre Ställe modernisieren und mit Maschinen arbeiten. Das verstünden viele Menschen nicht: „Die wünschen sich am Wochenende eine heile Welt auf dem Lande.“red