Altämter fügen 230 bunte Ketten zusammen

Große Unterstützung für Hilfsaktion „Bunter Zusammenhalt in dunkler Zeit“ / Präsentation bei Gottesdienst in der Weißenwasserkirche

KSN-Geschäftsstellenleiter in Echte, Christian Grote, Pastor Michael Falk, Vermögensberater Bernhard Ahlborn und Pastor Rolf Wulkop (von links) bei der symbolischen Spendenübergabe.

Kalefeld/Echte/Sebexen. Ein bisschen Farbe in die Tristesse der Corona-Zeit bringen: Dieses Ziel verfolgt die Hilfsaktion „Bunter Zusammenhalt in dunkler Zeit“ als gemeinsames Projekt aller fünf Pfarrämter im Alten Amt. Teilnehmer haben rund 230 fertige Ketten zusammengefügt und in den Pfarrämtern abgegeben. Die Ketten werden am Sonntag, 14. März, ab 11 Uhr im Rahmen eines Gottesdienstes in der Weißenwasserkirche präsentiert.

An Spenden für dieses Projekt ist ein ansehnlicher Betrag von bislang 4640 Euro zusammengekommen: zum einen durch sehr viele Einzelspender, die bei der Abgabe ihrer Kette einen Schein dazu gelegt haben und zum anderen durch viele größere Spenden – sowohl durch Privatleute als auch durch Firmen. Die Kirchengemeinden sagen allen Spendern vielen Dank für ihre Hilfsbereitschaft und laden sie ganz besonders herzlich zu dem Gottesdienst ein.
Mit der Hälfte dieses Betrages werde Brot für die Welt unterstützt. Die andere Hälfte und damit ebenfalls 2320 Euro steht den einzelnen Kirchengemeinden zur Verfügung, um Menschen vor Ort zu helfen.

„Natürlich ist es weiterhin möglich, Ketten aus den verbleibenden Männchen zusammenzufügen und einzureichen, auch über weitere Spenden freuen wir uns“, sagt Pastor Rolf Wulkop. So ist im Rewe Getränkemarkt in Echte die Möglichkeit gegeben, anstelle der Pfandrückgabe den Pfandzettel in einen Kasten zu geben, um ein förderungswürdiges Projekt damit zu unterstützen. „Für diese Wochen hat der Rewe Markt unser Projekt mit den bunten Männchen als Spendenzweck ausgesucht“, betont Wulkop.

Alle Mitglieder der Altämter Kirchengemeinden, die über 65 Jahre alt sind, hatten drei Figuren in zwei Farben bekommen, ein Drittel zusätzlich einen Draht zum Auffädeln. Durch einen coronagerechten Austausch mit anderen Menschen galt es die fehlenden Farben zu sammeln.

„Die Aktion war gut, um mal darüber nachzudenken, wen man alles kennt und wen man mal anrufen kann“, erzählt Helmut Ritter aus Kalefeld. Von einem Bekannten und einem Nachbarn bekam er jeweils eine Figur. Die Suche nach der letzten fehlenden Figur habe sich dann äußerst schwierig gestaltet. Mehrere Menschen, die er angesprochen hatte, konnten ihm nicht aushelfen. Durch Kontakt zu Edwin Wissmann, der an den Vorbereitungen der Aktion beteiligt war, erhielt er ein Männchen in gesuchter Farbe – allerdings ohne Loch. Bohren musste Ritter nicht: Von einer Frau, mit der er während seiner Recherchen nicht sprechen konnte, bekam er kurz darauf die fehlende Figur mit Loch.

Viel Spaß hatten auch Bewohner des Mundus Senioren-Hauses in Kalefeld, die 17 Ketten fertigten. „Wir haben den Bewohnern Zettel mit den Informationen überbracht. Ich habe es vorgelesen und dann haben wir und an zwei Nachmittagen hingesetzt und die Ketten vervollständigt“, erläutert Betreuungsleiterin Sigrid Raschke. „Es hat viel Spaß gemacht. Wir haben dabei viel erzählt“, erzählten die 88-jährige Ursel Fischer aus Kalefeld und die 89-jährige Erika Janoschek aus Düderode. Allen Beteiligten sei wichtig gewesen, dass auch Brot für die Welt mit der Aktion unterstützt wird.

Mit großer Begeisterung beteiligten sich auch viele Menschen in Sebexen an der Aktion. „Das ist ganz schön viel", freute sich Pastor Rolf Wulkop als er die 34 Ketten von Regina Kruse in Empfang nahm. „Oft war eine Spende und ein kleiner Brief dabei“, berichtete die stellvertretende Kirchenvorstandsvorsitzende.
Auch Pastor Michael Falk freute sich über viele positive Reaktionen in seinen Pfarrämtern. So bedankte sich ein Teilnehmer in einem Schreiben dafür, „mit welchem Aufwand hier etwas für die Allgemeinheit getan wird“. Allein das Durchbohren der Figuren und der logistische Aufwand sei „in diesen etwas dunklen Zeiten bemerkenswert“. Es seien unter Corona-Bedingungen viele neue Kontakte entstanden und gepflegt worden. Über Telefon habe es viele Gespräche auf Abstand beziehungsweise auch per Telefon zu anderen Themen über „Gott und die Welt“.

Zu den Institutionen, die das Projekt großzügig unterstützen, gehört die Geschäftsstelle der Kreissparkasse Northeim in Echte. „Es ist ein soziales Projekt, an dem wir uns immer gerne beteiligen, weil wir möchten, dass es den Menschen in der Region gut geht“, betonte Geschäftsstellenleiter Christian Grote. Die von der Geschäftsstelle betreuten Kunden würden in den Kirchengemeinden im Alten Amt leben. Das Projekt sei schon des Öfteren Thema in Kundengesprächen gewesen. Mit einer Spende unterstützte auch der private Vermögensberater Bernhard Ahlborn die Aktion.

Unabhängig von der großen Aktion „Bunter Zusammenhalt in grauer Zeit“ hat das Hilfsprojekt am 20. Februar in Kooperation mit dem Förderaktion „Gutscheine mit Herz“ einen Betrag für Brot für die Welt in Höhe von 1215,65 Euro ergeben und die Möglichkeit Menschen vor Ort mit demselben Betrag zu fördern.

Dieser Zusammenhalt soll nun im Gottesdienst gefeiert werden. Die vielen Ketten werden nicht nur präsentiert: Wer will, hat nach dem Gottesdienst die Möglichkeit, eine Kette mitzunehmen, um anderen Menschen damit eine Freude zu machen.

Aufgrund der Corona-Bedingungen und der nötigen Abstandsregeln kann es sein, dass die Anzahl der Plätze in der Kirche nicht reicht. Deshalb können sich interessierte Menschen durch telefonische Anmeldung einen Platz sichern. (Telefon: Gudrun Blecken 2245, Pfarramt Kalefeld 765, Regina Kruse 1500)
Auch Gottesdienstbesucher ohne Platzanmeldung sind willkommen. Diese laufen aber Gefahr, draußen vor der Kirche den Gottesdienst nur über Lautsprecherübertragung mitfeiern zu können.

Falls mehr Anmeldungen eingehen als Plätze in der Kirche angeboten werden können, gibt es einen zweiten Gottesdienst am Sonntag um 14 Uhr. Wulkop: „Sollte dies notwendig sein, benachrichtigen wir telefonisch und hängen die Information in die Schaukästen“.art