Altes Hirtenhaus frisch saniert

Förderverein möchte historische Exponate aussstellen

Jetzt strahlt es in frischem Glanz: Das alte Hirtenhaus an der Straße An der Halbe, der Straße in Richtung Ahlshausen, Sievershausen und Hohnstedt.

Eboldshausen. Es war einmal... – so beginnen Märchen. Auch in Eboldshausen. Es war einmal ein Hirtenhaus – und dem drohte der Verfall. Obwohl zwischenzeitlich von der Feuerwehr genutzt und Spritzenhaus genannt, nagten über Jahre, Jahrzehnte Wind und Wetter am Fachwerkgebäude. Nun strahlt das alte Hirtenhaus vom Boden bis zum Dach in neuem Glanz.

„Die Eboldshäuser haben das historische Gebäude aus dem Dornröschenschlaf erweckt“, so der Bürgermeister der Gemeinde Kalefeld, Jens Meyer, zu dem um 1701 erstmals erwähnten kleinen Gebäude auf einer kleinen Anhöhe über der Dorfmitte.

54.000 Euro sind in die umfangreiche Sanierung geflossen; möglich wurde der Gebäude-Erhalt durch Spenden der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, das Land Niedersachsen, die Kultur- und Denkmalstiftung des Landkreises Northeim und einen Eigenanteil der Gemeinde Kalefeld.

Immer wieder hatte sich der Ortsrat Eboldshausen um Gelder für die Sanierung gemüht – bis vor zwei Jahren die ersten Spendenzusagen eintrafen und auch auf kommunaler Ebene „grünes Licht“ für Mittelbereitstellung erfolgte.

Der Erhalt des alten Hirtenhauses war auch leicht umstritten. Ein Ratsherr wagte den Vorschlag: „Lasst im Winter den Schneepflug mal gegen die alte Hütte fahren.“ Dies geschah aber nicht. Das alte Hirtenhaus steht unter Denkmalschutz und gilt als Gebäude mit ortsbildprägendem Charakter, es ist eines der ältesten Gebäude im kleinen Dorf.

Es war einmal: Da gab es in den Dörfern Dorfhirten, die während der „grünen Saison“ mit Tieren der örtlichen Bauern und Bürger auf die Weide vor dem Dorf oder in das Holz zogen. Da gab es Schweinehirten, Kuhhirten, Schafhirten, Ziegenhirten. Oft wurde auch das gesamte Vieh eines Ortes gemeinsam von einem Hirten gehütet.

Der Dorfhirte stand in den Dörfern auf der unteren Stufe der Gesellschaft. Zumindest wurde ihm aber eine freie Wohnung gewährt. So wie in Eboldshausen in dem kleinen Gebäude. Ein Zimmer für den Hirten und ein Raum für die Tiere.

Der Förderverein für das Hirtenhaus um den Vorsitzenden Matthias Winkler will im alten Gemäuer alte Exponate aus dem Dorf ausstellen. Bis dahin ist jedoch noch einiges im Inneren zu erledigen. Von daher hofft Ortsbürgermeister Richard Lemke, dass noch mehr Einwohner und Freunde des Dorfes den Förderverein als Mitglied und auch als tatkräftige Helferinnen und Helfer unterstützen werden.eh