Am Ende alles gut: TLF 3000 ist da

Und das schon seit sieben Monaten / Die offizielle Übergabe gab es aber erst am Sonnabend

Bürgermeister Jens Meyer freute sich, dass der Gemeinde Kalefeld die Anschaffung des TLF 3000 nach langer Vorgeschichte gelungen ist.

Kalefeld. Manches dauert eben mal länger. Richtig lange in diesem Fall: Die Überlegungen, ein neues Fahrzeug für die Kalefelder Feuerwehr zu beschaffen, starteten bereits im Jahr 2017! Bis November 2018, wo der Beschaffungsbeschluss vom Rat gefasst wurde, gingen mehrere Besichtigungsfahrten zu anderen Feuerwehren oder Fahrzeugvergleichstests voraus. Dann wurde der Auftrag vergeben, ihn bekam Feuerwehr-Fahrzeugbauer Schlingmann.

Dieser Auftrag wiederum war aus Finanzierungsgründen auf zwei Jahre verteilt, denn die insgesamt rund 270.000 Euro, die das neue TLF 3000 am Ende gekostet hat, sind zwar zum kleineren Teil – 110.000 Euro – aus der Gemeindekasse zu finanzieren gewesen, während die restlichen 160.000 Euro über Fördermittel eingeworben werden konnten, doch auch diese Summe überforderte den angespannten Kommunaletat. So wurden Fahrzeug und Aufbau auf zwei Jahre verteilt.

Angepeilter Liefertermin war Juni 2020, so Bürgermeister Jens Meyer sowie Gemeindebrandmeister Karsten Müller in ihren jeweiligen Ansprachen. Doch dabei war Corona nicht eingerechnet. Die Pandemie warf die Produktionspläne aufgrund der am Arbeitsplatz plötzlich notwendigen Maßnahmen durcheinander und den Liefertermin um ein weiteres halbes Jahr zurück.

Die tatsächliche Erstzulassung erfolgte dann Anfang November letzten Jahres, wenige Tage später stand das TLF 3000 dann tatsächlich in Kalefeld. Sieben Monate war es also schon im Dienst und hat so manche Einsätze erfolgreich hinter sich gebracht, wie zum Beispiel den Stallbrand mitten in Echte.
Die damit geschilderte Zeitschiene einer Feuerwehrersatzanschaffung – das Vorgängerfahrzeug leistete 32 Jahre seinen Dienst an dieser Stelle – hatte aber auch noch andere Begleiterscheinungen. So wurden aus dem Altfahrzeug Teile schon Mitte 2020 ausgebaut, um sie ins Neufahrzeug zu übernehmen.

Daraufhin war das Altfahrzeug aber nicht mehr einsatzfähig, für ein halbes Jahr tat ein aus Northeim abgestelltes Löschfahrzeug in Kalefeld Ersatzdienst.

Das alles, so Ortsbrandmeister Jan Bialaschewitz, habe von den Kameraden viel Flexibilität und Einsatz erfordert, denn so mussten sie sich in dieser Zeit noch einmal intensiv auf das Übergangsfahrzeug einarbeiten. Für die Kalefelder stellt das neue TLF 3000 nun ein einmaliges Fahrzeug dar, so Bialaschewitz weiter.
Es führt in einem mittig eingebauten Tank 3000 Liter Wasser mit, hat ausreichend Atemschutzausrüstung an Bord, ist mit einer Wärmebildkamera ausgestattet, die vom Förderverein der Ortswehr mit Hilfe des Mundus-Seniorenheimes angeschafft wurde. Und es hat auch schon für Vegetationsbrände einen Löschrucksack gespendet bekommen.

Womit wir bei einem weiteren Teil der offiziellen Übergabefeier am Sonnabend auf dem Schulhof der Auetalschule wären: Dennis Weiß vom lokalen VGH-Büro konnte eine Spende im Gesamtvolumen von rund 3000 Euro überbringen. Die Versicherung schaffte damit Ausrüstung für Vegetationsbrände an, drei Löschrucksäcke konnten an weitere Ortswehren übergeben werden, in diesem Fall Düderode, Willershausen und Echte. Sie verfügen über wasserführende Fahrzeuge, wo die Löschrucksäcke immer wieder am Einsatzort aufgefüllt werden können.

Und weil es auch gleich in den Rahmen passte, wurde eine Beförderung aus dem letzten Jahr schon an dieser Stelle öffentlich und durch Übergabe von Kreisbrandmeister Marco de Klein an Ortsbrandmeister Jan Bialaschewitz ausgesprochen. Er ist nun offizieller Brandmeister.

Kreisbrandmeister de Klein gab zudem seiner Freude Ausdruck, dass der Gemeinde die Anschaffung gelungen sei. Die Zeit unter Pandemieeinschränkungen sei für die Feuerwehren schwierig gewesen, es habe dadurch aber sogar Zulauf für manche Wehren gegeben.rah