Auetalhalle: Kein Fest am 30. September

Seit 40 Jahren steht das Mehrzweckgebäude am Aue-Strand / Dachsanierung erforderlich

Die Auetalhalle in Willershausen. Das Großgebäude der Gemeinde Kalefeld ist seit Jahren ein „Sorgenkind“ der Kommune. Die Halle bleibt weiterhin Baustelle. Nun sind Schäden an der Dacheindeckung sichtbar geworden. Es muss dringlichst gehandelt werden.

Willershausen. Am 30. September 1977 wurde nach zwei Jahren Bauzeit eine große Mehrzweckhalle der 1974 gebildeten Einheitsgemeinde Kalefeld eingeweiht: In Willershausen, nahe dem Sportplatz und der Aue. Getauft wurde das Gebäude auf den Namen „Auetalhalle“. Rund zwei Millionen D-Mark hat der Bau seinerzeit gekostet.

Der Bau der Groß-Halle basiert auf Plänen der 1973 noch selbstständigen Gemeinde Willershausen: Es sollte eine Sporthalle für das Dorf errichtet werden, eine 30 x 40-Meter große Halle mit Anbindung an das TSV-Heim am Sportplatz. Doch dann kam die Gemeindereform und kam die Förderung durch den „Goldenen Zügel“. Da griff die junge Gemeinde Kalefeld doch schnell in den Fördertopf. Heute sind die „goldenen Zeiten“ der Auetalhalle sind längst vorbei.

Am 30. September 1977 wurde das neue Gebäude, dessen Baugründung ob des Untergrundes nicht unprolemtisch war, eingeweiht. Ein Objekt für alle Orte der Gemeinde, für alle Vereine in der Gemeinde, mit einer 15 x 27 Meter großen Mehrzweckhalle mit Bühne und Tribüne, einer Raststätte (mit 60 Plätzen),?Küche, Doppelkegelbahn, Sauna, Umkleideräumen, Geräteraum.

Es lief auch alles gut an – in der Auetalhalle: Konzerte (vom Heimatabend bis zum Rock Meeting), Theaterabende, Versammlungen, Festbälle, Hobbykunstausstellungen. Das Bestehen der Patenschaft der Ortschaft Willershausen mit der 3. Bundeswehr-Kompanie aus Osterode wurde hier gefeiert. In „Wende-Zeiten“ fand in der Halle die Unterzeichung der Gründung der Partnerschaft zwischen Willershausen und Hachelbich (Thüringen) statt: deutsch-deutsche Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 in der Auetalhalle – ein historischer Moment.

In den letzten Jahren war die Auetalhalle vornehmlich Baustelle: Brandschutzauflagen, die dringlich erforderliche energetische Sanierung. Und: Die kommunale Halle wurde immer seltener für überörtliche Großveranstaltungen gebucht und genutzt.

Ein leidiges Problem ist seit Jahr und Tag: Es findet sich kein Pächter mehr für die Bewirtschaftung der Auetalhalle. Für den 30. September, vier Jahrzehnte nach der Hallen-Einweihung, war von den Willershäuser Vereinen und Verbänden ein kleines Festgeplant. Die Planung ist ad acta gelegt.

Ohnehin ist es mit der „Bauerei“ in / an der Halle noch nicht vorbei. Bei einer Prüfung der Tragkonstruktion wurden Mängel an der Hallendecke festgestellt, Schäden an der Dacheindeckung. Die Sanierung der Dacheindeckung muss dringlichst erfolgen, es müssen im Etat 2018 Mittel ausgewiesen werden.eh