Bewusst schwierige Zeiten bewältigen

Heike Borchardt gab Tipps in der Reihe „Eintopf mit Einlagen“ des Altämter Vereins „Gemeinsam besser leben“

Körperliche Bewegungen sorgten zum Abschluss im Pfarrgarten Düderode für ein Lächeln bei den Teilnehmern.

Düderode. Akzeptanz und Optimismus: Das sind zwei Pfeiler, mit denen sich schwierige Zeiten durchleben lassen. Wie Menschen solche Phasen sonst noch besser bewältigen können, thematisierte Heike Borchardt, Heilpraktikerin beschränkt auf Psychotherapie sowie Kommunikationstrainerin, während der jüngsten Auflage der vom Altämter Verein „Gemeinsam besser leben“ initiierten Reihe „Eintopf mit Einlagen“. Vorsitzende Brigitte Hansen begrüßte die Teilnehmer im Düderoder Pfarrgarten.

Resilienz stand im Mittelpunkt der Ausführungen von Borchardt. Der Begriff heiße soviel wie Widerstandskraft. „Wie komme ich unbeschadet durch schlechte Zeiten? Wie kann ich mir Kraft aufbauen, wie kann ich Stärke bekommen?“ sind einige der Fragen, die Borchardt in diesem Zusammenhang benannte. In vielen Bereichen werde dies auch erforscht, erläuterte der Gast. Dabei sei herausgekommen, dass es sieben Punkte gibt, die einen Menschen gerade in Krisen und Herausforderungen stärken können.

Dies beginne mit Akzeptanz. Dies könne bedeuten, Ereignisse so anzunehmen wie sie passiert sind und dann so stehen zu lassen.

Ein zweiter Punkt, um sich zu stärken, sei Optimismus. „Ich vertraue darauf, dass es besser wird“, konkretisierte der Gast.
Wichtig sei es auch, sich der Selbstwirksamkeit bewusst zu werden und damit der Tatsache, dass man etwas bewirken könne. „Ich bin überzeugt davon, dass ich Einfluss nehmen kann. Ich weiß, indem ich handele, kann ich etwas verändern“, fasste sie diesen Ansatz in Worte.

Ein weiterer Aspekt sei, sich seiner Eigenverantwortung bewusst zu sein. „Ich frage nicht, wer ist schuld, sondern ich frage, wie bringen wir das wieder in Ordnung“, machte die Referentin deutlich.
Borchardt benannte unter anderem auch den Fachbegriff Netzwerkorientierung, der nichts anderes bedeutet als: Gemeinsam geht es besser. Es gelte, sich bewusst zu machen, dass man nicht alleine ist. Dies sei „ein ganz schwerer Punkt, wenn man tatsächlich alleine ist“.

Borchardt berichtete, dass sie sich einer Gebetsgruppe angeschlossen hat, die sich in den vergangenen Monaten zusammengefunden habe. Die Teilnehmer beten gemeinsam um 21.30 Uhr fünf Minuten lang. „Jeder ist zwar alleine oder mit seiner Familie zu Hause, aber man kann trotzdem gemeinsam dieses Gefühl empfinden, wir machen jetzt etwas gemeinsam.“
Borchardt: „Alleine dieses Gefühl zu beten und zu wissen, die anderen beten zur gleichen Zeit, gibt mir auch das Gefühl der Nähe von diesen Menschen, eine Verbundenheit“.

Es gebe in einer Krise auch plötzlich Momente, in denen sich herausstelle, dass jemand hilfreich zur Seite stehe und jemand sensibilisiert und achtsam sei in Situationen, in denen man ansonsten schneller aneinander vorbeigeht. „Da schöpfen wir auch aus positiven Dingen“, betonte der Gast.

Ein weiterer Punkt sei die Zukunftsorientierung. Auch in der Krise sei es wichtig, „seine Visionen und seine Vorstellungen nicht zu verlieren“. Der wichtigste Satz sei letztendlich: „Ich kann was tun“.

Den Teilnehmern gab sie noch eine andere „Weisheit“ mit auf den Weg, die sie gelesen hatte: „Jede Krise hat auf ihrer Rückseite das Bild ihrer großen Schwester. Die große Schwester ist die Chance“. Den Zuhörern empfahl sie, für sich selber Bilder und Symbole zu schaffen, die ihnen bestimmte Gefühle geben.

Borchardt lud abschließend zu einer körperlichen Übung ein, die nicht die Fitness fördern sollte, sondern das Ziel hatte, den Teilnehmern durch die Bewegungen ins Lächeln zu bringen. Wer Lust hatte, konnte im Nachgang auch noch eine „Hausaufgabe“ lösen. Für den musikalischen Rahmen bei dem Treffen sorgte Helmut Lohrberg mit seinem Akkordeon.art