Stadtentwicklung / Wohnen / Hochwasserschutz

Bürgermeister-Kandidaten zur Wahl: Franziska Schwarz (SPD)

Mehrmals in den kommenden Wochen bis zur Wahl (die letzte Woche davor ausgenommen) will das GK in einer Serie Gelegenheit nehmen, den Lesern die Kandidaten für das Bürgermeisteramt der Stadt Bad Gandersheim näherzubringen. Vor allem ihr Inhalte und Vorhaben. Dazu sind vier größere Themenkomplexe zusammengefasst und zu diesen Fragen vom GK vorgegeben worden, die allen drei Kandidaten zur Beantwortung vorgelegt wurden. Die Antworten werden dann jeweils abgedruckt. Dazu haben die Kandidaten jeweils den Verlauf einer Woche Zeit, die Seite mit den Antworten erscheint jeweils in der Montagsausgabe.

Die Themenkomplexe lauten: 1) Stadtentwicklung / Wohnen / Hochwasserschutz. 2) Familie / Soziales / Bildung. 3.) Freizeit / Kultur / Jugend, sowie 4.) Wirtschaft und „Bad Gandersheim 2030“.

Bad Gandersheim. Frage 1: Welche grundsätzliche Entwicklung schlagen Sie ein, um Bad Gandersheim in Kernstadt wie Dörfern eine Zukunft als lebendige Stadt zu eröffnen? Was kann man aus den Fehlern der Vergangenheit dabei lernen?

Frage 2: Muss Bad Gandersheim neue Baugebiete ausweisen? Wie sorgen Sie auf der anderen Seite dafür, dass zunehmende Hausleerstände in der Kernstadt nicht zu fortgreifendem Verfall führen?

Frage 3: Wie würden Sie Wohnraum gestalten, um Bad Gandersheim für Zuzügler möglichst attraktiv zu machen?

Frage 4: Öffentlicher Nahverkehr: Wie sieht Ihr Konzept aus, wie in den kommenden fünf Jahren Bad Gandersheim von Dorf zu Kernstadt, aber auch von der Kernstadt ins Umland bessere Anbindungen bekommt als zur Zeit.

Frage 5: Hochwasserschutz: Welche konkreten Maßnahmen planen Sie und mit welchen Prioritäten sollen diese umgesetzt werden? Muss Hochwasserschutz vielleicht ganz neu gedacht werden, und wenn ja wie?

Frage 1:

Bad Gandersheim ist bereits heute eine lebendige Stadt. Wir haben Projekte wie die Landesgartenschau oder das Dorferneuerungsprogramm auf den Weg gebracht. Viele Menschen engagieren sich in ihrem Dorf oder in der Stadt und schaffen großartige Dinge, die das Leben für die ganze Gemeinschaft jeden Tag lebendig machen. Darauf können wir sehr stolz sein, und das sollten wir uns auch von niemandem schlechtreden lassen. Natürlich ist es auch in Bad Gandersheim nicht perfekt. Auch vor uns machen Entwicklungen nicht halt, die vielerorts zu beobachten sind. Die drei wichtigsten konkreten Maßnahmen für eine gute Zukunft sind daher ein professionelles Stadtmarketing- und Tourismuskonzept zu entwickeln, das neue touristische Angebote rund um das Landesgartenschaugelände mit bereits vorhandenen Highlights wie den Domfestspielen verbindet und vermarktet; alle Dörfer schrittweise mit Mitteln aus dem Dorferneuerungsprogramm aufzuwerten; und den Wandel unserer Stadt aktiv zu gestalten und dabei auch die spannenden Ideen der studentischen Initiativen zur Belebung der Innenstadt zu berücksichtigen.

Frage 2:

Inzwischen werden freiwerdende Häuser in Stadt und Dörfern schnell wieder belegt. Die vorhandenen Baugebiete im Westen der Stadt können mit Hilfe von Investoren erschlossen werden. Durch geschickten Umbau im Bestand und durch Ersatzneubau muss auch in der Kernstadt attraktiver Wohnraum entstehen. Gute Beispiele, die mit Mitteln der Stadt unterstützt wurden, gibt es beispielsweise im Bereich Barfüßerkloster. Mit unserem Förderprogramm unterstützen wir auch weiterhin Sanierungen in der historischen Altstadt und Maßnahmen zur Energieeinsparung, um die Innenstadt als Ort für Wohnen, Arbeit, Begegnung, Freizeit und Kultur zu stärken.

Frage 3:

Bad Gandersheim liegt in wunderschöner Umgebung und ist gut erreichbar. Die Stadt verfügt über alle Schulen, Kitas, ärztliche Versorgung, ein Krankenhaus, ein Kino, das Schwimmbad sowie ein herausragendes Kulturangebot mit den Flaggschiffen Domfestspiele und Kloster Brunshausen. Was wir brauchen, ist ein flächendeckender Breitbandausbau.

Frage 4:

Der Ausbau umweltfreundlicher Mobilität ist ein wichtiges Thema, auch für Bad Gandersheim. Dazu gehören Rad- und Wanderwege, die neuen Mitfahrerbänke für die Dörfer und Car-Sharing-Konzepte wie in Gehrenrode. Und natürlich die Verbesserungen der ÖPNV-Verbindungen sowie der versprochene barrierefreie Umbau des Bahnhofs. Dafür werde ich mich auch weiterhin bei den zuständigen Trägern stark machen.

Frage 5:

Starkregenereignisse führen auch bei uns immer wieder zu Überflutungen mit schweren Folgen für die Betroffenen. Wir werden Wetterphänomene nicht verhindern können, müssen aber alles dafür tun, uns vor den Folgen zu schützen. Dazu gehören beispielsweise umfassende Kanalsanierungen und Maßnahmen wie die neue Leitung an der Turnermusikakademie in Altgandersheim. Wir erleben aber auch zunehmend Trockenheitsphasen, die uns vor große Herausforderungen stellen. Ich setze mich deshalb dafür ein, dass wir gemeinsam mit unseren Feuerwehren ein ganzheitliches Konzept zum Wassermanagement entwickeln, das die Sicherung von Trink- und Löschwasser mit einem effektiven Hochwasserschutz verbindet.red