Bürgermeister-Kandidaten zur Wahl: Jens Meyer

Zur Person: 59 Jahre alt, verheiratet, drei Kinder. Geboren in Northeim, wohnhaft in Kalefeld. Beruf: Groß-und Außenhandelskaufmann, seit 2014 Bürgermeister. Hobbys/Freizeitgestaltung: Reisen, Sportschießen, Skat spielen

Altes Amt. Zusammen mit den allgemeinen Kommunalwahlen wird in der Gemeinde Kalefeld eine hauptamtliche Bürgermeisterin/ein hauptamtlicher Bürgermeister gewählt. Es kandidieren Nina Rehmsmeier (Grüne) und Jens Meyer (SPD). Das Gandersheimer Kreisblatt bietet beiden Kandidierenden Platz und Gelegenheit, den Wählern ihre wichtigsten Ziele und Vorhaben in der kommenden Wahlperiode näher zu bringen und Stellung zu nehmen zu Aspekten, die für die Gemeinde Kalefeld von Bedeutung sind. Dazu hat das GK neun gleichlautende Fragen zusammengestellt, die beiden Kandidaten zur Beantwortung vorgelegt wurden.

Frage 1: Was reizt sie am Bürgermeisteramt. Was qualifiziert Sie dafür?

Frage 2: Welche Infrastrukturprojekte möchten Sie umsetzen beziehungsweise vorantreiben?

Frage 3: Wie und wo könnte neues Bauland für Wohnbebauung geschaffen werden?

Frage 4: Welche Perspektiven können Sie ansiedlungswilligen Unternehmen bieten?

Frage 5: Wie wollen Sie die Kita- und Schullandschaft weiterentwickeln?

Frage 6: Wie könnte dem Wegzug von jungen Menschen in andere Regionen entgegengewirkt werden? Wie wollen Sie frühere Einwohner zur Rückkehr in die Gemeinde bewegen?

Frage 7: Wie lässt sich das Kultur- und Freizeitangebot in der Gemeinde Kalefeld erweitern?

Frage 8: Wie könnte das Wir-Gefühl im Alten Amt gesteigert werden?

Frage 9: Welche Themen liegen Ihnen außer den bereits genannten besonders am Herzen?

Frage 1:

Bereits seit meiner Schulzeit engagiere ich mich und setze mich für andere ein. Vor 25 Jahren habe ich angefangen mich politisch zu engagieren. Zunächst für meinen Heimatort Kalefeld im Ortsrat und als Ortsbürgermeister. Im Rat der Gemeinde und im Kreistag habe ich mich dann für das Wohl unserer Gemeinde einsetzen können. Die dort gesammelten Erfahrungen haben mir in den letzten sieben Jahren als hauptamtlicher Bürgermeister sehr geholfen. Meine Kontakte, mein Netzwerk konnte und kann ich für unsere Gemeinde positiv nutzen. In der Ausübung dieses Amtes ist es wichtig, die Sorgen und Befindlichkeiten der Bürgerinnen und Bürger aufzunehmen, sich derer anzunehmen und nach Lösungen zu suchen. Gestalten heißt für mich, immer Entscheidungen zu treffen, die sich positiv für unsere Gemeinde auswirken.

Frage 2:

Unsere gesamte Infrastruktur muss in den nächsten Jahren, unter Berücksichtigung der finanziellen Rahmenbedingungen, verbessert werden. In vielen Bereichen haben wir damit bereits begonnen. Drei Ortschaften sind bereits mit Glasfaseranschlüssen bis ins Haus versorgt, fünf weitere Ortschaften werden folgen. Ziel ist eine flächendeckende Versorgung zu erreichen. Ebenso ist die Digitalisierung der Verwaltung bereits in vollem Gange, um sich in den nächsten Jahren zeitgemäß und innovativ auf die Bedürfnisse der Bürger einzustellen. Investitionen in die Modernisierung und Erneuerung unserer Anlagen, sowie der Ver- und Entsorgungsleitungen sind notwendig, um die Belastungen der Bürger langfristig zu senken.

Frage 3:

In den letzten Jahren ist es bereits gelungen viele Baulücken zu schließen, vorhandene Baugebiete wurden komplett bebaut und Einzelbebauung wurde in vielen Ortschaften ermöglicht. Leerstände wurden reduziert. Darüber hinaus arbeiten wir sehr intensiv daran, neues Bauland anbieten zu können. Dies geschieht ortsübergreifend, hängt jedoch von den Möglichkeiten der Realisierung ab. Grundstücksfragen, Erschließungsmöglichkeit und eine nachhaltige Weiterentwicklung sind nur einige Faktoren, die vorab zu klären sind.

Frage 4:

Durch die Lage der Gemeinde an der A7 bietet sich für Unternehmen ein attraktiver Standort, insbesondere wenn der Ausbau bis Ende 2022 fertiggestellt ist. Bereits vor der Corona-Pandemie gab es Gespräche mit Unternehmen, die langfristig neue, geeignete Standorte suchen. Aufgrund der unsicheren Lage ruhen diese Planungen derzeit jedoch. Aktuell können wir Unternehmen, die kleinere Flächen benötigen, diese auch anbieten. Mittelfristig wollen wir das Verfahren zur Erschließung des Gewerbegebietes abschließen. Ich hoffe, dass alle Beteiligten gemeinsam daran mitarbeiten.

Frage 5:

Daran haben wir in den letzten Jahren bereits gut gearbeitet und sind sehr gut aufgestellt. Im Bereich der Kitas liegt unser Angebot für Krippen-, Kita- und Hortplätzen weit über dem Angebot der anderen Städte und Gemeinden des Landkreises. Die Grundschule in Echte entspricht nach dem Um- und Ausbau den Anforderungen nach inklusivem Unterricht und den künftigen pädagogischen Herausforderungen. Glasfaseranschluss und WLAN mit Accesspoints stehen in Klassenräumen zur Verfügung. Zu Schulbeginn konnten wir leistungsstarke Lüftungsanlagen beschaffen, um zusätzlich Corona-Schutz zu bieten. Weitere Räume für Besprechungen, Therapie etc. stehen bereit.

Frage 6

Das Arbeitsplatzangebot in unserer Gemeinde ist grundsätzlich sehr gut und somit stehen auch Ausbildungsplätze bereit. Eine Gemeinde mit ihren ländlichen Strukturen ist aber nicht in der Lage allen Berufswünschen zu entsprechen, so das es immer wieder zu Wegzügen aus beruflichen Gründen geben wird. Die Statistiken zeigen jedoch, dass sich dieser negative Trend, den es noch vor 15 Jahren gab, nicht mehr fortsetzt. Für Zuzüge von außerhalb sind Kita, Schule, medizinische Versorgung und schnelles Internet für das HomeOffice wichtige Aspekte und all das können wir anbieten.

Frage 7:

Die Vereine und Verbände der Gemeinde bieten ein reichhaltiges Angebot an Freizeitmöglichkeiten, getragen durch einen sehr großen ehrenamtlichen Einsatz der Verantwortlichen. Dafür bin ich allen sehr dankbar. Durch die Sicherung der Turnhallen in Düderode und Kalefeld sowie der Sportanlage in Kalefeld kann das umfangreiche Angebot aufrechterhalten und ausgebaut werden. Touristisch wurden die Tongrube Willershausen und das Harzhorn gemeinsam mit Landkreis und Stadt Bad Gandersheim weiterentwickelt.

Frage 8:

Ich bin davon überzeugt, dass sich dieses Zusammengehörigkeitsgefühl in den letzten sieben Jahren deutlich verbessert hat. Dies konnte ich besonders in der Zeit der Flüchtlingswelle in 2015/2016 feststellen. Es gab eine große ortsübergreifende Solidarität und Hilfsbereitschaft. Ein Verein entstand, der sich um Belange der älteren Mitbürger kümmert, ein Fahrdienst mit dem gemeindeeigenen E-Auto ist organisiert. Hier sind Menschen aus allen Ortschaften engagiert. Die Feuerwehren unserer Gemeinde arbeiten sehr intensiv zusammen und die Kinderfeuerwehr wird von allen Ortswehren getragen. Dies sind nur einige Beispiele für ein ortsübergreifendes Miteinander.

Frage 9:

Um unsere Gemeinde weiterzuentwickeln und für die Zukunft fit zu machen wünsche ich mir von allen politischen Verantwortlichen eine große Solidarität. Das Gemeinwohl muss über allem stehen. Persönliche Profilierungen oder Eigeninteressen werden uns bei den wichtigen Aufgaben, die vor uns liegen nicht helfen. Als kleine Kommune im ländlichen Raum müssen wir gemeinsam, Bürger, Politik und Verwaltung als eine Einheit auftreten um wichtige Entscheidungen, auch unangenehme, zum Wohle unserer Gemeinde zu treffen. Wenn das gelingt, müssen wir uns um eine gute Zukunft nicht sorgen.red