Stadtentwicklung / Wohnen / Hochwasserschutz

Bürgermeister-Kandidaten zur Wahl: Peik Gottschalk

Mehrmals in den kommenden Wochen bis zur Wahl (die letzte Woche davor ausgenommen) will das GK in einer Serie Gelegenheit nehmen, den Lesern die Kandidaten für das Bürgermeisteramt der Stadt Bad Gandersheim näherzubringen. Vor allem ihr Inhalte und Vorhaben. Dazu sind vier größere Themenkomplexe zusammengefasst und zu diesen Fragen vom GK vorgegeben worden, die allen drei Kandidaten zur Beantwortung vorgelegt wurden. Die Antworten werden dann jeweils abgedruckt. Dazu haben die Kandidaten jeweils den Verlauf einer Woche Zeit, die Seite mit den Antworten erscheint jeweils in der Montagsausgabe.

Die Themenkomplexe lauten: 1) Stadtentwicklung / Wohnen / Hochwasserschutz. 2) Familie / Soziales / Bildung. 3.) Freizeit / Kultur / Jugend, sowie 4.) Wirtschaft und „Bad Gandersheim 2030“.

Bad Gandersheim. Frage 1: Welche grundsätzliche Entwicklung schlagen Sie ein, um Bad Gandersheim in Kernstadt wie Dörfern eine Zukunft als lebendige Stadt zu eröffnen? Was kann man aus den Fehlern der Vergangenheit dabei lernen?

Frage 2: Muss Bad Gandersheim neue Baugebiete ausweisen? Wie sorgen Sie auf der anderen Seite dafür, dass zunehmende Hausleerstände in der Kernstadt nicht zu fortgreifendem Verfall führen?

Frage 3: Wie würden Sie Wohnraum gestalten, um Bad Gandersheim für Zuzügler möglichst attraktiv zu machen?

Frage 4: Öffentlicher Nahverkehr: Wie sieht Ihr Konzept aus, wie in den kommenden fünf Jahren Bad Gandersheim von Dorf zu Kernstadt, aber auch von der Kernstadt ins Umland bessere Anbindungen bekommt als zur Zeit.

Frage 5: Hochwasserschutz: Welche konkreten Maßnahmen planen Sie und mit welchen Prioritäten sollen diese umgesetzt werden? Muss Hochwasserschutz vielleicht ganz neu gedacht werden, und wenn ja wie?


Frage 1:

Die Anforderungen als auch Bedürfnisse unserer heimischen Betriebe nehme ich ernst und setze mich für pragmatische Lösungen ein. Ich werde Start Up Unternehmen in unsere Stadt holen. Neuansiedlungen von Gewerbebetrieben müssen wir fördern. Das Stadtmarketing muss besser ausgebaut werden. Wir müssen das LAGA-Gelände nutzen, um Besucher nach Bad Gandersheim zu locken. Unsere Ortschaften müssen viel stärker eingebunden werden. Viele Einwohner leben in den Ortschaften, und das muss bei Entscheidungen mehr berücksichtigt werden. Jede Ortschaft hat Ihren eigenen Charakter und Identität. Es muss eine wesentliche Aufstockung von Ortsteilbudgets geben. Die Ortsvorsteher sollten über dieses Budget verfügen können.

Frage 2:

Bad Gandersheim muss neues Bauland in der Kernstadt ausweisen. Mir fehlt ein digitalisiertes Verzeichnis mit Verlinkung auf Pläne für Baulückenangebote. Für privat Investoren gibt es einen rechtskräftigen B-Plan am Schützengrund, wo man sofort tätig werden könnte. Den B-Plan haben die Eigentümer privat finanziert und die Stadt zeigt keine Initiative, hier eine Flächenumlegung und Erschließung voran zu bringen. Das im Innenstadtkern viele Immobilien leer stehen und verwahrlosen, macht es schwierig diese zu vermieten. Gespräche mit den Eigentümern müssen geführt werden, die Immobilen zu modernisieren oder diese an Interessenten zu verkaufen

Frage 3:

Entsprechende Voraussetzungen schaffen, um Investoren zum Wohnungsbau zu animieren. Ein „Bündnis für Wohnen“ muss gegründet werden, das den Wohnungsstand in Bad Gandersheim weiterentwickelt. Wir verfügen über ein noch moderates Preisniveau, sowohl für Mietwohnungen als auch beim Erwerb von Immobilien. Bad Gandersheim hat sehr gute mittelständische Betriebe und eine gute infrastrukturelle Anbindung. Wir haben durch die LAGA die einmalige Chance im Bereich Parks und Freizeit attraktiver zu werden. Infos in den Großstädten müssen her! Wohnen in Bad Gandersheim ist schön, vielfältig und günstig.

Frage 4:

Die öffentlichen Verkehrsmittel müssen öfters fahren. Mitfahrgelegenheiten und Anrufsammeltaxis sollten attraktiver und auch digital miteingebunden werden. Ausbau von Radwegen zwischen Ortsteilen und der Stadt als kombinierte Rad- und Fußwege unter Abforderung entsprechender Fördermittel.

Frage 5:

Hochwasserschutz hat für mich Priorität. Man muss prüfen, ob alle Ablaufmöglichkeiten durchlässig sind und neue Einlaufbereiche in den Ortschaften einbauen. Die Auslastung der Leitungssysteme muss sichergestellt sein. Um Schutzmaßnahmen wie Regenrückhaltebecken umsetzen zu können, müssen dringend Anträge zum „Hochwasserschutzprogramm Binnenland“ gestellt werden. Sollte ein Antrag abgelehnt werden, muss der Bürgermeister persönlich aktiv werden und dort vorsprechen und Druck machen. Notfalls mit der Presse und dem Fernsehen. Man muss zusätzlich Feuerlöschteiche in den Ortschaften anlegen, um mit weiteren Zuschüssen rechnen zu können. Der Alarmplan muss überarbeitet werden. Eine eigene Hochwasser-Warn-App für Bad Gandersheim und Ortschaften muss her. Alles in allem werden wir aber letztendlich nicht umhinkommen, Regenrückhaltebecken zu bauen.red