Das Sterben auf Raten dauert an

Auetalschule Altes Amt: Sitzung des Kreis-Schulausschusses am 22. August ist „gestrichen“

Am 15. Februar, wenige Tage vor einer Sitzung des Kreis-Schulausschusses (Ausschuss für Schule und Sport des Landkreises Northeim), gab es in Kalefeld eine große Demonstration gegen eine Schließung der  Auetalschule Altes Amt, der Oberschule am Standort Kalefeld. Schülerschaft, Elternschaft, Kollegium und Vertreter der Altämter Kommunalpolitik gingen auf die Straße. 

Kalefeld. Die Unsicherheit über die Zukunft der Auetalschule Altes Amt, der Oberschule in Trägerschaft des Landkreises Northeim am Standort Kalefeld, die dauert an. In der Sitzung des Ausschusses für Schule und Sport des Landkreises (kurz: Kreis-Schulausschuss) am 22. Juni bestand weitestgehend Einvernehmen, am 22. August erneut in die Beratungen einzusteigen, um eine Beschlussempfehlung für den Kreistag im September auf den Weg zu bringen.

In der Juni-Sitzung des Kreis-Schulausschusses gab es eine Überraschung: Die Schulleiterinnen der Oberschulen in Kalefeld und in Bad Gandersheim, Angelika Metje und Antke Bredthauer, präsentierten sich als Einheit, sprachen sich für eine gemeinsame Oberschule aus – und dies am Standort Bad Gandersheim.

Eine Oberschule in Bad Gandersheim – auch für Kinder aus der Gemeinde Kalefeld. Stefan Hetzer von der Landesschulbehörde befürwortete in der Kreis-Schulausschusssitzung die Zusammenlegung am Standort Bad Gandersheim. Dies auch, weil die Oberschule in der Roswitha-Stadt auf Dauer nicht die erforderlichen Schülerzahlen für einen Fortbestand aufweist, und auch, weil die Bausubstanz des Schulgebäudes in Bad Gandersheim besser sei.

In der Sitzung bestand mehrheitlich Einvernehmen: Bevor der Kreistag eine Entscheidung trifft, sollen – basierend auf dem Konzept der Zusammenführung der beiden Oberschulen – die schulorganistorischen Bedingungen, die notwendigen Baumaßnahmen im Schulgebäude Bad Gandersheim, die Nachnutzung der Schulgebäude in Kalefeld (Schwimmbadstraße und Bucht), der Sporthalle und der Sportanlage im Birkenweg sowie die rechtlichen Möglichkeiten zur Einrichtung einer Außenstelle geklärt und dem Kreis-Schulausschuss in einer neuerlichen Sitzung zur Beratung vorgelegt werden. Und diese Sitzung sollte kommende Woche stattfinden.

Der Sitzungstermin 22. August für den Ausschuss für Schule und Sport des Landkreises ist gestrichen.

„Im Zuge der von den Ausschussmitgliedern gewünschten Vorbereitung der Sitzung hat sich allerdings zwischenzeitlich herausgestellt, dass dieser Termin nicht einzuhalten war. So haben Gespräche mit dem Bürgermeister der Gemeinde Kalefeld und Vertretern des Turn- und Sportvereins Kalefeld gezeigt, dass detaillierte Unterlagen und Berechnungen benötigt werden. Diese und weitere Daten müssen zunächst erarbeitet werden“, so die Antwort auf Kreisblatt-Anfrage aus dem Büro der Landrätin. Auch müsse der Schulvorstand der Auetalschule Gelegenheit erhalten, sich zu dem Thema zu positionieren.

Die Debatte, das „Hin und Her“ über die Zukunft der Auetalschule Altes Amt, kommt nicht überraschend. Seit Jahren ist der Fortbestand der Oberschule am Standort Kalefeld Thema – auf Kreisebene, auf kommunaler Ebene. Die Entscheidung wird immer wieder verschoben – dies ist kein offener und ehrlicher Umgang mit Kindern, Eltern, Steuerzahlern.

Aus der Kreisverwaltung hieß es gestern: „Es ist festzustellen, dass der aktuelle Stand der Diskussion für die Vorbereitung abschließender Entscheidungen der Kreisgremien noch nicht geeignet ist.“ Aus diesem Grund sei der ursprünglich angedachte Sitzungstermin 22. August „verworfen“ worden. Und: „Wann es zu einer Ausschussberatung kommt, steht derzeit noch nicht fest.“eh