Ein Dorfgemeinschaftshaus für Kalefeld

Knappe Mehrheit im Ortsrat für Umnutzung des alten Bahnhofsgebäudes / Mittel im Etat 2018 ausweisen

Das ehemalige Bahnhofsgebäude in Kalefeld. Der Ortsrat kann sich eine Umnutzung als Dorfgemeinschaftshaus vorstellen. Eine Bewertung der Bausubstanz ist zunächst erforderlich, eine Kosten-Nutzen-Analyse ist angeraten.

Kalefeld. Geht es nach dem Willen des Ortsrates Kalefeld, zumindest nach dem Willen von vier der neun Mandatsträgern, dann soll das alte Bahnhofsgebäude in der Neuen Bahnhofstraße zum Dorfgemeinschaftshaus werden. Mit vier Stimmen für die Umnutzung bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen war es in der jüngsten Ortsratssitzung ein knappes Votum für dieses Vorhaben. Zwei Mandatsträger fehlten.

Verbunden mit dem Plan für ein Dorfgemeinschaftshaus ist die Forderung des Ortsrates nach der Ausweisung entsprechender Mittel im Haushalt 2018 der Gemeinde Kalefeld. Wie die Ratsgremien mit diesem Ansinnen des Ortsrates Kalefeld bei den anstehenden Etatberatungen umgehen werden, dies bleibt abzuwarten. Die Finanzlage der Gemeinde ist bekanntlich angespannt und es gilt wichtige Vorhaben zu finanzieren und zu realisieren, wie beispielsweise die Sicherstellung einer guten kommunalen Trinkwasserversorgung.

Der Alte Bahnhof in der Neuen Bahnhofstraße: Übernommen von der Gemeinde Kalefeld nach dem Aus für den Schienenverkehr auf der einstigen Kleinbahnstrecke Osterode – Kreiensen.

Der Bahnhof an der „Bimmelbahn“-Strecke wurde ab September 1899 angefahren, ab Mai 1901 war die gesamte Strecke zwischen dem Eisenbahn-Knotenpunkt Kreiensen und der damaligen Altämter Kreisstadt Osterode in gesamter Länge von Personen- und Güterzügen befahrbar.

Im Mai 1967 erfolgte die Umstellung des Personenverkehrs zwischen Kalefeld und Osterode von der Schiene auf die Straße (Bus). Im Juli folgte die Einstellung des Güterverkehrs zwischen Kalefeld und Förste.

Ende der 70er-Jahre wurde die Bahnstrecke Kreiensen – Kalefeld bis zu den Rheinischen Kunststoffwerken (RKW) bei Dögerode (angesiedelt auf dem Gelände der einstigen Eisenerzgrube Echte) vom Landkreis Northeim übernommen. Neben der RKW wurde ab 1966 auch das Raiffeisen-Gaslager Kalefeld per Schiene beliefert.

Die RKW und das Gaslager in der Neuen Bahnhofstraße werden seit zehn Jahren nur noch per Straße beliefert. Im Frühjahr 2010 wurden die Bahntrasse Kreiensen – Kalefeld für den Schienenverkehr entwidmet.

Das alte Bahnhofsgebäude wurde/wird von der Gemeinde als Wohnraum (im Obergeschoss) für Sozialfälle, Obdachlose, Flüchtlinge, Asylbewerber benutzt.
Im unteren Bereich befindet sich der Jugendraum, im Anbau wurden einst Räumlichkeiten von örtlichen Vereinen, jetzt von der Ortschaft für die Lagerung von Tischen und Bänken für Dorffeste. Die Räume sind nicht barrierefrei zu erreichen.eh