Ein Stück Heimat im Wohnzimmer

Echte: Der gebürtige Friese Günter Warfia und der kleine Leuchtturm von Pilsum / Detailgetreues Modell

Günter Warfia hat den Pilsumer Leuchtturm als Miniatur detailgetreu nachgebaut. Den 67-Jährige Ostfriesen zog es 1999 der Liebe wegen vom platten Land an den Harzrand. Mit dem Leuchtturm hat der gelernte Konditor ein Stück Heimat nachgebaut – unterstützt auch von Ehefrau Kornelila (Conny) Ude.

Echte. Gut 300 Stunden hat er an der Nachbildung des Pilsumer Leuchtturmes gearbeitet, hat das Wahrzeichen der ostfriesischen Krummhörn im Maßstab 1:14 aus einem Kanalrohr, Kunststoff und mit 1.500 Nietenattrappen (kleine Nägel) als Modell geschaffen: Günter Warfia aus Echte, ein echter Ostfriese.
Der gelernte Konditor traf sich mit ehemaligen Kollegen in Greetsiel. Und dort, bei einem Deichspaziergang auch zum Pilsumer Leuchtturm, da entstand die Idee, das als „Otto“-Turm bekannte alte Leitfeuer als Modell zu bauen.

Modellbau war schon immer eine Leidenschaft von Warfia, der im friesischen Arle das Licht der Welt erblickte. 1975 war er Gründungsmitglied des Modellbau-Clubs Norden. Als Konditor war und ist Günter Warfia ohnehin ein Mann, der bis in die kleinsten Feinheiten arbeiten kann – vom Brautpaar auf der Hochzeitstorte über Puppenstuben bis hin zur Dorumer Bockwindmühle, die jedoch von Echte in das Bergische Land „umgezogen“ ist.

Bis in das kleinste Detail nachgebaut steht der Leuchtturm von der ostfriesischen Nordsee-Küste nun im Wohnzimmer in Echte – damit immerhin am „Aue-Strand“.

Der Blick durch die Fenster oben im Turm fällt in das Traumzimmer, auch dies ist „wie in echt“.

Ehefrau Kornelia hat nach Fotos die Gardinen und Stuhlpolster genäht. Und wie im echten Leuchtturm hängen in diesem Trauzimmer Bilder und Landkarten (nur eben en miniature).

Und weil der Leuchtturm als Ort der Eheschließungen so stark gefragt ist, steht eine kleine Figur vor der Tür, die Standesbeamtin.

Weil der echte Pilsumer Leuchtturm Urlauber an der Küste magisch anzieht, haben Radwanderer ihre Drahtesel abstellt und ein Hund schnuppert die frische Nordseebrise.

Inzwischen hat das Modell des Leuchtturms in Lokalzeitungen in Ostfriesland schon Schlagzeilen gemacht und es gibt aus dem Norden her Bestrebungen, das Modell in der Gemeinde Krummhörn zu präsentieren. Auch die Stiftung eines Kunstvereins hat bereits zu Günter Warfia Kontakt aufgenommen.

Seiner ostfriesische Heimat ist Günter Warfia weiter sehr verbunden. Mit Blick auf die im Garten gehisste Friesland-Flagge plant er schon sein nächstes Modellbau-Projekt: Eine Nachbildung des Campener Leuchtturms, mit 65 Metern der höchste Leuchtturm an der norddeutschen Küste, eine Stahlbeinkonstruktion, genannt auch „Eiffelturm der Krummhörn“.eh