Freibad startet mit 16 Grad Wasser

Fehlende Sonne hindert Düderöder Waldbad am Aufheizen / Ansonsten viel Gutes zu berichten

Andrang zur Freibaderöffnung: Bürgermeister Jens Meyer war überrascht und hat viel Positives zu berichten.

Düderode. Das Datum steht fest, da gibt es nunmal kein Vertun: An einem Sonnabend Mitte Mai startet im Waldbad Düderode die Freibadsaison. Und das war in diesem Jahr eben der 11. Mai. Ein Tag, der in der Klimastatistik wohl eher dazu beitragen wird, die besondere Maikühle des Jahres 2019 zum Ausdruck zu bringen: Luft zehn Grad, Wasser 16 Grad Celsius. So wies es die Tafel am Eingang aus.

An sich eher abschreckende Werte für eine Freibaderöffnung. Doch: Überraschung! Unter dem schützenden Dach der geschlossenen Veranda des Bades hatten sich so viele Menschen eingefunden, um dem Anschwimmen beizuwohnen, wie in kaum einem Jahr davor. Und das trotz andauernden Nieselregens, der das triste Wetterszenario da draußen komplettierte.

Bürgermeister Jens Meyer würdigte dies in seinen Begrüßungsworten, zu denen er sich auf einen Stuhl stellte, um von der rund 100 Gäste umfassenden Zuschauerschar überall vernommen werden zu können. Es sei dann auch nur das Wetter, das nicht mitspiele, bilanzierte der Bürgermeister die ansonsten sehr gut gelaufenen Vorbereitungsmaßnahmen. Das Bad sei fertig für die Saison, Vieles gemacht, wie Sanierungen in den Duschen und Arbeiten im Freibereich. Optisch alles bestens.

Nicht geklappt habe die Abstimmung mit einer Baufirma, die an sich vor der Eröffnung Brückensanierungsarbeiten an der Zufahrt zuende bringen sollte. Die werden nun erst am heutigen Montag und morgen erledigt, so dass an den beiden Tagen die Zufahrt zum Bad nur über den innerörtlichen Umweg möglich sei. Ab Mittwoch, wenn dann endlich auch die Lufttemperaturen langsam wieder steigen, ist die direkte Zufahrt dann auch wieder offen, so Meyer.
Nicht alles habe man abarbeiten können, darum bat Meyer um Verständnis. Immerhin habe die Gemeinde auch nur ein begrenztes Finanzkontingent für alles Wünschenswerte. Nach und nach werde die Liste aber noch abgearbeitet, dafür bitte er um Geduld.

Überaus positiv ist der Vorverkauf an Saisonkarten gelaufen. Noch nie habe es ein solch tolles Ergebnis gegeben, freute sich Meyer unter dem Beifall der Anwesenden zu verkünden: Über 11.000 Euro an Einnahme sind bereits gesichert. Um wieder auf ein so tolles Besucherergebnis wie im Rekordsommer 2018 zu kommen, müsse nun das Wetter seine Aufgabe erfüllen.

Meyer dankte auch den Menschen, die das Bad auf Schwung gebracht haben und halten, von Einlass über Technik bis Reinigung. Für die Aufsicht stehen wieder Henri Turzer und Wolfgang Müller als Team bereit, zusätzlich unterstützt durch Rebecca Ciernioch aus Bad Gandersheim.

Neu geregelt wurde die Verpachtung der Gastronomie, die am Eröffnungstag ihre erste Feuerprobe erlebte. Das junge Team bemüht sich, nach besten Kräften für die Gäste da zu sein, dies – so konnte man sehen – zu recht zivilen Preisen.

Tradition hat der symbolische „Anflug“ in die Saison mit einem Sprung vom Dreier. Das erspare er sich dies Jahr, hatte Meyer unter breitem Bedauern angekündigt, ausfallen musste der Sprung deshalb aber nicht: Verwaltungsmitarbeiter Burkhard Holland sprang ein und vom hohen Brett in die (gefühlt) eiskalten Fluten.

Er blieb aber nicht allein, ein rundes Dutzend abgehärteter Freibadfans zwischen sechs und über 60 folgte ihm zum Anschwimmen, um meist recht schnell wieder unter der heißen Dusche zu verschwinden und sich dann bei einem heißen Getränk auf die wärmeren  Zeiten in diesem Jahr zu freuen.rah