Freie Fahrt für Rettungskräfte

Vielen Verkehrsteilnehmern fehlt noch immer das richtige Verständnis zum Bilden einer Rettungsgasse

Rettungsgasse bilden! Einsatzfahrzeuge machen die Verkehrsteilnehmer aufmerksam. Das Motiv soll zeigen, wohin man sein Fahrzeug zu lenken hat.

Echte. Die Einsatzkräfte der Feuerwehren, vornehmlich der Stützpunktfeuerwehren Echte und Kalefeld, die immer wieder zu Einsätzen auf die A 7 gerufen werden, wie auch die Rettungskräfte der Altämter DRK-Sanitätsbereitschaft, stehen oft vor einem Problem: Da hat sich nach einer Unfallstelle ein Stau gebildet und die Einsatzkräfte stehen im Stau. Kaum ein Durchkommen, weil keine Rettungsgasse gebildet ist.

Obwohl seit 2016 in Niedersachsen eine groß angelegte Spannbandaktion die Autofahrer darüber informiert wie eine Rettungsgasse zu bilden ist, haben Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten immer noch das gleiche Problem: Auf dem Weg zur Einsatzstelle fehlt oft das richtige Verständnis der anderen Verkehrsteilnehmer, schnell freie Bahn zu schaffen. Nicht jedem ist offensichtlich klar, dass einem Einsatzfahrzeug sofort freie Bahn zu schaffen ist – mehr noch: Eine Rettungsgasse muss auf mehrspurigen Autobahnen und „Außerortsstraßen“ bereits bei stockendem Verkehr oder Stau gebildet werden.

Aus diesem Grund stellt die Landesverkehrswacht Niedersachsen nun Aufkleber für die Heckscheiben zur Verfügung. Ab sofort bringen maßgebliche Verbände diesen Aufkleber als Orientierungshilfe an den Heckscheiben ihrer Fahrzeuge an. Das Motiv ist dasselbe wie auf den Autobahnspannbändern und soll auf einen Blick zeigen, wohin man zu lenken hat.

Der Präsident der Landesverkehrswacht Niedersachsen, Heiner Bartling, dazu: „Denken Sie daran: Vielleicht benötigen Sie eines Tages einmal die Hilfe der Rettungsdienste und sind dankbar, wenn diese schnell zu Ihnen kommen. Autofahrer sollten deshalb folgendes beachten, sobald sich der Verkehr verlangsamt und droht zum Stehen zu kommen: Rettungsgasse bilden und freihalten! Helfen Sie damit den Helfern!“

Landesfeuerwehrverband Niedersachsen, Vizepräsident Klaus-Peter Grote: „Es ist vollkommen inakzeptabel, dass es bei Schadenereignissen, in welcher Form auch immer, zu Verzögerungen bei den Einsätzen der Feuerwehr und des Rettungsdienstes kommt. Hier können verlorene Sekunden fatale Folgen für die Beteiligten haben. Dieses Bewusstsein muss bei allen Verkehrsteilnehmern unbedingt vorhanden sein und weiterhin verstärkt werden.“

Vom Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN) betont Präsident Mathias Krage: „Nach einem Unfall zählt jede Minute. Um die Überlebenschancen der Unfallopfer zu erhöhen, müssen die Rettungskräfte ohne Verzögerung zur Unfallstelle gelangen können. Pkw-, Lkw- und Busfahrer sollten bei jeglicher Staubildung an die Rettungsgasse denken. Helfen Sie daher bitte mit. Danke!“

Die richtige Gasse

Es gilt, sich eine Faustregel zu merken: Die Rettungsgasse wird immer zwischen der Spur ganz links und der rechten Spur daneben gebildet:
Fahrzeuge, die auf dem linken Fahrstreifen fahren, weichen nach links aus. Fahrzeuge auf dem mittleren oder rechten Fahrstreifen, fahren nach rechts.

Wichtig ist: Vorausschauend fahren, genug Platz zum Vordermann lassen und das Auto parallel zum Verkehr ausrichten. Eine Rettungsgasse muss bereits bei stockendem Verkehr gebildet und offengehalten werden, bevor die Fahrzeuge dicht hintereinanderstehen. Wenn die Fahrzeuge bereits dicht auf dicht stehen, ist es nicht mehr möglich, den Einsatzfahrzeugen rechtzeitig Platz zu schaffen. Solange der Verkehr nicht eindeutig wieder fließt, muss die Rettungsgasse offengehalten werden.

Nicht alle Hilfskräfte kommen gleichzeitig am Unfallort an, oder der Unfall war schwerer als zunächst gedacht und es werden mehr Rettungskräfte oder spezielle Räumfahrzeuge benötigt.red