Gemeinsame Trägerstruktur für Harzhorn-Schlachtfeld, Tongrube Willershausen und Portal zur Geschichte

Landkreis Northeim, Stadt Bad Gandersheim und Gemeinde Kalefeld wollen eine Gesellschaft gründen

Im Bild von links: Heiko Jäckel (Vorsitzender des Heimatvereins Willershausen e.V.), Harzhorn-Guide Irene Söffker aus Bad Gandersheim, Landrätin Astrid Klinkert-Kittel, Harzhorn-Guide Herbert Bredthauer aus Oldenrode, Jens Meyer (Bürgermeister der Gemeinde Kalefeld), Franziska Schwarz (Bürgermeisterin der Stadt Bad Gandersheim), Wolfgang Meuschke (Vize-Vorsitzender des Heimatvereins Willershausen), Harzhorn-Guide Julia Fuhrmann (Harzhorn-Guide und Mitarbeiterin im Portal zur Geschichte Bad Gandersheim), Sixta Bretthauer vom Trägerverein Portal zur Geschichte e.V., Tongruben-Gästeführerin Antje Gäckle aus Sebexen. In den Händen halten Landrätin Astrid Klinkert-Kittel die Replik einer römische Dolabra vom Harzhorn, Jens Meyer ein Fossil aus der Tongrube Willershausen und Franziska Schwarz einen Seidenschal aus dem PzG.

Willershausen/Kalefeld. Im Nordosten des Landkreises gibt es touristische Destinationen, die von enormer historischer Bedeutung sind: Dazu zählen das römisch-germanische Schlachtfeld Harzhorn, das Naturdenkmal/Fossilienfundstätte Tongrube Willershausen und das Portal zur Geschichte (PzG) in Bad Gandersheim. Alle werden weitestgehend ehrenamtlich getragen und betrieben.

Landrätin Astrid Klinkert-Kittel hat jetzt gemeinsam mit der Stadt Bad Gandersheim und der Gemeinde Kalefeld eine Trägerstruktur entwickelt, die alle drei Projekte gleichermaßen weiterentwickeln soll.

Unter dem vorläufigen Namen „Living History Bad Gandersheim – Kalefeld“ soll eine gemeinnützige Gesellschaft mit Sitz in Kalefeld gegründet werden, bei der zunächst der Landkreis Northeim, die Stadt Bad Gandersheim und die Gemeinde Kalefeld Gesellschafter sind. Dabei ist ausdrücklich vorgesehen, dass die Gesellschaft zukünftig weiteren Personen oder Institutionen offen steht.

„Durch das große Engagement der Ehrenamtlichen haben die Projekte zwischenzeitlich eine so hohe öffentliche Bedeutung und Frequentierung erreicht, dass eine Unterstützung des Ehrenamtes unerlässlich ist“, erklärt der Bürgermeister der Gemeinde Kalefeld, Jens Meyer, das Vorhaben. Das betrifft insbesondere administrative Aufgaben, das Einwerben von Drittmitteln und ein gemeinsames Marketing.

Ihre Pläne haben Landrätin Astrid Klinkert-Kittel, Bad Gandersheims Bürgermeisterin Franziska Schwarz und Kalefelds Bürgermeister Jens Meyer den Ehrenamtlichen vorgestellt. Bei dem Treffen ist das Vorhaben auf breite Zustimmung gestoßen. „Die Identität aller drei Einrichtungen soll auch unter dem gemeinsamen Dach der gGmbH dauerhaft erhalten bleiben“, darauf wies Bürgermeisterin Franziska Schwarz hin. Das weitere Engagement ist deshalb unerlässlich.

Für die ersten Jahre haben die Kultur- und Denkmalstiftung des Landkreises Northeim und die Kreis-Sparkasse Northeim eine Anschubfinanzierung in Höhe von mehreren 100.000 Euro zugesagt.

Landrätin Astrid Klinkert-Kittel ist dankbar für die finanzielle Unterstützung: „Wir wollen ein Paket schnüren, das unser kulturhistorisches Erbe auch für nachfolgende Generationen erhält.“

Vorgesehen ist, dass die Räte aus Bad Gandersheim und Kalefeld sowie der Northeimer Kreistag im Juni abschließend über die Angelegenheit beraten.
Durch die Gründung der Gesellschaft werden der Landkreis, die Gemeinde Kalefeld und die Stadt Bad Gandersheim jeweils 8.334 Euro als Gesellschafteranteile einbringen.

Die Bad Gandersheimer Bürgermeisterin sieht, ob der überregionalen Bedeutung von Harzhorn, Tongrube und PzG auch das Land Niedersachsen und den Bund in der Verantwortung, wenn es um finanzielle Unterstützung geht.

Für die gemeinnützige Gesellschaft bedarf es einer professionellen Geschäftsführung, um Fördermittel einzuwerben, den Bestand der drei touristischen Highlights zu sichern, um weiterhin die Forschung zu sichern (vor allem für das römisch-germanische Schlachtfeld), um das Marketing zu entwickeln.red/eh