Hochbetrieb auf früherem Schlachtfeld

Hunderte Besucher kamen zum Familientag am Harzhorn / Mitmachangebote fanden große Resonanz

Besucher meisterten eine römische Formalausbildung.

Kalefeld. Hochbetrieb am Harzhorn: Mehrere Hundert Besucher sind am Sonntag zum Familientag auf das Schlachtfeld von Römern und Germanen gekommen. An mehreren Stationen sammelten sie praxisnahe Eindrücke vom Leben in früheren Zeiten und Informationen über die Geschichte des Standortes. Am und rund um das Infocenter herrschte buntes Treiben und auch das Center selbst war gut besucht.

Mitmachen ist an mehreren Stationen angesagt gewesen. So konnten Interessierte eine römische Formalausbildung absolvieren. Kleine Gruppen wurden hierzu mit Schilden ausgestattet. Sie lernten die Grundformationen von Angriff und Verteidigung wie die berühmte „Schildkröte“ kennen. Dabei handelt es sich um eine Möglichkeit, die eigenen Reihen durchzugehen, um einen Gegner festzunehmen. „Durch die Formation der Schilde ist man geschützt gegen Pfeile“, erläuterte Harzhorn-Guide Paul-Gerhard Heppe.

Treffsicherheit und ein sicheres Händchen waren beim Bogen- und Katapultschießen gefragt. An anderer Stelle stellten Kinder ihr Talent als Nachwuchsarchäologen unter Beweis. Bei Ausgrabungen lernten sie unter anderem den Einsatz einer klassischen Metallsonde kennen. Auch ein Erfolgserlebnis wartete auf die Teilnehmer. Sie konnten auf alte Münzen und Schokotaler stoßen.

Gleich daneben gab es das Modell einer Ausgrabung. Die Kinder vollzogen alle Arbeitsschritte, die Archäologen an einem solchen Ort auch absolvieren. „Sie machen es genau wie auf einer echten Ausgrabung. Es wird genauso freigelegt, es wird genauso eingemessen“, erläuterte Harzhorn-Guide Niklas Uhlig.

Zur originalgetreuen Nachbildung einer Ausgrabungsstelle gehörten entsprechende Schilder. Die Kinder lernten, was es bei einer Dokumentation alles zu bedenken gilt.

Mit welchen Hilfsmitteln ein römischer Feldarzt im ersten Jahrhundert nach Christi Geburt gearbeitet hat, konnten die Besucher an einem der Stände erleben. Aufgabe des Feldarztes war es, verwundete Soldaten zu stabilisieren, transportfähig zu machen und dafür zu sorgen, dass sie bald wieder kampffähig waren, erklärte Andreas Heid aus dem Landkreis Fulda. Bei einem Besuch am Harzhorn war er mit dem dortigen Team ins Gespräch gekommen und nahm seitdem mit seinem Equipment des Öfteren an den Präsentationen teil. Am meisten überrascht seien die Besucher gewesen, dass es mittels einer speziellen Nadel möglich gewesen sei, den grauen Star zu behandeln, berichtete Heid.

Ihre Kreativität demonstrierten kleine Besucher unter anderem beim Anfertigen von Pfeilen. Ein gallischer Durchreisender versuchte an anderer Stelle, seine Waren im Inneren Germaniens zu verkaufen und ein römischer Soldat gab Einblick in das Lagerleben vor fast 2000 Jahren, um nur einige Beispiele für das Programm zu nennen.

Im Rahmen von kurzen Führungen konnten die Veranstaltungsgäste das Harzhorn im Gelände kennen lernen, Wissenswertes zum Schlachtverlauf erfahren oder schon bekannte Gedankenmodelle wieder in Erinnerung rufen. Gefragt waren Mitbringsel, die an die lange zurückliegende Epoche erinnern. Viel Resonanz fanden die kulinarischen Angebote, für die einmal mehr der Heimatverein Oldenrode sorgte.art