Kultur- und Denkmalstiftung

6.050 Euro für das Glockenhaus

Die Sanierung der Giebelwände des um 1700 erbauten Fackwerkhauses ist dringlich

Das Glockenhaus in Oldenrode, ein altes Gebäude mit Geschichte. Seit Jahren dringlich ist die Sanierung der Giebelwände, damit die Bausubstanz des Fachwerkhauses erhalten bleibt.

Oldenrode. Freude beim Heimatverein Oldenrode: Die Kultur- und Denkmalstiftung des Landkreises Northeim hat für die Erneuerung des Giebelbehangs am das Ortsbild prägenden Glockenhaus eine Zuweisung von 6.050 Euro bewilligt. Das Glockenhaus (Hirtenhaus) wurde um 1700 als Hirtenhaus erbaut, vermutlich auf den Grundmauern der 1686 zerstörten Kapelle St. Alban, auch St. Albani genannt.

In alten Kirchenrechnungen aus den Jahren 1686/1687 wird die Kapelle noch erwähnt. Das um 1700 erbaute Fachwerkgebäude auf dem „Kapellenhügel“ war Unterkunft für den Oldenroder Gemeindehirten. Von daher heißt das Glockenhaus im Volksmund auch Hirtenhaus.

Hirtenhaus

Gemeinde- oder Dorfhirten waren bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts von den Gemeinden angestellt, sie hüteten alljährlich während der Weidesaison das Vieh aus dem Dorf: Schafe, Rinder, Pferde, auch Schweine.

Nach dem Gemeindehirten bot das Hirtenhaus Wohnraum für Familien aus dem Dorf.

Seit 2002 wird das historische Gebäude vom Heimatverein Oldenrode „betreut“. Immer wieder hat sich der Verein mit viel Eigenleistung der Mitglieder um den Erhalt der Bausubstanz bemüht. Im Gebäude gibt es eine Heimatstube und im Obergeschoss ein sehenswertes Dorfmuseum. Das Glockenhaus und der „Kapellenplatz“ vor dem Haus werden für örtliche Veranstaltungen genutzt: Von der Maibaum-Aufstellung bis zum Weihnachtsmarkt.

Die älteste Glocke im Alten Amt

Im Turm hängt die Glocke der St.-Alban-Kapelle, 1653 gegossen und damit die älteste Glocke im Alten Amt. Die Glocke findet sich symbolisch im Oldenroder Dorfwappen wider – soll an die St.-Alban-Kapelle erinnern. St. Alban: Schutzpatron der einstigen Kapelle war Priester, Missionar, Märtyrer. Er soll angeblich 406 bei Angriff der Vandalen auf Mainz enthauptet worden sein. St. Alban ist Schutzpatron von Mainz, der Bauern, er soll vor Unwetter und Pest schützen.

Der Ortsrat Düderode-Oldenrode will die Eigenleistung des Heimatvereins Oldenrode zum Erhalt des Glockenhauses auch unterstützen. Wie der stellvertretende Ortsbürgermeister Axel Schlesiger gestern mitteilte, soll es 2018 eine 500 Euro-Zuwendung aus dem HarzEnergie-Ehrenamtsfonds geben.

Der Vorsitzende des kommunalen Ausschusses für Gemeindeentwicklung, Ratsherr Otto Gropp (Düderode), will sich dafür einsetzen, das im Haushalt 2018 der Gemeinde Kalefeld Gelder für die dringlichen Maßnahmen zum Erhalt der Glockenhaus-Bausubstanz ausgewiesen werden: „Historisches Erbe muss bewahrt und die ehrenamtliche Arbeit des Heimatvereins Oldenrode muss honoriert und gefördert werden.“eh