Lesefreudige konnten sich kostenlos mit Büchern eindecken

Auflösung der Gemeindebücherei Kalefeld: Verschenkaktion fand große Resonanz

Besucher konnten aus einer großen Auswahl an Büchern wählen.

Kalefeld. Ziel für viele lesefreudige Menschen aus dem Alten Amt und angrenzenden Regionen ist am Sonnabend die Gemeindebücherei Kalefeld gewesen. Wegen der Auflösung dieser Einrichtung konnten sie sich dort kostenlos mit Lesestoff eindecken.

Schon Minuten vor Beginn der Aktion warteten die ersten Interessierten vor dem Eingang. Während die einen konkrete Vorstellungen hatten, ließen sich andere vor Ort inspirieren.

Zur Auswahl stand der gesamte Bestand. Das Spektrum reichte von Kinder- und Jugendliteratur über Sachbücher bis zu Romanen, auch Spiele umfasste das Programm der bereits seit einem Jahr geschlossenen Bücherei.

Viele Interessenten waren in die Bücherei gekommen

Positiv überrascht über die Resonanz war Heike Packeiser-Müller von der Verwaltung der Gemeinde Kalefeld. Sie sei froh, dass es so viele Interessenten für die Bücher gebe.

Die Zahl der Nutzer sei im Laufe der Zeit immer weiter zurückgegangen. Vor der Schließung habe es nur noch fünf dauerhafte Leser gegeben. Gekommen seien zuletzt vorwiegend Kinder, junge Mädchen und ältere Herren.
Es habe immer wieder auch Spenden für die Bücherei gegeben, erläuterte Packeiser-Müller und zeigte auf zwanzig Brockhaus-Bände. Zu den Gründen für Spenden zählten unter anderem Haushaltsauflösungen.

Besucher suchen sich gezielt Literatur aus

„Wir haben früher hier in Kalefeld gewohnt und sind regelmäßig mit den Kindern gekommen“, berichtete Andrea Diebel, die nun in Osterbruch lebt. „Bevor man die Bücher wegschmeißt, ist das eine gute Idee“, freute sich aus über die Idee der Verschenkaktion. Ihr Interesse galt hauptsächlich Romanen. Für ihre Enkel habe sie Märchenbücher zum Vorlesen ausgewählt, erklärte Diebel.

Für Literatur über die Jagd und Seefahrt interessierte sich Lothar Quarch aus Haieshausen, der über einen Zeitungsartikel auf die Verschenkaktion aufmerksam geworden war. „Ich habe die Tasche schon fast voll“, freute er sich schon nach wenigen Minuten Aufenthalt in der Bücherei, die er zuvor noch nie besucht hatte. Leider komme Lesen aus der Mode, bedauerte der Gast, der sonst unter anderem die Büchereien in Bad Gandersheim und in Einbeck besucht.
Der Restbestand aus der Kalefelder Gemeindebücherei geht an einen gemeinnützigen Verein in Northeim.art