„Lorenfest“ in Sebexener Siedlung hält alte Bergbautradition wach

Für die Musik sorgte unter anderem die Blaskapelle des FC Sebexen

Sebexen. Schöner konnte es kaum sein, am Sonnabend. Angenehme Temperaturen und eine leichte, kühlende Brise empfingen die Gäste des „Lorenfestes“ in der alten Siedlung. Der Ortsrat hatte auf den – zum Zwecke der Feier abgesperrten – Platz „Am Schlage“ eingeladen. Dort steht auch die alte Lore, ein „Hund“, wie er im Bergmannsdeutsch heißt, der an den Ursprung der Siedlung erinnern soll. Die nämlich entstand vornehmlich, um dort die in der Dögeroder und Echter Grube beschäftigten Bergleute und ihre Familien unterzubringen.

„Wir bemühen uns, mit diesem Fest an die alte Geschichte zu erinnern und diese Erinnerung hochzuhalten“, sagte vor Ort am Sonnabend Ortsbürgermeister Hans-Dieter Bierwirth dem GK. Das scheint aufs Vortrefflichste gelungen zu sein, die Resonanz aus dem gesamte Dorf war überaus erfreulich.

Und eine Besonderheit gab es auch: Unter den Anwesenden befanden sich auch noch drei, die als Bergleute in der Grube selbst aktiv gewesen sind: Walter Sieverd, Ortsbürgermeister Hans-Dieter Bierwirth, Wolfgang Riedewald und Reinhold Sieverd. Sie waren fast oder bis ganz zum Ende im Jahre 1963 dabei, am längsten Reinhold Sieverd seit 1951. Knochenarbeit sei das gewesen, erinnern sie sich.

Die Grube ist nach Auflassung nie verfüllt worden. Alle Ausrüstung steht noch heute in den Stollen, die aber längst „abgesoffen“ sind. Zugang gibt es keinen mehr, der ist durch einen Betondeckel verschlossen worden. Vielleicht, so resümierten die drei Bergleute, werde die Lagerstätte für Erze eines Tages doch noch mal wieder interessant, wenn die Rohstoffpreise eine Wiederaufnahme der Ausbeutung wirtschaftlich machen würden. Aber das wird wohl keiner der Alt-Bergarbeiter mehr erleben.rah