Managementplan für den Wolf gefordert

Mahnwache gegen uneingeschränkte Ausbreitung des Raubtiers in Oldenrode / Mehrere Redebeiträge

Oldenrode. Zu einer Mahnwache gegen die uneingeschränkte Ausbreitung des Wolfs haben sich am Freitagabend rund 50 Menschen auf der Osterfeuerwiese in Oldenrode versammelt. Altämter Weidetierhalter hatten die Veranstaltung organisiert, zu der sich Landwirte, Politiker aus dem kommunalen und überregionalen Bereich sowie weitere Bürger einfanden. Mit der Veranstaltung wurde eine vom Förderverein der Deutschen Schafhaltung initiierte europaweite Aktion unterstützt.

„Wir sind ja nicht so nicht unbedingt gegen den Wolf. Wir wollen nur wissen, dass der richtig bewirtschaftet wird, dass man richtig mit umgeht“, erklärte Mitorganisator Hans-Werner Macke. Es könne nicht sein, dass die Weidetierhalter die Leidtragenden seien.

Auf politischer Ebene werde nur geredet „und außer reden ist nichts bei rausgekommen“, kritisierte er. Der Rodewalder Wolf laufe immer noch frei herum. „Ein einzelner, den sie schießen wollen, nicht mal den kriegen sie, es ist schon ganz schön komisch“, sagte Macke. Er gab zu bedenken, dass sich die Wolfpopulation „rasant“ um 30 Prozent im Jahr vermehre. „Es müsste viel passieren“, betonte der Mitorganisator der Mahnwache, der bedauerte, dass es einen Managementplan für den Wolf immer noch nicht gibt. Ein solcher Plan würde bedeuten, „dass man mal eine Obergrenze einführt und sagt, wir wollen in Deutschland 1000 Wölfe haben“, erklärte der Landwirt und ergänzte: „Das hätte man vor 20 Jahren schon machen müssen als die ersten da waren, man hat es bis heute nicht gemacht“, sagte er. Beschlössen „unsere Oberen“, bei 1000 einen Strich zu ziehen und „alles was darüber ist muss weg“ würde dies im ersten Jahr bedeuten, 300 Wölfe tot zu schießen.

„Es muss akzeptiert werden, dass welche weg müssen und dass müssen die Leute einsehen und wenn es die Jäger machen, dann tun sie eben nur ihre Pflicht. Die Akzeptanz muss bei den Stadtleuten erst noch kommen. Und dann müssen es die Jäger eben machen“, brachte Macke seine Meinung auf den Punkt.

Mit einer gewissen Süffisanz in der Stimme verwies er darauf, „dass der Wolf Chefsache ist“ und die Kanzlerin gesagt habe, sich darum zu kümmern. Macke: „Wir kennen alle die Kanzlerin, die sitzt das aus. Und wenn sie dann irgendwann weg ist, dann können die nächsten weitermachen“, vermutet er.
Macke verlangte von allen   Parteien ein Bekenntnis, „wie es nun weitergehen soll“. Handeln, nicht nur reden müsse die Devise sein. Wenn der Wolf  behandelt wird wie ein Haustier, wie ein Kuscheltier, „wie soll er denn lernen, dass er Respekt hat“, fragte der Redner. Der Wolf „ist Realität. Er kann Teil unserer Natur sein, aber er kann nicht frei verfügbar überall rumrennen. Er muss sich genauso anpassen wie alles andere“, erklärte der CDU-Bundestagsabgeordnete Roy Kühne. Vorbild könnten die „Superkonzepte“ aus skandinavischen Ländern sein. Als Politiker müsse man auch mal „den Arsch in der Hose haben und sagen, jetzt wollen wir mal in die Richtung gehen. Und dann gehört auch der gezielte Abschuss dazu“, so Kühne.

Die FDP-Europawahlkandidatin Melanie Bludau-Kater verwies darauf, dass die jetzige Situation und der Schutz des Wolfes auf europäische Richtlinien zurückgehe. Diese würden von den Mitgliedsländern national umgesetzt. Generell würden 70 Prozent der neuen deutschen Gesetze auf EU-Politik zurückgehen.art