Nach zehn Jahren endlich gelungen: Storchenpaar nistet in Echte

Zwölf Meter hoher Schornstein wird zum Domizil für die Störche / Facebook-Seite gibt Einblicke in den Tagesablauf der Tiere

Seit dem 15. April haben sich die Störche in der näheren Umgebung des Schornsteins umgesehen. Am 23. April begann der Aufbau und war nach einer Woche fertiggestellt.

Echte. Nach der Ankunft der Störche in Greene, Ippensen und Kreiensen wurde ein weiteres Weißstorchpaar in Echte gesichtet. Dieses erfährt bereits durch eine erstellte Facebook-Seite große Aufmerksamkeit. Erstellerin der Seite und Nachbarin des Nestes Steffi Vollbrecht kann mehr über die Geschichte des Nistplatzes erzählen.

Vollbrecht berichtet, dass Störche schon seit mehreren Jahren versucht haben, auf dem Schornstein neben dem alten Sägewerk ein Nest zu bauen. „ Wir haben vor ungefähr zehn Jahren ein Kreuz aus Metall über die Öffnung gelegt. Das hat aber nicht gereicht, da die Stöcker immer wieder durchgefallen sind“, erzählt Vollbrecht. Diesen Vorgang konnte sie immer wieder beobachten, da der Schornstein direkt neben ihrem Haus liegt und sie eine perfekte Sicht auf diesen hat.
„Vor zwei Jahren waren wieder Störche dabei, ein Nest zu bauen. Es wollte aber einfach nicht funktionieren“, so Vollbrecht. Dadurch ist sie mit dem Weißstorchbeauftragten Bernd-Jürgen Schulz in Kontakt gekommen. „Wir haben uns damals länger und ausführlicher darüber unterhalten, Störche auf dem Schornstein anzusiedeln“, berichtet Schulz. Umgesetzt wurde das Projekt damals nicht. Der Bau des Nestes wäre nicht das Problem gewesen. Die Schwierigkeit war, es auf dem zwölf Meter hohen Schornstein zu positionieren.

Nun hat ein Storchenpaar es aber auch ohne Hilfe geschafft. Vollbrecht berichtet, dass das Storchenpaar zuerst am 15. April gesichtet worden, wie es sich „umgesehen hat“. Zunächst musste das Paar den Platz aber noch verteidigen. Insgesamt waren zu Beginn sechs Störche in der Nähe des Schornsteins und wollten augenscheinlich alle den Nistplatz in Anspruch nehmen. „Das Pärchen stand die ganze Zeit auf dem Schornstein und hat mit dem Schnabel geklappert“, konnte Vollbrecht beobachten.

Am 23. April begann der Nestbau des Siegerpaares und eine knappe Woche später stand die fertige Holzkonstruktion. „Am Anfang haben wir uns noch nicht getraut, die Fenster aufzumachen, weil wir Angst hatten, sie zu verscheuchen“, erzählt Vollbrecht.

Das Storchenpaar hat mit dem gewählten Platz neben Familie Vollbrecht genau ins Schwarze getroffen. Steffi Vollbrecht liebt alle Tiere und freut sich deshalb umso mehr darüber, dass die Störche neben ihr einen Ort zum Nisten gefunden haben. Selber hat sie Pferde und drei Hunde und an ihrem Haus befinden sich Stangen, auf denen Greifvögel Platz finden.

Weiterhin kam es schon öfters vor, dass sie Spatzen aufgezogen hat, die aus dem Nest gefallen sind. Um den Störchen einen Teil der Arbeit zu erleichtern, hat sie auf der naheliegenden Wiese Stöcker verteilt. Diese haben sich die Weißstörche gerne abgeholt und in ihrem Nest verbaut.

Damit sich auch andere Leute an dem Nest erfreuen können, hat Vollbrecht die Facebook-Seite „Storchennest in Echte“ erstellt. „Es sind schon viele Leute vorbeigekommen, die die Störche dann beobachtet haben. Einige standen auch schon mit ihrem Fernglas am Feldweg, von wo aus man das Nest sieht“, berichtet die Tierliebhaberin.

Auf der „Fanpage“ der Echter Störche gibt es fast täglich kleine Updates durch verschiedenste Bildaufnahmen oder Videos. Dabei wurden die Störche beispielsweise beim Nestbau gezeigt. Zudem wurde eine Umfrage gestartet, wie das Pärchen genannt werden soll. Die Besucher der Seite haben dazu die verschiedensten Einfälle: Laurenz und Lotte, Thea und Theo oder Erna und Erwin. Eine endgültige Entscheidung gab es aber noch nicht.

„Seit Anfang der Woche sitzt einer der Störche, wahrscheinlich das Weibchen, sehr viel. Sie hat womöglich schon Eier gelegt“, vermutet Vollbrecht. Weißstorchbeauftragter Schulz ging bereits in der vergangenen Woche davon aus, dass die Störchin legen will. Wenn das der Fall ist, könnten in ungefähr einem Monat bereits kleine Störche in dem Nest zu sehen sein.hei