Ortsrat Willershausen für Erhalt der historischen Brücke Auepromenade

Alternativ wird ein Neubau in Betracht gezogen / Gremium befasste sich mit Perspektiven für den Bereich

Willershausen. Der Ortsrat Willershausen hat sich für den Erhalt der historischen Brücke Auepromenade auf vorhandenen Trägern ausgesprochen. Haushaltsmittel seien bereitzustellen. Alternativ werde ein Neubau der Brücke in Betracht gezogen: Mit diesem bei einer Enthaltung gefassten Beschluss endete am Montagabend die Anhörung des Gremiums zum weiteren Umgang mit dem Bereich. Vorangegangen war eine knapp einstündige Aussprache.

Von Bauamtsleiter Eberhard Bohnsack sei er am 29. November vergangenen Jahres informiert worden, dass die Brücke auf der Auepromenade mit sofortiger Wirkung gesperrt ist, hatte Ortsbürgermeister Uwe Denecke (SPD) zunächst in seinem Rückblick auf die vergangenen Wochen erläutert. Am 1. Dezember habe er mit Bohnsack und Tobias Halbe vom Bauamt einen Ortstermin an der gesperrten Brücke gehabt, die ihm die Hintergründe der Sperrung erläuterten. So seien Holzbretter faul gewesen, die hätten durchgetreten werden können. Aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht habe die Verwaltung daraufhin die Brücke gesperrt. Bei dem Ortstermin sei auch kurz der mögliche Austausch einzelner Bretter thematisiert worden, so Denecke, der darauf verwies, dass sich vermehrt Bürger nicht an die offizielle Umleitung halten.

„Wir sind auch davon ausgegangen, dass es reicht, wenn wir provisorisch vier Bretter austauschen und dann geht es erst mal wieder“, sagte Halbe und erinnerte daran, dass die Instandsetzung vor einigen Jahren auch nur provisorisch erfolgt sei. Nachdem der Bauhof die Bretter hochgenommen habe, sei deutlich geworden, dass darunter alles morsch und faul gewesen sei und „sich nichts mehr retten lässt“.

Der nahe liegende Gedanke ist gewesen, die alte Eisenbrücke zu behalten, denn die darin befindlichen Stahlträger sind schließlich für eine Eisenbahn gebaut worden, erklärtew der Bauamtsmitarbeiter. Nachdem sich auch mehrere Fachleute den Bereich angesehen hatten, sei das eindeutige Ergebnis gewesen, dass dies keinen Sinn mache. Die Befestigung eines Geländers sei ebenfalls sehr problematisch.

So seien als Alternativen übriggeblieben der Neubau einer Fertigteilbrücke sowie die kostengünstigere und schneller umsetzbare Verschwenkung in Richtung Auetalhalle über den Festplatz zur Straße Am Edelhof, was auch Vorschlag der Verwaltung ist.

Auf Nachfrage von Denecke erklärte Halbe im weiteren Verlauf, dass es kein Gutachten zum Träger gebe, sondern eine Begutachtung von Fachleuten. Ortsbürgermeister Denecke erinnerte unter anderem, dass im vergangenen Jahr die Widerlagerwände aufgearbeitet worden sind. Nicht verständlich sei für ihn, dass die Schäden nicht bei der Brückenprüfung in 2021 festgestellt worden sind. Er sei zwar kein Fachmann, doch die vorhandenen Träger könnten aus seiner Sicht noch genutzt werden und es sollte möglich sein, dort einen Aufbau aufzusetzen.

„Der Aufwand, diese Träger instand zu setzen, ist nicht bezahlbar“, erwiderte Halbe. Von allen damit befassten Fachleuten sei davon abgeraten worden. An zwei, drei Stellen habe man den losen Rost abgeklopft, woraufhin vom Metall nichts mehr übrig geblieben sei. An den Trägern selber irgendwo etwas zu machen, sei nicht möglich.

Jürgen Hentze (SPD) äußerte die Meinung, dass die Brücke nicht abgerissen werden müsse. „Bis die Träger weggegammelt sind, da leben wir alle nicht mehr.“ Würden sie vernünftig aufgearbeitet, dann hielten sie noch 100 Jahre länger.

Eleonore Haas (CDU) verwies auf die finanzielle Situation der Gemeinde und befürwortete eine Lösung mit „einem Schlenker“ des Radweges, der rechtzeitig angekündigt werden müsse.

Stefan Wiesner (SPD) formulierte die Vermutung, dass sich die Situation an der Brücke nicht richtig angeschaut wurde. Er regte an, sich Kostenvorschläge von Firmen zu holen, die davon etwas verstehen und das auch machen könnten. Außerdem sollte überlegt werden, ob nicht Fördergelder für ein solches Vorhaben denkbar wären.

„Man reißt etwas nicht ein bis unten hin, wenn man meint, dass man unter Umständen da noch etwas aufbauen könnte“, sagte Wolfgang Meuschke (CDU). Nun könne nicht mehr darüber entschieden werden. Die „katastrophale Umleitung“ verstoße gegen alle Vernunft, gab er zu bedenken.
Es gelte eine Lösung zu finden, es müsse aber kein gigantisches Bauwerk werden, erklärte Ute Passauer (SPD). „Wir sind der Ortsrat, wir müssen an den Ort denken. Viele Bürger hier in Willershausen, teilweise auch in Westerhof sind dafür, dass diese Brücke irgendwie erhalten bleibt und kein Drumrum-Weg-Geschlenker gebaut wird“, so stellvertretende Ortsbürgermeisterin Johanna Blumenschein (SPD). Es müsse möglich sein, dass man die Brücke kostengünstig erhält. Nicht zuletzt seien viele Erinnerungen mit der Brücke verknüpft, was auch dafür spreche, sie zu erhalten. Die Brücke gehöre zur Geschichte Willershausens.

Am Dienstagabend stand die Brückenproblematik auf der Tagesordnung des Gemeindeentwicklungsausschusses. Weitere Berichterstatting folgt.art