Projekt „Römerschlacht am Harzhorn“: Zehn ereignisreiche Jahre

Ein archäologischer Fund ist zu einer wahren Erfolgsgeschichte geworden / 2018: Ein Jahr der Aktionen

Vor dem Harzhorn-Infogebäude (von links): Die Harzhorn-Guides Paul-Gerhard Heppe, Michaela Hundertmark, Julia Fuhrmann, Kreisarchäologin Dr. Petra Lönne, Harzhorn-Guide Irene Söffker, Erster Kreisrat Dr. Hartmut Heuer, die Bürgermeisterin aus Bad Gandersheim Franziska Schwarz, der Fachbereichsleiter Bauen und Umwelt im Landkreis Northeim Ralf Buberti sowie der Bürgermeister der Gemeinde Kalefeld, Jens Meyer.

Oldenrode. Der Fund einer römischen Hipposandale – einem Hufschutz für Pferde und Maultiere – durch Hobby-Sondergänger auf dem Höhenzug Harzhorn, der habe mit den seit 2008 andauernden wissenschaftlichen Untersuchungen den Beweis einer kriegerischen Auseinandersetzung zwischen römischen Militär und germanischen Krieger gebracht, so der Erste Kreisrat Dr. Hartmut Heuer am Montag im Harzhorn-Infogebäude.

Das Harzhorn ist ein geschichtsträchtiger Ort und das Interesse an diesem wächst von Jahr zu Jahr. Im vergangenen Jahr wurden hier über 56.000 Besucher gezählt.

Als „Herz und Seele“ des Projektes „Römerschlacht am Harzhorn“ bezeichnete Kreisarchäologin Dr. Petra Lönne die Gästeführer, die Harzhorn-Guides. 30 ausgebildete Guides gibt es derzeit, davon sind 22 aktiv. „Unsere Harzhorn-Guides nehmen die Besucher mit auf eine Zeitreise, durch sie wird Geschichte erlebbar“, betonte Dr. Heuer.

2018 gilt als Harzhorn-Jubiläumsjahr. Von Mai bis Oktober wird es besondere Veranstaltungen geben. Die Harzhorn-Guides haben ein Programm mit Sonderveranstaltungen erarbeitet.

Auftakt ist am Sonntag, 6. Mai, von 11 bis 16 Uhr mit „Celebrate“. Ein Tag mit kostenlosen Kurzführungen, ein Tag mit Mitmach-Aktionen für kleine und große Besucher: Bogenschießen, Korn zu Mehl mahlen und anderes mehr. Geschichte wird an diesem Tag auch erlebbar durch „lebendige“ Geschichte, durch Living-History-Darsteller. Dabei sind unter anderem drei römische Reiter (natürlich mit Pferden) und Darsteller germanischer Kriegskunst.

Franziska Schwarz, Bürgermeisterin der Stadt Bad Gandersheim, und Jens Meyer, Bürgermeister der Gemeinde Kalefeld, betonten: „Das Harzhorn verbindet unsere Kommunen“. Ein Teil des entdeckten Schlachtfeld-Geländes liegt im Hoheitsgebiet der Gemeinde Kalefeld (Oldershäuser Gutswald), ein Teil im Hoheitsgebiet der Stadt Bad Gandersheim (Forst Harriehausen).

Und weil das Harzhorn-Schlachtfeld die zwei Kommunen verbindet, ist geplant, in das Portal zur Geschichte in Bad Gandersheim, im Kloster Brunshausen, das römisch-germanische Schlachtfeld einzubinden. Mit voraussichtlich wechselnden Ausstellungen in denen Originalfunde gezeigt. „Wir sehen dies als positive Ergänzung zum historischen Fundort“, so Bürgermeisterin Schwarz und Bürgermeister Meyer unisono.

In das Jubiläumsprogramm eingebunden ist eine Veranstaltung in der Klosterkirche Brunshausen. Am Mittwoch, 25. Juli, heißt es von 19 bis 21 Uhr „Die Römerschlacht am Harzhorn im Spiegel von Dokumentarfilmen und Reportagen“. Dr. Martin Lindner vom Althistorischen Seminar der Uni Göttingen wird die Vermittlung antiker Geschichte im 21. Jahrhundert zeigen.eh