Raus aus der Stube mit dem Tannenbaum

In Kalefeld fliegen die Bäume nicht von oben herab, sondern werden von der Jugendfeuerwehr eingesammelt

Der Nachwuchs der Feuerwehr Kalefeld war mit Jugendfeuerwehrwart Tobias Laue und seinem Stellvertreter Björn Koch mit großem Eifer im Dorf unterwegs, um die vom Festschmuck abgeplünderten Tannenbäume zu sammeln. Mit einem Treckergespann unterstützte Harald Ude die Aktion. Die jungen Feuerwehrleute freuten sich natürlich über jede Spende, mit denen ihr Einsatz belohnt wurde.

Kalefeld. Vor mehr als zwei Jahrzehnten kam die schwedische Möbelhauskette mit dem blau-gelben-Logo und vier Buchstaben auf eine Werbeidee: Zum Winterschlussverkauf fliegt alles (günstig) raus und damit fliegen auch die Weihnachtsbäume aus den Fenstern, von Balkonen. „Knut“ – dieser Slogan hat sich eingeprägt.

Knut: Die Tannen fliegen

Aber keine Angst: Es fliegen keine Tannen durch die Gegend – sei denn eine starke Windböe erfasst sie und treibt sie auf der Straße vor sich her.

Der Werbeslogan „Knut“: In Skandinavien ist der 13. Januar St.KnutsTag und der letzte Tag der Weihnachtszeit. Der Tag ist benannt nach dem DänenKönig Knut IV (1043 – 1086), der in einer Kirche erschlagen und 1101 heiliggesprochen wurde. In Dänemark, Norwegen und Schweden ist der St.KnutsTag ein Feiertag.

In Kalefeld war die Jugendfeuerwehr am Dreikönigstag unterwegs, um vom Festschmuck befreite Weihnachtsbäume einzusammeln.
Und es war am Sonnabend ein Tag, an dem von den Orkanböen, die das Tief „Burghild“ Tage zuvor über das Land gejagt hatte, nichts mehr zu spüren. Im Fußmarsch zog die TannensammlerTruppe durch das Dorf.

In vielen Wohnstuben steht der Nadelbaum mit Kugeln, Kerzen und Lametta der Tradition nach in jedem Fall bis zum 6. Januar, bis zum Dreikönigstag. Und in vielen Wohnstuben oder draußen auf dem Balkon oder der Terrasse mit Lichterkette ­ – gegen die Dunkelheit der Winterabende – auch noch länger.
Mit dem Ende der Weihnachtszeit und dem Ende der geschmückten Nadelbäume ist es so eine Sache: Es gibt Menschen, die tragen den Nadelbaum gleich nach dem Fest vor die Tür, andere sehen den 6. Januar als Tag des Abschieds vom Weihnachtsbaum, andere sehen das Ende der Weihnachtszeit erst am 2. Februar, dem Tag „Mariä Lichtmess“ (Darstellung der Herrn).

Mariä Lichtmess: Im Alten Amt wird seit einigen Jahren am 2. Februar in Westerhof zu einem Gottesdienst in die vom Kerzenschein erleuchtete Kapelle St. Ulrich eingeladen. Und dort steht dann auch noch der Weihnachtsbaum.

In vielen deutschen Regionen ist es üblich, Weihnachtsbaum und weiteren Weihnachtsschmuck im/am Haus bis zum 2. Februar stehen zu lassen.

Auch in diesem Jahr wird zum Lichtmess Gottesdienst als Abschluss der Weihnachtszeit in das Westerhöfer Gotteshaus eingeladen, am Freitag, 2. Februar, um 19 Uhr.eh