Regen treibt die Aue doch noch über die Ufer

Überflutungen in Echte und Kalefeld / Vorbereitung darauf verhindert aber Schlimmeres / Pegel sinkt schon wieder

Feuerwehrangehörige schuften seit Dienstagmorgen im Bauhof in Oldershausen. Mit der Sandsackabfüllmaschine der FTZ Bad Gandersheim wurden rund 4000 Säcke an diesem Tag befüllt und verteilt.

Kalefeld. Alarmiert war man angesichts der Prognosen für drei Tage Regen im Alten Amt bereits seit Montag. Am Dienstag aber wurde die Lage dann wirklich so ernst, dass im Feuerwehrhaus in Kalefeld ein Lagezentrum eingerichtet und Feuerwehrkräfte in Bereitschaft gehalten wurden, Sicherungsaufgaben vorzunehmen.

Einige Kameraden und Kameradinnen wurden am Dienstagmorgen gleich aktiv und begannen im Bauhof der Gemeinde Kalefeld in Oldershausen damit, Sandsäcke zu befüllen. Dazu, erläuterte Gemeindebrandmeister Karsten Müller dem GK bei einer Rundreise durch das Alte Amt, habe man sich der Abfüllmaschine versichert, die bei der FTZ in Bad Gandersheim steht.

Sie wurde nun unentwegt von zwei Kameraden mit Sand gefüttert, während ein Dutzend anderer beim Einfüllen sowie Abbinden, Lagern und Paletten befüllen halfen Eine gut laufende Zusammenarbeit, im Laufe des Tages sollen so mehr als 4000 Säcke befüllt worden sein, die dann an Einsatzstellen weitergefahren wurden. Sogar die Möglichkeit, sich Sandsäcke abzuholen, wenn man eine Bedrohung durch das Wasser befürchtete, gab es. Zumindest ging eine solche Nachricht am Nachmittag durch das Radio und fand Bestätigung durch den Kreisbrandmeister.

Am Dienstagnachmittag war die Lage trotz deutlich gestiegenen Aue-Pegels noch vergleichsweise entspannt. Übertritte gab es bis da nur an bekannten Schwachstellen wie dem Echter Wiesenweg, der früh gesperrt werden musste, ansonsten vornehmlich in unbebauten Bereichen. In Kalefeld bestand noch am ehesten Gefahr. Um die nochmals zu mindern, war beschlossen worden, der Aue durch zwei „Durchstiche“ in den alten Bahndamm Überlaufflächen in den dahinter liegenden und ortsabgewandten Wiesen zu verschaffen. Das funktionierte längere Zeit auch recht gut, die Auen westlich der Aue wurden langsam geflutet, ohne dabei Gebäude zu gefährden.

An zahlreichen Stellen waren präventive Maßnahmen ergriffen worden. Die hochwassererfahrenen Aue-Anlieger hatten sich im Laufe des Dienstags durch Einsatz von Sandsäcken an den strategisch wichtigen Stellen bereits gegen ein mögliches Weitersteigen der Pegel gewappnet. Sicherungsmaßnahmen waren auch im – am Dienstag wegen des Wetters ohnehin schon geschlossenen – Freibad in Düderode sowie in Willershausen vorgenommen worden . Verschärft wurde die Lage im Laufe des Tages und vor allem über Nacht zu Mittwoch durch den weiter ununterbrochen fallenden Niederschlag, der die Pegel weiter steigen ließ.

So war dann doch nicht zu verhindern, dass es bis Mittwochmorgen zu Ausuferungen und Überschwemmungen vor allem in Kalefeld kam. Hier hatte die Aue vormittags auch die Kreisstraße in Richtung Eboldshausen geflutet, betroffen waren auch die Nebenstraße und sämtliche Anlieger. Einige Hausgärten standen unter Wasser.

Außerordentliche Züge nahm das Hochwasser trotz bis Mittag immer noch steigender Pegel allerdings nicht mehr an. Dann war’s glücklicherweise vorbei mit dem Regen und die Pegel fielen bald schon wieder. Insgesamt ist die Gemeinde – nicht zuletzt wegen der guten Vorsorge – glimpflich davongekommen.rah