Schatzkästchen in Würfelform mit kleinen symbolischen Geschenken gefüllt

Küsterin Ingrid Hillebrecht und Reinigungskraft Bärbel Knoke in der Dögeroder Kapelle verabschiedet

Pastor Rolf Wulkop überreichte Bärbel Knoke und Ingrid Hillebrecht eine Karte mit Bildern der Dögeroder Kapelle und ein Schatzkästchen.

Dögerode. Sie waren ein Schatz für die Dögeroder Kapelle und sie erhielten Schätze zum Abschied. Pastor Rolf Wulkop hat am vergangenen Sonntag Küsterin Ingrid Hillebrecht und Reinigungskraft Bärbel Knoke während eines Gottesdienstes verabschiedet.

Über einen Großsohn hatte Hillebrecht vor viereinhalb Jahren erfahren, dass die zuvor von Karl-Heinz Gnaudschun besetzte Stelle frei geworden war und sich für das Übernehmen dieser Aufgabe entschieden. Als Küsterin sorgte sie für Blumen sowie den Advents- und Weihnachtsschmuck. Sie war dafür verantwortlich, dass die Glocken läuteten, tauschte die liturgischen Vorhänge aus, kümmerte sich um die Liedertafel, das An- und Ausmachen der Kerzen am Weihnachtsbaum, reichte Gottesdienstbesuchern die Gesangsbücher zu und machte rund um die Kirche sauber. Außerdem war die gebürtige Eboldshäuserin, die seit dem Jahr 1969 in Dögerode lebt, beim Vorbereiten des Waldgottesdienstes dabei.

Im Alten Amt fühlt sich die 72-Jährige sehr wohl. Ihr gefällt der Zusammenhalt, außerdem seien von hier Einkaufsmöglichkeiten schneller erreichbar als in mancher Großstadt, so die ehemalige Küsterin, die Mitglied im DRK und LandFrauenverein ist.

Vor knapp 13 Jahren und damit zum Start der Rentenzeit hatte Bärbel Knoke ihren Dienst als Reinigungskraft angetreten, nachdem sie zuvor 45 Jahre im Lebensmittelgeschäft Schnabel in Northeim gearbeitet hatte. Einmal im Monat und in der Weihnachtszeit auch häufiger wurde sie in der Kapelle aktiv, „damit alles in Ordnung ist“. Mal hat sie feucht gewischt, mal den Staub von den Bänken entfernt und mal mit dem Staubsauger durchgesaugt.

Im LandFrauenverein ist die 76-Jährige als Ortsvertrauensfrau aktiv, berichtet Knoke, die in ihrem großen Garten „gerne alles selber zieht“.

Zu Beginn der Verabschiedung schenkte Wulkop den beiden Damen eine Karte mit neun Bildern der Dögeröder Kapelle. Unter dem Titel „Verborgene Schätze unserer Kirchen im Alten Amt“ machte er klar, wie viel Ingrid Hillebrecht und Bärbel Knoke für das Heben dieser Schätze in den vergangenen Jahren getan haben.

Im weiteren Verlauf schenkte er beiden ein kleines Schatzkästchen in Form eines Würfels. Die sechs Seiten des Würfels zeigten Bilder der St.- Georgs-Kapelle Dögerode. Wulkop füllte die Kästen mit kleinen symbolischen Geschenken, die er für die Küsterin und die Reinigungskraft deutete:

So wurden jeweils eine bunte Menschenkette hinein getan für den Zusammenhalt in der Gemeinde, Seifenblasen für die Leichtigkeit und die Freude am Leben, außerdem ein Engel, der für die beiden Damen zum Weitergeben an andere gedacht war mit dem Zuspruch „Du bist für andere ein Engel!“.

Als vierter Schatz wurde eine Wunderkerze in den Kasten hinein gegeben als Zeichen für das Feuerwerk, das wir manchmal aus Dankbarkeit für das viele, das uns geschenkt wurde, entzünden können. Der fünfte Schatz war ein kleiner Anhänger mit zwei Füßen, die am Rande eines neuen Feldes stehen. Sie wurden verbunden mit dem Zuspruch: auch wenn Ingrid Hillebrecht und Bärbel Knoke altes beenden und bisherige Aufgaben lassen, stehen sie immer vor neuen Feldern, die sie betreten können. Für den ersten Schritt auf einem neuen Weg sprach Wulkop den beiden Gottes Segen zu.

Das letzte Geschenk für das Schatzkästchen bekam die ganze Gemeinde mit auf den Weg: eine Karte mit dem Zuspruch, den normalerweise die Sternsänger am Dreikönigstag an die Türen der Häuser schreiben: 20 – C+M+B – 22. Christus mansionem bendicat – Christus segne dieses Haus.

Mit diesem letzten Schatz, konnten Ingrid Hillebrecht und Bärbel Knoke ihr reich gefülltes Schatzkästchen schließen.art/red