Segenswünsche für kreativen Pastor

Rolf Wulkop vor 30 Jahren mit Ordination in sein Amt eingeführt / Kleiner Empfang in der Weißenwasserkirche

In notwendigem Abstand: Mitglieder des Kirchenvorstandes Kalefeld mit Dögerode hatten die Überraschung für Pastor Rolf Wulkop vorbereitet. Zu einem Erinnerungsfoto begaben sich die Teilnehmer des kleinen Empfangs vor die Weißenwasserkirche.

Kalefeld. Große Überraschung für Pastor Rolf Wulkop: Er war kürzlich unter dem Vorwand einer Besprechung des Kirchenvorstandes in die Weißenwasserkirche eingeladen worden. Doch tatsächlicher Anlass war ein anderer. Gewürdigt wurde das 30-jährige Jubiläum seiner Ordination, mit der er am 13. Mai 1990 in sein Amt eingeführt wurde.

In gebührendem Abstand hatten sich die Mitglieder des Kirchenvorstandes Kalefeld mit Dögerode zu einem kleinen Empfang in dem Gotteshaus versammelt. „Danke, dass du immer für uns da bist, dass du es mit uns ausgehalten hast. Wir leben mit dir und wir leben von dir, von deinen Aktionen und den vielen Ideen, die du hast“, betonte Kirchenvorstandsvorsitzende Gudrun Blecken. „Mir geht es gut hier. Das ist eine tolle Gemeinde, hier kann man es gut aushalten“, erklärte Wulkop.

Das Schöne an der Gemeinde sei, dass man ganz viel machen könne. „Und sie lassen einen“, brachte es der Pastor auf den Punkt. Er habe immer mit Kirchenvorständen zu tun gehabt, die ihn seine „verrückten Ideen“ ausleben ließen. Dies sei ein „riesiger Schatz“. Das „bunte Bild einer Gemeinde“, das hier dargestellt werde, sei schon toll, sagte er an die Kirchenvorstandsmitglieder gewandt.

Die Zusammenarbeit mit ihnen habe ihm eine große Freude bereitet, erklärte er, bevor er ein geistliches Wort sprach. Alle Teilnehmer der Zusammenkunft – auf Abstand – überbrachten Wulkop als kleines Geschenk einen Segenswunsch. Rückblick: Nach dem Weggang von Pastor Kraus hatte sich Wulkop auf die freigewordene Pfarrstelle beworben. Der damalige Kirchenvorstand, dem unter anderem Erwin Bode, Wilhelm Flachsbarth, Edith Noske, Karla Damitz, Heinz Reinecke und Richard Grundmann angehörten, votierte einstimmig für den Pastor.

Eine sehr gute Wahl, meint nicht nur Kirchenvorstandsvorsitzende Blecken. Seine hervorragenden Predigten, die oftmals von einer ganz besonderen Kreativität und Aktualität geprägt sind, auch seine seelsorgerliche Arbeit und seines Fähigkeit, Jugendliche zu begeistern und in Projekte einzubinden, seien Kennzeichen seiner Arbeit. Unvergessen sind in der Gemeinde noch heute „verschiedene Aktionen, die Wulkop nicht nur geplant, sondern mit viel Engagement und Überzeugungskraft durchgeführt hat“.

So starteten 2002 die erste und zweite „Lange Nacht der Kirchen“, die alle Teilnehmer durch die Dunkelheit in alle erleuchteten Kirchen des Alten Amtes führte. Dieses Highlight wurde zu einem festen Bestandteil übergemeindlicher Aktivitäten. Eine andere Idee setzte Wulkop im Mai 2005 in die Tat um. Unter dem Motto „Wir tragen unsere Weißenwasserkirche zum Kirchentag nach Hannover“ fand eine beispiellose Gemeinschaftsaktion statt.

In einer einwöchigen Pilgerwanderung trugen viele Menschen aus dem Alten Amt das Modell der Weißenwasserkirche von Kalefeld über Hildesheim nach Hannover. Einmalig war auch das Tauffest im Mai 2010 rund um und in der Weißenwasserkirche, bei dem 16 Taufen vollzogen wurden, geplant von Pastor Wulkop und mitgetragen von Pastorin Gundula Albroscheit und Pastorin Meike Willig.

Zu den jüngeren Projekten gehört der „Ostergarten“ in der umgestalteten Kirche, der sich schon seit 2013 – nicht nur im Alten Amt – großer Beliebtheit erfreut. „Diese Resonanz wird hoffentlich ein Ansporn für weitere ausgefallene Ideen unseres engagierten Pastors sein“, wünschte sich auch schon vor fünf Jahren der Kirchenvorstand. Nicht unerwähnt bleiben sollen die vielen „besonderen“ Gottesdienste, zum Beispiel in der Osternacht und am Neujahrstag, sowie viele musikalische Gottesdienste in der Weißenwasser- und in der Liebfrauenkirche.

Etliche Konfirmandenaktionen, die jährlichen Konfi-Freizeiten sowie Gemeindefeste wurden von Wulkop organisiert. Auch die Mitarbeit im Kirchenkreisvorstand, in der Notfallseelsorge und die ökumenische Arbeit mit dem katholischen Amtskollegen liegen ihm sehr am Herzen. Wulkop hat einen Vikar durch die Ausbildung geführt und seit kurzem Vikar Georg Stahlmann unter seine Fittiche genommen, verweist Blecken noch auf andere Aspekte des Wirkens von Wulkop.

Dazwischen habe er einen Förderverein für den „Alten Bauernfriedhof“ gegründet, der wieder schön hergerichtet wurde. Ebenso der Bibelgarten: Dort findet in jedem Jahr am Himmelfahrtstag ein Gottesdienst – meistens mit einer Taufe – unter freiem Himmel statt mit viel Zuspruch und den Bibelgarten-Förderverein freut es sehr.

Über Aktionen am Anfang und inmitten der Corona-Krise hatte das GK schon viel berichtet. Die Gründonnerstag-, Karfreitag- und Ostersonntagsgottesdienste sowie eine Andacht für die Mundushaus-Bewohner und die Konfirmanden hat er mit Stahlmann und mit der Hilfe von zwei seiner Söhne perfekt über die Homepage und YouTube den Menschen ins Haus gebracht. Für das Mundushaus hat er für jeden Bewohner und das Pflegepersonal eine Grußkarte erstellt und dort verteilen lassen, was bei den Menschen dort sehr dankbar aufgenommen worden ist.

Die Kirchenvorstände Kalefeld und Dögerode sind glücklich, einen solch engagierten Seelsorger in der Gemeinde zu haben. Sie wünschen sich, dass er das Gemeindeleben auch weiterhin mit seiner Kreativität und tollen Ideen bereichert und prägt. Blecken: „Wulkop ist immer am Überlegen, wo er seelsorgerisch tätig werden kann“.art