Streckenverlauf des Radweges zwischen Kalefeld und Sebexen weiter ungeklärt

Naturschutzrechtliche Aspekte verhindern geplanten Bau auf früherer Bahntrasse

Naturschutzrechtliche Aspekte wie das Vorkommen von Eidechsen stehen dem Bau des Radweges auf der ursprünglich vorgesehenen Trasse im Wege.

Sebexen. Zwischen Kalefeld und Sebexen soll eine Verbindung für Radfahrer entstehen. Wo der Weg lang führt und wann die ersten Pedaleure auf einem Radweg zwischen den beiden Orten unterwegs sein können, ist nach wie vor ungeklärt, wie Gemeindebürgermeister Jens Meyer kürzlich in der Sitzung des Ortsrates Sebexen deutlich machte. Er verwies darauf, dass die Gemeinde Kalefeld schon seit einiger Zeit mit der Niedersächsischen Straßenbauverwaltung über das Projekt im Gespräch sei, doch Fortschritte bei dem Vorhaben seien nicht zu verzeichnen gewesen. „Wir haben dann massiv Druck gemacht, so dass man dieses Verfahren vor vielen, vielen anderen Verfahren vorgezogen hat“, berichtete Meyer dem Gremium.

Er erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass es derzeit reichlich Fördermittel für den Bau von Radwegen gebe, so dass diese an vielen Stellen errichtet werden können. Die Gemeinde ist nach den Worten ihres Bürgermeisters in das Verfahren „ganz aktiv eingestiegen“. Im Spätherbst 2020 sei nach vielen Untersuchungen bei einem Gespräch mitgeteilt worden, dass naturschutzrechtliche Belange eine riesengroße Rolle spielen. Es werde einen Radweg geben, es werde ihn aber aller Voraussicht nach nicht auf der Bahntrasse geben, so viel stehe fest, erläuterte Meyer. Darüber sei die Gemeinde nicht amüsiert, aber im Naturschutz gebe es kaum eine Kompromisslage.

„Entweder es geht oder es geht nicht“, verdeutlichte der Gemeindebürgermeister. Die Grundlage für den weiteren Verlauf des Projektes sei nun eine andere. Das für Bau und Kostenfrage verantwortliche Land möge nach Alternativen suchen, „weil wir den Radweg unbedingt haben wollen, weil wir ihn brauchen“. Es könne nicht sein, dass es wieder noch ein paar Jahre dauere, bis ein Radweg in irgendeiner Form erstellt werde. Auf die Frage des stellvertretenden Ortsbürgermeisters Armin Bock, ob der gesamte Trassenverlauf in der Gemarkung Sebexen betroffen sei, antwortete Meyer, dass er dringend darum gebeten habe, zu untersuchen, ob nicht zumindest auf Teilbereichen der Bahnstrecke der Radweg langgeführt werden könne, insbesondere im Bereich Sebexen.

Dies habe er als Kompromiss angeboten. Während sich im Bereich Kalefeld Alternativen auftun würden, sei dies im Bereich Sebexen nicht der Fall. Daher habe er den Vorschlag gemacht, wenigstens hier die Bahntrasse zu nutzen, weil dies für den Ort und die Gastronomie nicht ganz unwichtig sei. Für alle anderen Varianten und Alternativen liege der Ball nun bei der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr. Der Leiter des Geschäftsbereichs Gandersheim dieser Behörde, Udo Othmer, betonte auf GK-Anfrage, dass es noch keine neuen Pläne für den Trassenverlauf gibt. Bei den naturschutzrechtlichen Belangen handele es sich insbesondere um das Vorkommen von Eidechsen. Der Auftrag für den Radwegbau von Echte nach Imbshausen soll Anfang August vergeben werden. Anfang September erfolge dann der Baubeginn. Da die Maßnahme umfangreicher werde als zunächst geplant war, sei mit deren Fertigstellung erst im April oder Mai des kommenden Jahres zu rechnen, berichtete Othmer.red