Übergang von der Schule in die Ausbildung: Lernpartnerschaft ist ein Wegweiser

Schulbetrieb: Seit 2009 eine Initiative der Bildungsregion Südniedersachsen

Versammelt in der Aula zur Feierstunde anlässlich der Vertragsunterzeichnung: Schülerschaft und Lehrkräfte. Mit Klavierstücken umrahmte Nicolas Krivanek das Geschehen und erhielt dafür viel Beifall wie auch der 6. Jahrgang mit der Interpretation des Songs „Lieblingsmensch“ der Rapperin Namika.

Kalefeld. Seit 2009 gibt es die Initiative SchulBetrieb der Bildungsregion Südniedersachsen – eine Initiative, an der bis dato 47 Schulen und über 60 Unternehmen beteiligt sind, die die Lernpartnerschaften per Vertrag besiegelt haben. Die Bildungsregion Südniedersachsen, dies sind der Landkreis Northeim, die Stadt Göttingen und der Landkreis Göttingen (mit dem Altkreis Osterode).

Durch die SchulBetriebs-Partnerschaften können junge Leute im Vorfeld der Berufswahl, der Ausbildung, auf direktem Weg Kontakte zu Unternehmen aufnehmen, sich in der Berufswelt orientieren. Und Unternehmen können so Auszubildende gewinnen.

Die Auetalschule Altes Amt (Oberschule in Kalefeld) hat Lernpartnerschaften mit den Mundus Senioren-Häusern (am Standort Kalefeld), der Kurt Maier Motor-Press GmbH (Kalefeld) und in 2011 mit den Rheinischen Kunststoffwerken (RKW SE Business Unit Echte) geschlossen. Die Kooperation mit der RKW wurde jetzt mit der „Neuauflage“ der Unterzeichnung eines Vertrages besiegelt.

Der Neustart

Der Neustart der SchulBetriebs-Kooperation zwischen der RKW und der Auetalschule Altes Amt beinhaltet neue und weitere Inhalte der Lernpartnerschaft, die von den Partnern gemeinsam erarbeitet wurden.

„Die Kooperation war seit 2011 erfolgreich“, so RKW-Personalreferentin Juliane Mathias. „Inzwischen gibt es neue Ansprechpartner im Unternehmen, können neue Projekte angeboten werden.“

Torben Howorka, der Lehrer an der Auetalschule Altes Amt ist zuständig als Koordinator für das Profilfach Wirtschaft und die Betriebserkundung.
Betriebserkundung: Dies beinhaltet laut Howorka unternehmensspezifische Themen wie Arbeitnehmerrechte, Unternehmensorganisation, Umweltschutz, Logistik.

Betriebserkundung

Zu den Themen bereiten Schüler Fragebogen vor, die an das Unternehmen geschickt werden, bevor die Schüler in Gruppen in die RKW kommen und dort Mitarbeiter befragen. Wie beispielsweise zum Thema „Arbeitnehmerrechte“ die Mitglieder des Betriebsrates. Torben Howorka: „Betriebserkundung ist ein fruchtbarer Austausch.“ Die Ergebnisse der Befragung werden für eine Präsentation aufbereitet. Zum Abschluss gibt es einen Informationsabend: Unternehmenspräsentation für Schüler und Eltern mit Teilnahme des Kooperationspartners.

„Eine Herausforderung“

„Der Übergang von der Schule in die Ausbildung stellt für junge Leute eine Herausforderung dar“, so Landrätin Astrid Klinkert-Kittel. Es gehe darum, sich frühzeitig mit späteren beruflichen Perspektiven zu befassen. „Jugendliche sollen eigene Wege gehen, aber Wegweiser können nicht schaden.“ Damit diese Wegweiser angenommen werden, bedürfe es der Unterstützung der Eltern, Beratungskräften, Schulen. Mit der Initiative SchulBetrieb bestehe für die Schüler die Möglichkeit des frühzeitigen Kennenlernens der Wirtschaft, bevor Wege in die berufliche Zukunft eingeschlagen werden.

Landrätin Klinkert-Kittel: „Bildung ist ein Schwerpunktthema des 21. Jahrhunderts.“ Schulische Bildung spiele eine wesentliche Rolle und mit einer Unternehmenspartnerschaft seien junge Leute besser auf die Arbeitswelt vorbereitet. Unternehmen könnten Fühler nach späteren Nachwuchskräften ausstrecken. „Der Landkreis Northeim als Schulträger gewinnt durch die Lernpartnerschaften. Bildungsangebot e sichern auch Standorte.“eh