Von der Fossilienfundstätte Tongrube zum Weltnaturerbe Grube Messel

Seit den 1990er-Jahren hat Messel durch spektakuläre Neufunde das Naturdenkmal in Willershausen „überholt“

Interessant: Die Exkursion durch die einstige Ölschiefer-Tagebaustätte, ein Fenster in die Erdgeschichte (wie die Tongrube Willershausen).

Willershausen/Altes Amt/Messel. Die Grube Messel, 1995 als erstes deutsches Naturdenkmal in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen, war am vergangenen Sonnabend Ziel einer Bustour, zu der der Heimatverein Willershausen aufgerufen hatte. 27 Personen haben teilgenommen.

Sowohl Mitglieder des Heimatvereins Willershausen und „Tongrübler“ (Gästeführer) als auch Gäste aus Northeim, Einbeck, Bad Gandersheim und den Altämter Dörfern waren dabei.

Gegen 8 Uhr ging es in Willershausen los und pünktlich um 12.5 Uhr traf der Bus im hessischen Messel im Landkreis Darmstadt-Dieburg ein.
Im 2010 eröffneten Besucherzentrum der UNESCO Welterbe Grube Messel wurde die Gruppe von Dr. Marie-Luise Frey, der Geschäftsführerin der Welterbe Grube Messel gGmbH empfangen und betreut.

„Wir haben uns sehr darüber gefreut, dass sich Dr. Frey die Zeit nahm, uns persönlich zu begleiten“, so Heiko Jäckel, der Vorsitzende des Willershäuser Heimatvereins.

Galt der Ölschiefer-Tagebau der Grube Messel bis Ende der 1970er-Jahre noch als „gleichrangige Schwester“ der Fossilienfundstätte Tongrube Willershausen, so hat Messel spätestens seit den 1990er-Jahren mit spektakulären Neufunden aus dem Erdzeitalter Eozän und der 1995 erfolgten Ernennung zum UNESCO-Weltnaturerbe die Tongrube Willershausen „um Längen überholt“.

Trotzdem gibt es, wie die Besucher feststellen konnten, erstaunlich viele Parallelen in der Bedeutung und Entwicklung der beiden Fossilienfundstätten von Weltrang. Viele Rahmenbedingungen, Ziele, Herausforderungen und Probleme waren und sind sehr ähnlich.

Dr. Frey führte die Besucher bei schönstem Wetter in die Grube Messel, gewehrte sehr interessante und hilfreiche Einblicke in die Entwicklung der Fossilienfundstätte sowie die Zielsetzungen, die Organisationsstruktur, die Finanzierung und die Bewirtschaftung der Grube und des Besucherzentrums beziehungsweise der Welterbe Grube Messel gGmbH.

Als Dank für die herzliche Gastfreundschaft und die sehr gute Betreuung überreichte der Vorstand des Heimatvereins Willershausen Dr. Frey und dem Team des Besucherzentrums Messel Tongruben-Honig und Tongruben-Flyer sowie eine Einladung für einen Gegenbesuch in Willershausen.

Als der Bus am Abend wieder in Willershausen eintraf, waren sich die Teilnehmer einig, dass dieser spannende und interessante Ausflugstag sich voll und ganz gelohnt habe.red