Waidmannsheil: Der Festtag der Jagdhornbläser

„Jagd ohne Jagdsignale ist unvorstellbar“ – „Wertvoll für das ländliche Leben“– „Es lebe das Ehrenamt“

Ehrung langjähriger aktiver Jagdhornbläser gab es am Festtag auch, vorgenommen von Vize-Bläserbezirksobmann Hagen Lange (links) und Robert Leaman, dem Vorsitzenden der Jägerschaft Gandersheim-Altes Amt (2. von links). Für 40 Jahre geehrt: Horst Metze (Düderode), Wolf Renziehausen (Westerhof), Jürgen Sander (Greene), Hans-Ulrich Balzer (Langelsheim), Heinrich Thormann (Eyershausen), Hans-Werner Macke (Sebexen). 30 Jahre dabei sind Gabriele Balzer (Langelsheim), Jutta Rüdiger (Düderode), Jürgen Sdonuß (Dannhausen) und Erwin Litto (Northeim). Für 20 Jahre Mitgliedschaft wurden geehrt Günter Spillner (Düderode) und für zehn Jahre Burkhard Schillig (Heckenbeck).

Olderhausen. 40 Jahre Altämter Jagdhornbläser: Es war ein gelungener Festtag vor der historischen Kulisse des Oldershäuser Gutshofes. Schon die „Ouvertüre“, der Gottesdienst mit musikalischer Umrahmung des Altämter Bläserensembles unter Leitung von Wolf Renziehausen, zeigte sich überaus gut besucht und später war der Gutshof voller Menschen, die sich mit Jagd und Hege, dem jagdlichen Blasen, dem ländlichen Brauchtum, verbunden fühlen.

Hans-Werner Macke, der Bläserobmann, erinnerte in seiner Festrede an die Gründung der Jagdhornbläser-Gruppe. Es sollte ein Förster aus Willershausen mit jagdlichen Ehren zu Grabe getragen werden. Der Bläsergruppe Osterode fehlten aktive Mitglieder. Und da waren es die Sebexer Karl Kornehl und der damals 20 Jahre alte Hans-Werner Macke, die – im Besitz von Jagdhörnern – gemeinsam mit Bläsern aus der Region antraten, sich dann alle 14 Tage zum Proben im „Jägerkrug“ von Rudi Jörn in Sebexen einfanden.

„Wir wurden immer mehr und am 25. Mai 1977 wurde offiziell unsere Altämter Bläsergruppe gegründet.“ Die musikalische Leitung übernahm Wolfgang Braack (Düderode), damals auch Trompeter in einer Jazzband. Bis 2004 leitet Braack das Ensemble. Mitte der 80er-Jahre kam mit der Sebexerin Gabriele Bickmeyer die erste Frau in die Gruppe der musikalischen Waidmänner.

„Ich übte mit Gabi damals im Kalefelder Steinbruch“, erinnerte Macke. Gabriele Bickmeyer blieb auch nach Fortzug aus dem Alten Amt dem Bläserensemble treu, in dem sie auf Hans-Ulrich Balzer traf. Im Herbst 2018 feiern Gabi und Uli Balzer ihre silberne Hochzeit. Gabi Balzer ist für die Altämter Jagdhornbläser „die Mutter der Kompanie“ geworden, unter anderem organisiert sie seit Jahren Tages- und Mehrtagesfahrten des Ensembles; von der Weser bis an die Mosel, vom Spreewald bis in das Ammerland und in diesem Jahr geht es auf die Ostseeinsel Fehmarn.

Seit 1986 proben die Jagdhornbläser in Oldenrode im Gasthaus „Zur guten Quelle“ in Oldenrode. Verstärkt wurden sie durch Mitglieder der Greener Gruppe, von der bis heute Jürgen Sander aktiv zum Ensemble gehört.

Die Altämter Jagdhornbläser wünschen sich weitere und jüngere Mitglieder. Der Altersdurchschnitt liegt bei über 70 Jahre. Mit Horst Metze aus Düderode und seinen 87 Jahren ist der Ehrenvorsitzende des Hegeringes Altes Amt der Senior der Gruppe; das jüngste Mitglied (eine Dame) zählt 52 Lenze. Es gibt eine Nachwuchsgruppe unter Leitung von Wolf Renziehausen, dort sind Neulinge gern gesehen.

Reinhard Pflugbeil, der stellvertretende Vorsitzende des Hegeringes Altes Amt, betonte: „Es ist schön, das es Euch gibt. Wir sind stolz auf Euch. Eine Jagd ohne Bläser ist traurig. Da werden heutzutage tatsächlich die Signale per Handy abgespielt.“ So sieht es auch Ernst-Karl Pralle aus Greene, der Vize-Kreisjägermeister für den Bereich der Jägerschaft Gandersheim-Altes Amt: „Was wären wir Jäger ohne die Bläser? Das Verblasen am Ende der Jagd sind wir der Kreatur schuldig.“

„Euer ehrenamtliches Engagement ist zu bewundern. Es leben das Ehrenamt. Zum Wohle des deutschen Waidwerks. Waidmannsheil!“, rief Dr. Dieter Hildebrandt als Vertreter der Landesjägerschaft den Altämter Waidgenossen zu.eh