Wenn das Auetal zur Seenplatte wird

Hochwasser: Entspannung am Mittwochnachmittag/Schutzmaßnahmen müssen Thema werden

Land unter: Überflutung von Wiesen und Äckern zwischen Sebexen und Kalefeld, zwischen der Bundesstraße 445 und dem Weg zur kommunalen Kläranlage.

Kalefeld. Es ist noch einmal glimpflich verlaufe, das erste Hochwasser des Jahres 2018 im Alten Amt. Am Mittwochmorgen war ein schnelles Ansteigen der Pegelstände der Fließgewässer festzustellen und in weiten Teilen des Auetales verwandelten sich Wiesen und Äcker in eine Seenplatte. Durch heftige Regenschauer, die Tief „Burghild“ nebst Orkanböen über das Land schickte, bestand akute Hochwassergefahr.

Gut zu wissen: Die Feuerwehren standen für den Fall der Fälle parat, Sandsäcke waren auf dem kommunalen Bauhof vorhanden. Während die nahen Anrainer der Gewässer bereits rund um ihre Grundstücke, um die und in den Häuser, eigenständig Maßnahmen zum Schutz von Hab und Gut ergriffen, war am späten Mittwochnachmittag ein Sinken der brauen Fluten zu beobachten.

Prekär sah es in der Mittagszeit in der Gemarkung Sebexen aus: Beide Brücken über den Weg von der Bundesstraße 445 in die Feldflur und zum Klärwerk boten den Wassermassen von Aue und Mühlbach kaum noch Durchlass.

Es wird vermutlich nicht das letzte Hochwasser in diesem Jahr sein. Der Klimawandel macht sich weiter bemerkbar, ebenso die zunehmende Flächenversiegelung, die den Oberflächenabfluss erhöht. Die Zahl der Hochwasser-Situationen im Alten Amt nimmt seit Jahren zu.

Nach der Verordnung über die Gewässer und Gewässerabschnitte, bei denen durch Hochwasser nicht nur (!) geringfügige Schäden entstanden oder zu erwarten sind, gehören zu diesen Gewässern die Aue und der Düderoder Bach (Niedersächsisches Wassergesetz).

Nach wie vor warten die nahen Anwohner der Altämter Fließgewässer auf Hochwasserschutzmaßnahmen. Die Kommunalpolitik muss handeln, steht in der Verantwortung Hab und Gut der Bürger zu schützen.

Die Niedersächsische Landesbehörde für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWK) betreibt aktiven Hochwasserschutz, plant und baut Schutzeinrichtungen wie Dämme, Rückhaltebecken, Überschwemmungspolder. Da muss sich die Gemeinde Kalefeld um Unterstützung bei der Planung von Hochwasserschutzmaßnahmen durch das NLWK bemühen. Bürgermeister Jens Meyer will Maßnahmen zum Hochwasserschutz Jahr forcieren; er hat weitere Untersuchungen angekündigt, die Aufschlüsse darüber geben sollen, welche Maßnahmen „sinnvoll“ sind, wie auch finanzierbar.eh