„Wir lassen die Waldbesitzer nicht allein“

Der aktueller Waldzustandsbericht für Niedersachsen liegt vor

Im November hat sich Niedersachsens Agrarministerin Barbara Otte-Kinast beim Besuch in Oldershausen von den Schäden im Privatwald von Oldershausen ein Bild gemacht. Waldbesitzer Philip von Oldershausen schilderte die Sorgen und Nöte der Waldbesitzer und Forstleute.

Oldershausen. Das extreme Wetter in diesem Jahr hat auch in den Wäldern der Region große enorme Schäden verursacht. Die Schadensmenge für ganz Niedersachsen summiert sich auf über drei Millionen Kubikmeter Holz. Angefangen hat die Misere im Januar mit dem Orkan „Friederike“, der Forstleuten und Waldbesitzern über mehr als zwei Millionen Kubikmeter umgeworfene und gebrochene Bäume bescherte.

Durch den extrem trockenen Sommer in diesem Jahr hatten die Waldbäume bis weit in den Herbst hinein mit Trockenstress und Borkenkäfern zu kämpfen. Niedersachsens Agrarministerin Barbara Otte-Kinast: „Und der Kampf hält an.“ Der Löwenanteil der Windwurfschäden habe Südniedersachsen getroffen. Sie könne nur hoffen, dass sich derartige Wetterextreme nicht so schnell wiederholten.

Im heißen Sommer 2018 verloren laut dem aktuellen Waldzustandsbericht die Bäume überdurchschnittlich viele Blätter und Nadeln. Dies könne die Lebenskraft der Bäume empfindlich schwächen, heißt es im Bericht. Frisch gepflanzte Forstkulturen seien zum Teil vertrocknet.
Die geschwächten Bäume produzieren kaum Harz und sind so wehrlose Opfer der Borkenkäfer. Im Herbst wurden viele von Käfern besiedelte Bäume gefällt, wodurch sich die Schadensmenge weiter erhöht habe.

Kiefern, die überwiegend in der Heide wachsen, haben Hitze und Trockenheit allerdings gut weggesteckt und seien an die Klimaveränderungen am besten angepasst.

Sorgenkinder der Forstbetriebe sind dagegen die älteren Eichen. Sie sind mit Verlusten von bis zu einem Drittel der Blattmasse in ihrer Vitalität stark beeinträchtigt. Ihre frisch ausgetriebenen Blätter werden seit Jahren von Raupen verschiedener Schmetterlingsarten teilweise lebensbedrohlich kahlgefressen.

Im Vordergrund stehe nun die Wiederaufforstung mit standortgerechten und klimaangepassten Mischbeständen, so Ministerin  Otte-Kinast. Dafür stünden Fördergelder von Bund und Land bereit: „Wir lassen die Waldbesitzer nicht allein.“red