Wolf tötete die Schafe in Oldenrode

DNA-Proben überführen den Täter

Lilli Middelhoff nahm Speichelproben von den getöteten Schafen.

Oldenrode. Die beiden auf einer Weide bei Oldenrode gerissenen Schafe sind einem Wolf zum Opfer gefallen. Dies haben Speichelproben ergeben, die von deren Kadavern genommen und im Labor für Wildtiergenetik des Senckenberg-Forschungsinstituts in Gelnhausen untersucht worden sind. Es sind die ersten Nutztierrisse durch einen Wolf gewesen, die das Team des Luchsprojektes Harz begutachtet hat, erläutert wissenschaftliche Mitarbeiterin Lilli Middelhoff.

„Ich hatte gleich so ein komisches Gefühl“, erklärt sie und verweist auf die Größe des Risses an einem der getöteten Schafe.

Middelhoff nahm vor zwei Wochen die DNA-Abstriche. Der Vorfall ereignete sich auf einer Wiese, die sich rund 50 Meter entfernt von der nächsten Wohnbebauung nahe der Kreisstraße nach Wiershausen befindet. Zunächst war vermutet worden, die tragenden Schafe seien von einem Luchs gerissen worden.

Wäre es ein einzelner Luchs gewesen, hätte er mehrfach daran fressen müssen, um einen solchen Riss zu verursachen oder es hätte eine Luchsfamilie mit mehreren Jungen sein müssen, lautet die Einschätzung der wissenschaftlichen Mitarbeiterin.

In der Region zwischen Harz und Solling sind bereits mehrfach Wölfe nachgewiesen worden, darunter einmal auch im Bereich Bad Gandersheim/Seesen, berichtet Middelhoff.

Die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Verursacher der Schafsrisse von Oldenrode noch in der Region aufhält, sei eher gering. Wandernde Einzeltiere würden im Schnitt 50 bis 100 Kilometer zurücklegen, für die Ansiedlung eines Rudels gebe es bislang keine Hinweise

Konrad Macke, Luchsbeauftragter der Jägerschaft Gandersheim/Altes Amt, verweist darauf, dass Halter von Nutztieren im Freien finanzielle Unterstützung für die Neuanschaffung von Schutzzäunen in Anspruch nehmen können.art