„Alle wollen Party“

Jugendzentrum PHOENIX in Wrescherode sieht wieder regelmäßigen Öffnungszeiten entgegen

Thomas Ehgart freut sich darauf, dass das Jugendzentrum bald wieder regelmäßig geöffnet hat.

Wrescherode. Aus dem Dornröschenschlaf der Einschränkungen geweckt: So ganz still wurde es sogar während der Corona-Pandemie nie im Wrescheröder Jugendzentrum PHOENIX. Dennoch: „So langsam geht es wieder richtig los“, verrät Geschäftsführer Thomas Ehgart.

Im Sommer 2020 musste das PHOENIX wegen der Pandemie schließen. Die Zeit danach war von zahlreichen Herausforderungen geprägt. Zunächst wurden die Aktivitäten, die nicht in Präsens ausgeübt werden mussten, digitalisiert. Trotz der Schließung konnten die PHOENIX-Mitglieder in einigen Bereichen Vollgas geben: Unter anderem ist der Band-Proberaum im Keller der ehemaligen Palaver Hall vollständig erneuert worden (GK berichtete). Seit Kurzem ist sogar das moderne Tonstudio in einem Nebenraum fertiggestellt worden und wartet jetzt auf regelmäßige Nutzung.

„Auch der Vorstand“, berichtete Ehgart, „wurde während dieser Zeit gestärkt“. Man habe sich besser kennenlernen können und verschiedene Themen wie etwa „Datenschutz“ diskutiert. Zum Abschluss des Jahres 2020 wurde noch ein kleiner Meilenstein erreicht: Der Mietvertrag für das Gebäude konnte um zehn Jahre verlängert werden. Das gebe die notwendige Sicherheit, um auch in Zukunft befreit aufspielen zu können.

Auch das Jahr 2021 war im Rahmen des Möglichen von „Aktivität“ geprägt: Es wurden Fortbildungen und Workshops veranstaltet, der Konfirmationsunterricht des neuen Jahrgangs lief mit großer Begeisterung der Beteiligten an, die Konzertveranstaltungen PHOENIX „LIVE“ konnte sich erfolgreich etablieren, und vieles mehr.

Nun kann, nach der längeren Phase der Einschränkungen, Stück für Stück die Schlagzahl erhöht werden. Eine der ersten Anstrengungen, die das Team um Ehgart angehen wird, ist der Bau des Soccer-Feldes, auf der dem PHOENIX angrenzenden Wiese. „Wir haben bereits den Zuschlag für 15.000 Euro Förderung erhalten“, sagt der Geschäftsführer. Mit allen Mitteln habe man damit knapp 30.000 Euro, von den geschätzten 50.000 bis 80.000 Euro, die das Projekt abschließend kosten wird. Mit der Soccer-Arena habe man ein altes Projekt wiederbeleben können, dass auf große Nachfrage unter den Jugendlichen stößt.
Wichtig ist Ehgart dabei, dass die Soccer-Arena nicht ausschließlich für Fußball genutzt werden wird. „Es wird vielmehr eine Multi-Sportanlage, auf der Badminton, Volleyball, Basketball und mehr gespielt werden kann. Auch das Thema Barrierefreiheit spiele beim Bau eine große Rolle. Man kooperiere mit der Lebenshilfe – die Soccer-Arena sei auch ein Inklusionsprojekt.

Als wäre das Vorhaben „Soccer-Arena“ nicht schon herausfordernd genug, widmet sich der PHOENIX-Vorstand einem weiteren Projekt, dass nach Bedeutung und Größe, sogar noch umfangreicher ausfallen würde: „Wir wollen die Halle reanimieren“, verrät Ehgart. Die seinerzeit namensgebende „Palaver Hall“ liegt derzeit brach, seit Jahren ist sie in einem mangelhaften Zustand. Nun wolle man die Ärmel hochkrempeln und sich der Sanierung annehmen. Die ersten Schritte seien sogar schon gegangen. Ein befreundeter Architekt habe das Gebäude bereits in Augenschein genommen, woraufhin ein Brandschutzkonzept für die Räumlichkeiten erstellt wurde – eine wichtige Voraussetzung für die Reanimation der geschichtsträchtigen Wirkungsstätte. „Wir schätzen, dass in etwa 100.000 Euro für die Sanierung notwendig werden“, so Ehgart. Unter anderem müsse einiges in Schallisolierung investiert werden. „Wir wollen ja nicht, dass das Dorf immer mitfeiern muss, wenn es hier Konzerte oder Partys gibt“.

Stichwort Party: Die soll es laut Thomas Ehgart auch bald wieder regelmäßig geben. Jugendliche zwischen zwölf und 16 Jahren können sich beim PHOENIX melden, wenn sie zum Beispiel ihren Geburtstag in den Räumlichkeiten feiern wollen.

Insgesamt hoffe der PHOENIX-Vorstand, dass gegen Ende März wieder regelmäßig geöffnet werde. Dann gebe es wieder ein wöchentliches Plenum, Lern Cafés und Kicker-Turniere, im neuen Studio werden Highend-Videoworkshops angeboten, der Band-Proberaum kann fleißig genutzt werden und endlich treffen sich wieder alle in Person. Informationen zum PHOENIX gibt es per E-Mail an info@ jugendzentrum-phoenix.de oder unter Telefon (05382) 6039638.kw