Alter V-Marktplatz: Demnächst Gesundheitscenter?

Großes Bauvorhaben zweier bekannter Betreiber taucht erstmals im Stadtentwicklungsausschuss auf

Entsteht hier bald ein großes Gesundheitszentrum mit Physiotherapiepraxis und Fitnessstudio? Die Pläne liegen in der Schublade und das Gelände ist bereits erworben.

Bad Gandersheim. Seit vielen Jahren liegt er brach, der alte Platz, auf dem dereinst Bad Gandersheims erster Groß-Discounter stand: Der V-Markt-Platz steht aber offenbar vor einer Neubelebung. Allerdings nicht durch den bisherigen Grundeigentümer La Patria, der in der Bismarckstraße ein Wohngebäude mit Senioren-Eigentumswohnungen betreibt und auf dem V-Markt-Platz ein Mehrgenerationenprojekt geplant hatte, sondern mit neuen Eigentümern in einer ganz anderen Richtung.

Das wurde aus dem Aufstellungsbeschluss für eine erste Teiländerung des Bebauungsplanes BG21 Marienstraße deutlich, die dem Stadtentwicklungsausschuss am Montagabend vorgelegt wurde. Im beschleunigten Verfahren – und das ist hier wirklich wörtlich zu nehmen, da nach dem Stadtentwicklungsausschuss in wenigen Tagen bereits der Verwaltungsausschuss und in nächster Woche abschließend der Rat dazu gehört werden – soll das bisherige „Sondergebiet Großflächiger Einzelhandel“ in eine neue Bestimmung „Sport- und Gesundheitszentrum“ umgewandelt werden.

Mit der würde einem Bauprojekt der Weg freigemacht, das schon ziemlich konkrete Planungsstadien erreicht zu haben scheint. Laut Vorlage ist die Absicht, auf dem unbefestigten Teil des Geländes ein eingeschossiges barrierefreies Gebäude mit Pultdach zu errichten, in dem auf einer Nutzfläche von immerhin rund 1.200 Quadratmetern ein Gesundheitssportstudio in Kombination mit einer Physiotherapiepraxis entstehen soll.

Bauherren und Betreiber sind zwei Fachleute in den jeweiligen Bereichen, der Gandersheimer Betreiber der Sportstadt, Tobias Reinecke, und der Northeimer Dr. Roy Kühne, der auch in der Kreisstadt bekanntlich eine größere Physiotherapieeinrichtung betreibt.

Die bereits asphaltierten Flächen sollen auch in Zukunft Kunden und Besuchern als Parkplatz dienen. Darüber hinaus, so die Vorlage soll der Platz mindestens in Teilen auch weiterhin öffentlich nutzbar bleiben.

Um bauen zu können, bedarf es der B-Plananpassung. Die wurde im Ausschuss an sich positiv begleitet. Es wäre toll, so Tenor, wenn sich an dieser Stelle etwas Großes tun und eine Bebauung vorgenommen werden könnte. Selbst ein in der Ausschusssitzung anwesender Anlieger begrüßte das Projekt ausdrücklich.

Einstimmigkeit bei der Empfehlung gab es aber trotzdem nicht. Das lag an den beiden Vertretern der CDU im Ausschuss, die sich der Stimme enthielten. Hendrik Geske machte dazu allerdings deutlich, dass dies keinesfalls als Ablehnung zu verstehen sei, eine Zustimmung scheitere jetzt nur an dem Wunsch, im Zusammenwirken mit den Fragen rund um den Domänenhof auch diesen großen und recht zentralen Platz noch mit einzubeziehen.

Die CDU sei sich zwar im Klaren, dass es sich um Privatgrund handele, aber auch solchen könne die Stadt ja auch erwerben, wenn es Sinn machen würde und die derzeitigen Eigentümer verkaufsbereit wären. Mindestens wolle man sich die Option noch offen halten, zu prüfen, ob nicht auf diesem Platz die Frage eines zentralen Busbahnhofes gelöst werden könne. Das muss dann unter genanntem Zeitplan allerdings ziemlich schnell geschehen.rah