Angewiesen auf „nennenswerte“ Zuschüsse

Generalversammlung der Sole-Waldschwimmbad Bad Gandersheim eG / Perspektiven durch Landesgartenschau

Während der Generalversammlung im Waldschlößchen: Aufsichtsratsvorsitzender Rüdiger Pelz, stellvertretender Vorstandsvorsitzender Hardy Ehrhardt, Vorstandsvorsitzender Gerhard Dörries und Vorstandsmitglied Werner Wilde (von links).

Bad Gandersheim. Wenn das Freibad ein Teil der Landesgartenschau wird, dann können entsprechende Fördermittel des Landes auch für eine attraktive Gestaltung dieser Einrichtung verwendet werden. Das sagte Bad Gandersheims Bürgermeisterin Franziska Schwarz während der zehnten außerordentlichen Generalversammlung der Sole-Waldschwimmbad Bad Gandersheim eG, zu der am Mittwochabend 57 stimmberechtigte Mitglieder in das Waldschlößchen gekommen waren. Der Vorstand hofft, dass die Einrichtung in zwei Jahren wieder geöffnet hat.

Die Betriebsgenossenschaft feiert im September ihr zehnjähriges Bestehen, berichtete Aufsichtsratsvorsitzender Rüdiger Pelz zu Beginn der Versammlung. Deren Arbeit ist in erster Linie auf das Ehrenamt aufgebaut. Bis heute sei es gelungen, immer wieder neue Mitarbeiter anzusprechen und für den Erhalt des Hallen- und Freibades zu begeistern.

„Das Bad halten wir für die Gandersheimer Bevölkerung und den Kurbetrieb offen. Ohne Schwimmbad kann ich mir eigentlich eine Kurstadt Bad Gandersheim und eine Stadt, die eine Landesgartenschau durchführen will, nicht vorstellen“, sagte Pelz. Angebote wie Seepferdchen-, Aufbau-, Kraul- und Nixenkurse seien gut belegt, teilweise gebe es Wartelisten. Die Aktivitäten dienten auch dazu, Einnahmen zu generieren und damit weitere Dinge im Schwimmbad voranzubringen.

„Leider spüren wir, dass die Motivation bei den ehrenamtlichen Mitarbeitern nachlässt“, gab er zu bedenken. Viele seien unzufrieden, „weil sie nicht wissen, wie und wann es weitergeht mit unserem Freibad“, hatte der Aufsichtsratsvorsitzende vor dem Grußwort der Bürgermeisterin erklärt. Fragen der Kunden könnten sie nicht oder nur ausweichend beantworten.

Pelz kam auch auf die Finanzen zu sprechen. „Regelmäßig rutschen wir am Anfang eines Jahres unter die Hälfte des Betriebskapitals und müssen nach Genossenschaftsrecht eine Sondergeneralversammlung einberufen. Mit dem Betriebskostenzuschuss von 55.000 Euro im Jahr für das Betreiben von Hallen- und Freibad kommen wir nicht aus. Hier muss erheblich nachgebessert werden, damit wir Planungssicherheit haben“, betonte er am Abend vor der jüngsten Ratssitzung.

Bürgermeisterin Franziska Schwarz erinnerte während der Generalversammlung daran, dass ein Schwimmbad immer ein Zuschussbetrieb sei – und das trotz großem ehrenamtlichen Engagements. „Regelmäßig haben wir in den letzten Jahren die Zuschüsse bedarfsweise erhöht und seitens der Stadt geholfen, wenn im Invesitionsbereich etwas zu tun war.“ Die Stadt leiste mit ihrem Haushalt einen großen Beitrag dazu, „dass unser Schwimmbad weiter am Netz ist“.

Außerordentlich bedauere sie es gerade auch angesichts der derzeit hohen Temperaturen, dass das Freibad weiter geschlossen sei. Der technische Sanierungsbedarf mache eine andere Entscheidung aber nicht möglich. Vor dem Hintergrund des Sanierungsbedarfs im Freibad und auch im Hallenbad sei im vergangenen Jahr die Entscheidung gefällt worden, einen Förderantrag zu stellen, der sich auf 2,6 Millionen Euro belief. „Wir wollten diese hohe Summe wesentlich finanzieren durch das kurzfristig aufgelegte Sportstättenförderprogramm des Bundes und ein Programm der EU zur CO2-Einsparung.“ Vor einigen Wochen sei die Stadt darüber in Kenntnis gesetzt worden, dass das Bundesprogramm nicht zur Verfügung stehe, „beziehungsweise wir haben für diesen Antrag eine Absage erhalten – wie ganz viele andere auch“. Folge: Von den 2,6 Millionen seien 1,6 Millionen Euro derzeit nicht finanzierbar.

Nun lauten die Hoffnungen, für die verbleibende Million Fördermittel zu bekommen. Es gehe um technische Maßnahmen, mit denen CO2 eingespart werde und eine energetische Sanierung.

Vorstandsvorsitzender Gerhard Dörries berichtete von einem kleinen Gewinn in der Bilanz in Höhe von rund 14.000 Euro zum vergangenen Jahresende. „Wir würden uns wünschen, wenn auch noch mal Eigenkapital nachgeschossen würde“, sagte er im weiteren Verlauf.

Stellvertretender Vorstandsvorsitzender Hardy Ehrhardt sprach von einem leichten Anstieg der Besucherzahlen gegenüber dem Vorjahr, die Gesamtsumme in 2019 wird auf 48.000 geschätzt. Die Zahl der Mitglieder sei 2018  mit 1009 geringfügig rückläufig, die Zahl der Anteile habe aber auf 3063 zugenommen. Ehrhardt verwies noch auf eine anderen Tendenz: Der Rehasport habe sehr stark zugenommen.

Werner Wilde berichtete von Umsatzerlösen in Höhe von rund 254.000 Euro (2017: zirka 297.000 Euro). Der Rückgang sei zu nicht unerheblichem Maße auf die Schließung  des Freibades zurückzuführen. Der Bilanzgewinn von rund 14.000 Euro sei eine Folge des Zuschusses der Stadt zu Reparaturen. Die Zahlen machten deutlich, „dass wir das laufende Geschäft ohne einen nennenswerten Zuschuss nicht leisten können“. Mit der Entlastung des Aufsichtsrates und des Vorstandes endete die Versammlung.art

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