Betriebsrat

Auer Lighting reagiert auf Marktturbulenzen

Firma sucht ausstiegswillige Mitarbeiter / Keine Zeichen für nachhaltige Eintrübung

Schon seit Monaten in unruhigen Zeiten: Die innerbetrieblichen Maßnahmen der Auer Lighting sind noch nicht abgeschlossen.

Bad Gandersheim. Der Betriebsrat von Auer Lighting hat in einer an die Belegschaft gerichteten und dem GK vorliegenden Information mitgeteilt, dass Personalgespräche mit einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern terminiert würden, die den Zweck hätten „einen Aufhebungsvertrag zu schließen“. Die Interessenvertretung verweist darauf, dass in der vergangenen Sitzung des Wirtschaftsausschusses die Mitglieder durch Geschäftsführer Dr. Dieter Simon „über betriebliche Maßnahmen (geplanter Personalabbau)“ informiert worden seien.

In diesem Zusammenhang werde nicht über einen Interessenausgleich und einen Sozialplan geredet, sagte der Gewerkschaftssekretär der IG Bergbau, Chemie, Energie (BCE), Birger Langenstroer, dem GK. Betriebsratsvorsitzender Rainer Lange wollte sich nicht äußern.

Aus Sicht des Unternehmens seien die in den Tarifverträgen verankerten flexiblen Arbeitszeitmodelle sowie die Möglichkeit zur Kurzarbeit geeignete Modelle „um kurzfristige Auftragsdellen auszugleichen ohne dauerhaft auf qualifizierte Mitarbeiter verzichten zu müssen“, hieß es unter anderem in einer vor einigen Wochen veröffentlichen Mitteilung von Auer Lighting. „Wir haben das, was wir uns intern vorgenommen haben, nicht weiter ausgebaut und sehen dafür im Moment auch nicht die Notwendigkeit“, betonte dazu Geschäftsführer Dr. Dieter Simon in einer aktuellen telefonischen Stellungnahme gegenüber dem Kreisblatt.

Mit Wirkung zum 7. Oktober hatte das Unternehmen eine auf vier Monate befristete Kurzarbeit in vielen Bereichen angekündigt, die im Januar ausgesetzt werden soll. Als Unternehmen mit starker internationaler Ausrichtung hätten die Sorgen der Kunden rund um die anhaltenden politischen Verwerfungen zum amerikanisch-chinesischen Handelskonflikt sowie den nahenden Brexit zu einer deutlichen Zurückhaltung der industriellen Abnehmer geführt, hieß es in der Mitteilung vor einigen Wochen.

In seiner aktuellen Stellungnahme sagte Simon, dass die allerorten auftretenden Unsicherheiten einschließlich der aus der Automobilindustrie heraus resultierenden, dem Unternehmen „temporär“ durchaus zu schaffen machen. „Wir sind zuversichtlich, dass unsere Geschäfte nicht dauerhaft Schaden nehmen, sondern dass wir ganz gut unterwegs sind“, so Simon. Dies habe auch zu der Entscheidung geführt, die Kurzarbeit vorzeitig zu beenden.

Der Geschäftsführer hatte bereits vor einigen Wochen gegenüber dem GK erklärt, dass man keine dauerhaften Probleme am Standort sehe. Man habe den Mitarbeitern vermittelt, dass man sorgenfrei in die Zukunft blicke, vorgestellt wurde ein millionenschweres Investitionsprogramm. Dadurch sichere das Unternehmen nach eigenen Angaben mittel- und langfristig nicht nur rund 400 Arbeitsplätze am Standort Bad Gandersheim.art