Ausschuss beschließt Auflösung der Ortsfeuerwehr Ellierode

Die Kameraden sollen in neuer Löschgruppe der Ortsfeuerwehr Wrescherode unterkommen

Das Feuerwehrgerätehaus in Wrescherode

Helmscherode. Mit fünf Ja-Stimmen beschlossen die Mitglieder des Ausschusses Feuerwehr und Friedhof am vergangenen Dienstag im Feuerwehrgerätehaus in Helmscherode die Auflösung der Ortsfeuerwehr Ellierode und die Einrichtung einer Löschgruppe bei der Ortsfeuerwehr Wrescherode.

Hintergrund dieser Entscheidung ist die dauerhafte Vakanz der Stelle des Ortsbrandmeisters in Ellierode sowie die dann auch noch auslaufende Amtszeit des stellvertretenden Ortsbrandmeisters. Weil es dadurch dauerhaft zu Problemen beim Erreichen der personellen Mindeststärke  bei der Ortsfeuerwehr Ellierode komme, seien schon länger im Vorfeld zielgerichtete Gespräche zwischen den Ortsfeuerwehren geführt worden. Um auch in Zukunft den abwehrenden Brandschutz in dem Ortsteil Ellierode zu gewährleisten beziehungsweise zu verstärken, hätten sich die Mitglieder der jeweiligen Einsatzabteilungen in ihren Mitgliederversammlungen einstimmig für die Auflösung und die Neubildung einer Löschgruppe ausgesprochen.

„Natürlich sind die Kameraden in Ellierode darüber nicht erfreut, das kann ich gut verstehen“, so der Stadtbrandmeister Kai-Uwe Roßstock „aber als Stadtbrandmeister habe ich die Verantwortung“. Zudem habe man gesetzliche Vorgaben, an die man sich halten müsse. Auf die Frage, warum man die Ellieröder Kameraden nicht der Feuerwehr Harzbörde zugeordnet hätte, antwortete Roßstock, dass das Gebiet dann zu groß geworden wäre, und der Ortsteil Wrescherode läge nun mal am nächsten dran. Das Fahrzeug soll weiterhin in Ellierode verbleiben.

In seinem Bericht ging Roßstock noch einmal auf die Großeinsatzlagen wie das Sturmtief im Januar, das Hochwasser im Mai/Juni und den Stromausfall durch einen Trafobrand im Umspannwerk im August ein, die von den Kameraden viel abverlangt hätten. An dieser Stelle lobte er die gute Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte im gesamten Landkreis und dankte auch den Familien der Kameraden sowie auch den Arbeitgebern. Erwähnenswert sei auch, dass während der Hochwasserlage das Landgasthaus Köhler kostenlos einen Imbiss zur Verfügung gestellt hatte. „Die Kameraden haben sich bis zur Erschöpfung engagiert“, so der Stadtbrandmeister.

Keinerlei Verständnis habe er allerdings für die vielen Schaulustigen, die anscheinend aus der gesamten Region gekommen waren, um sich das Hochwasser-Szenario live anzuschauen, und auch die schnelle Vorgehensweise der Schrotthändler sei eher grenzwertig zu bewerten. Als negativ bezeichnete der Stadtbrandmeister auch die Bereitschaft von den Mitarbeitern der Straßenmeisterei, die ihren Feierabend vorgeschoben hätten, anstatt gesperrte Straßen schnell wieder freizugeben. Auch die Schutzausrüstung sei bei den Dauereinsätzen an ihre Grenzen gestoßen. Inzwischen wurden mehrere Tauchpumpen angeschafft, und der Landkreis werde vier Großpumpen kaufen, wovon eine im FTZ Bad Gandersheim bleiben soll, so Roßstock. Insgesamt gesehen, sei die Stadtfeuerwehr gut aufgestellt, auch wenn man seiner Meinung nach zu wenig Katastropheneinsatzfahrzeuge habe.

Ein großes Problem seien jedoch momentan die vielen Baustellen und damit verbundenen Umleitungen. „Als Arbeitnehmer hat man schon das Problem, zur Arbeit zu kommen“, so Roßstock „und die Feuerwehr muss sich quasi jeden Tag aufs Neue überlegen, wie man durch das Baustellen-Chaos zum Einsatzort kommen würde“.hn