Ausschuss besichtigt intensiv Ortslage

Über eine Stunde kritische Hochwasserstellen in Altgandersheim in Augenschein genommen

Die Mitglieder des Hochwasserschutzausschusses bei ihrem Rundgang durch das Dorf

Altgandersheim. Rund 75 Minuten nahm sich am Donnerstag der neu begründete Hochwasserschutzausschuss Zeit zu einer ausgiebigen Ortsbesichtigung in Altgandersheim. Das durch zahlreiche Beigeordnete recht große Gremium ging dabei die kritischen Punkte im Ort ab, die im Zuge der sommerlichen Sturzregenhochwasserereignisse aufgefallen waren. Ortsvorsteher Heinz-Friedrich Oberbeck und Ortsbrandmeister Peter Schnute konnten an den jeweiligen Stellen Informationen und Hinweise zu den Sommerereignissen, aber auch früheren Hochwassern im Ort geben.

Drei namentliche Wasserläufe queren den Ort: Der Luhbach von Gremsheim her kommend und der Steinbach, der Wasser aus den Landflächen zwischen Altgandersheim, Gremsheim und Helmscherode einsammelt, sowie natürlich die Gande. Die beiden Bäche und schlussendlich dann auch die Gande waren bei den Sturzregenereignissen im Sommer zu unbändigen reißenden Strömen geworden, selbst sonst trockene Straßenseitegräben traten weitläufig über die Ufer und sorgten in weiten Bereichen Altgandersheims für Überschwemmungen, die im Maximalfall Erdgeschosse von Häusern bis zu 1,5 Meter unter Wasser setzten.

Beide Bäche sind vor Jahrzehnten zudem in Teilbereichen verrohrt wurden. Ein Umstand, der Altgandersheim und seinen Bewohnern heute vielfach Probleme bereitet. Zum einen, weil die damals eingebauten Rohrleitungen und -querschnitte den heutigen Wasseranfällen fast nirgendwo mehr gewachsen sind. Zum anderen, weil Einläufe in der Regel vergittert sind, um mit den vorgebauten Rechen eine Verstopfung der Rohre durch Schwemmgut zu verhindern. Aber im Fall der Sturzregen wurden die Rechen genau zu den Hindernissen, die durch rasche Verstopfung noch schneller zum Übertritt des Wassers in den Straßenbereich sorgten. Freimachen war in der kurzen Zeit und angesichts lebensgefährlicher Fluten gar nicht mehr möglich.

Beide Bachläufe treffen unterirdisch im Ortskern zusammen. An dieser Stelle steht auch bei stärkeren Regenereignissen schon öfter Mal Wasser an der tiefsten Stelle des Dorfes, im Sommer allerdings drückten die Fluten aus den Wartungskammern der unterirdischen Bachläufe noch zusätzlich nach oben und erhöhten innerorts die Überflutungspegel.

Im weiteren Verlauf wird der Luhbach dann noch einmal offen geführt, um kurz vor der Turner-Musik-Akademie erneut im Untergrund zu verschwinden. Er wird verrohrt unter dem Gebäude durchgeführt. Auch hier mit einem Rohrquerschnitt, der im Sommer nicht annähernd in der Lage war, die Wassermassen abzuleiten. Die zweimalige katastrophale Überschwemmung der Turner-Musik-Akademie war die Folge.

Natürlich wurden innerhalb der Ausschussmitglieder während der Begehung an den entsprechenden Stellen auch schon Lösungsvorschläge und Konzeptansätze angesprochen, mit welchen Möglichkeiten ein bessere Schutz für Altgandersheim künftig erreicht werden könne. Dabei machten sich die Ausschussmitglieder gegenseitig auch klar, dass es gegen solche außergewöhnlichen Sturzregen wie im vergangenen Sommer keine Lösung geben könne, durch die Überflutungen und Schäden verhindert werden. Dazu seien die Wassermassen zu riesig und das Auftreten zu viel von ganz lokalen Sondereinflüssen abhängig gewesen.

An kritischen Stellen wie blockierenden Ein- und Durchläufen, in der Frage von Rohrdurchschnitten, Abfang- und Rückhaltemöglichkeiten noch vor der Ortslage sowie zusätzlichen Ableitungen wie am Luhbach an der Turner-Musik-Akademie mit dem dort schon angedachten Entlastungskanal zur Gande gibt es eine Palette an Möglichkeiten, die vom Ausschuss nun genauer begutachtet und dann auf Wirksam- wie Umsetzbarkeit geprüft werden sollen. So das erste Ergebnis nach der Begehung.rah

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