Bad Gandersheims größte Baustelle:Das LaGa-Gelände nimmt Formen an

Bürgermeisterin ließ sich am Mittwoch bei einem Rundgang über den aktuellen Stand informieren

Baumaschinen, Wasser und Schlamm: Am zweiten Osterbergsee geht es ordentlich für die LaGa zur Sache, wie Geschäftsführer Thomas Hellingrath der Bürgermeisterin Franziska Schwarz am Mittwoch zeigen konnte.

Bad Gandersheim. Viel frische Januar-Winterluft – und das richtige Schuhwerk. Das waren zwei Komponenten eines Rundganges, den Bürgermeisterin Franziska Schwarz am Mittwochvormittag über das derzeitige Baugelände der Landesgartenschau erlebte. Die Bürgermeisterin, erst seit ein paar Tagen wieder im Dienst, wollte sich von Geschäftsführer Thomas Helling­rath – später stieß auch Pressesprecher Frank Terhorst hinzu – den aktuellen Stand der Bauarbeiten an Ort und Stelle zeigen lassen. Dazu bedurfte es natürlich guten Schuhwerks, den weite Teile des Baugeländes sind derzeit stark aufgeweicht und schlammig.

Vom LaGa-Hauptsitz am Osterbergsee waren es nur wenige Schritte bis zur Absperrung, die inzwischen ja auch die Wege rund um den ersten Osterbergsee betrifft. Nur noch an den Seeterrassen kann man als Spaziergänger an den See, ansonsten entlang der Eterna auf der Wirtschaftsstraße bis zur Brücke zum Holzrückeplatz über die Eterna. Hier müssen Fußgänger dann ganz auf die Waldseite der Eterna wechseln, wenn sie weiter wollen bis zum Beispiel nach Seboldshausen oder auf den Campingplatz.

Am ersten Osterbergsee sind vor allem Seitengrünbereinigungen auffällig. Auf der Waldseite ist der Großteil des Pflasters des Fußweges direkt am See bereits aufgenommen. Der Bereich der im Moment stärksten Bauarbeiten beginnt aber erst an der Trennung zwischen den beiden vorderen Osterbergseen. Ab hier beherrschen Schlamm und schwere Baumaschinen das Bild. Die Wege sind nicht nur pflasterfrei, sondern teilweise bereits auch neu trassiert.

Die auffälligste Veränderung betrifft den nach wie vor entleerten zweiten Osterbergsee. Der hat sein bisheriges Bild schon deutlich verändert. An den Ufern ist eine Neuprofilierung vorgenommen worden. Die Uferlinie ist nun geschwungen, es gibt Bereich, die deutlich in den See hineinragen und später auch in der Ausgestaltung noch besondere Bedeutung bekommen sollen. Zum Beispiel mit Holzstegen oder Sitzgelegenheiten direkt an der Wasserkante. Das bleibt im Moment natürlich noch weitgehend der Fantasie des Betrachters überlassen.

Die bislang eher langweilig gerade Wegeführung wird der neuen Uferlinie teilweise folgen und damit einen spannenderen, manchmal auch doppelgleisigen Verlauf nehmen. Durch die Freistellung des Blicks zur seeabgewandten Seite wird der Eterna zu mehr Geltung verholfen. Sie kann nun auch von dem erhöhten Gehweggelände erst richtig wahrgenommen werden.

Am hinteren Ende des zweiten Osterbergsees wird intensiv an der nördlichen der beiden Buchten gearbeitet. Hier soll bekanntlich die Seebühne entstehen. Ihr Bau erfordert tiefere Eingriffe in den Untergrund. Wieder mit dem geistigen Auge lässt sich aber jetzt bereits in Bild in die ausgehobene Rundung projizieren, auf dem Zuschauer auf den Terrassen der uferseitigen Tribüne direkt am Wasser sitzen.

Unmittelbar hinter ihnen dann der Bereich, der als „Steinerne Insel“ so etwas wie den zentralen Platz“ zwischen zweitem und drittem Osterbergsee bilden wird und auch die Eingangssituation der LaGa am Haupteingang Dehneweg prägt. Hier haben die Arbeiten begonnen und im Moment ist es tatsächlich in dem Szenario von Erdhügeln, Containern, Baugerät, Matsch und Pfützen noch ziemlich schwer, sich das Endergebnis vorzustellen. Es wird sicherlich auch erst gegen Ende sichtbar werden, wenn sich die schweren Maschinen aus den näher am See liegenden Baustellenbereich zurückziehen können.

Nicht minder aktiv wird gleich weiter im Bereich um den dritten Osterberg gearbeitet. Hier soll bekanntlich der Sportpark entstehen, dessen zentrales Element eine etwas veränderte Wegeführung ist. An der wird bereits gearbeitet. Aus den kantig-zackig verlaufenden Wegen werden solche mit sanften Kurven. Auch der Bereich des Kinderspielplatzes wird hier seinen Platz finden.

Noch völlig ein Gebilde der Phantasie ist der große Kletter- und Eventbereich, der hier gleich neben dem Ende der Wasserfläche in Richtung Campingplatz entstehen kann. Dazu soll bekanntlich der Rat am kommenden Dienstag einen Grundsatzbeschluss fassen, nach dessen Befürwortung die konkreten Schritte zur Umsetzung des Projektes in die Wege geleitet werden können. Optimalerweise würde das Projekt dann auch im April 2022 mit der LaGa zusammen eröffnet. Auf die laufenden Bauarbeiten hat es aber keinen unmittelbaren Einfluss.

Im Bereich des Seekurparks arbeitet die Firma Boymann aus Glandorf. Geschäftsführer Thomas Hellingrath zeigte sich mit ihr hochzufrieden. Leistungsstark und zuverlässig habe die Arbeit bisher geklappt, und dies auch trotz Widernissen durch Wetter oder Corona. Bislang konnten sie alle gemeistert werden, ohne dass Zeitverzug entstanden wäre.

Der weitere Weg führte am Freibad vorbei, wo zur Zeit die Detailplanungen laufen und danach schnellstens Ausschreibungen folgen, denn die Bauarbeiten sollen weitestgehend noch in diesem Jahr durchgeführt und auch zuende gebracht werden.

Noch unberührt von LaGa-Arbeiten sind die Bereiche im Kurpark an der Roswitha-Klinik, rund um das Sole-Trinkhäuschen und vor dem kommenden Kurpark-Quartier.

Gleich über die Straße allerdings wird in der Koppelwiese schon seit einiger Zeit gebaut. Und mittlerweile ist dort auch schon viel passiert. Der neue Verlauf des – deutlich breiteren und zuweilen auch zweigleisigen – Verbindungsweges nach Brunshausen ist trassiert und in vielen Teilen auch schon gut begehbar, obwohl die endgültige Wegdecke natürlich noch fehlt.

Etwa zur Mitte ist zu den Wasserflächen hin ein größerer Bereich Fläche freigeschnitten worden. Rot-weißes Flatterband zeigt an, wo der Steg zur Aussichtsplattform im Landschutzgebiet führen soll. Von der Klinikseite her sanft ansteigend und barrierefrei, eine kürzere Anbindung mit Treppen an der Seite nach Brunshausen. Der Bau des Steges wird im Laufe des Jahres erfolgen.

An einer Stelle noch weiter nach Brunshausen hin ist es nach langen Verhandlungen gelungen, nun auch einen Platz zu bekommen, an dem tatsächlich durch eine Uferterrassierung in naturnaher Ausführung ein unmittelbaren Zugang an das Wasser der Gande geschaffen wird. Die Stelle soll später zum Verweilen, Erleben und Nutzen des Wassers anregen.

Zurzeit ist die Firma Kluge aus Delligsen, die diesen Bereich betreut, gerade an der Neuschaffung einer verbreiterten Übergangssituation über die Landesstraße nach Brunshausen beschäftigt. Hier sollen zu beiden Seiten der Fußgängerampel die Aufstellungsflächen für wartende Fußgänger so groß gestaltet werden, dass es zu keinen langen Schlangen und Wartezeiten kommt, sondern möglichst viele Besucher in kurzer Zeit gleichzeitig die Straße überqueren können.
Die Arbeiten zur Vorbereitung der LaGa reichen auch bis Brunshausen selbst. Wie von vielen gewünscht, ist jüngst ein deutlicher Freischnitt erfolgt. Die Klosterkirche wirkt nun deutlich prominenter von der Straße aus gesehen. Weitere Maßnahmen im Bereich Brunshausens sollen noch folgen.

Insgesamt zeigte sich die Bürgermeisterin beeindruckt vom Ausmaß der Arbeiten, mehr aber noch von den bereits erreichten Ergebnissen.
Da zur Zeit wegen Corona keine Baustellenführungen angeboten werden können, hat das GK den Rundgang im Video festgehalten, das in Kürze im Online-Medium veröffentlicht werden soll.rah