Beeindruckendes Wander- und Radwegenetz

KVV-Spartenwart berichtete im Stadtentwicklungsausschuss

Besonders gut ist die Radwegeausschilderung, wie hier am Skulpturenweg. Entfernungsangaben wünscht sich der KVV auch stärker entlang der Wanderwege.

Bad Gandersheim. Einen interessanten und informativen Bericht gab in der November-Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses Dr. Rolf Holbe. Er ist in den Reihen des Kur- und Verkehrsvereins (KVV) seit Anfang 2017 für die von dort vorgenommene Betreuung des Wanderwegenetzes im Gandersheimer Stadtgebiet zuständig und erstattete erstmals einem Fachgremium der Stadt Bericht über den aktuellen Stand.

Überraschend für manchen bereits seine einleitende Aussage, dass immerhin rund 98 Kilometer Wegenetz in Bad Gandersheim durch den KVV betreut werden. Diese Betreuung erfolgt weitestgehend ehrenamtlich, der KVV kann aber auch auf eine Honorarkraft zurückgreifen, wenn es zum Beispiel darum geht, Wege professionell freizuschneiden.

Das Wanderwegenetz wird noch ergänzt um rund 17 Kilometer besonders ausgezeichneter Walkingstrecken. Für diese fühlt sich der KVV aber nicht primär zuständig, denn die Walkingstrecken dienen in erster Linie den Rehapatienten der Kliniken, die damit auch zuvorderst ein Auge auf deren Zustand haben.

Fast doppelt so groß wie das Wanderwegenetz ist dann das Radwegenetz im Stadtgebiet: beachtliche 187 Kilometer könnte man insgesamt abfahren. Darunter sind von übergeordneter Bedeutung der durch das Stadtgebiet führende Europaradweg R1 und natürlich der Skulpturenweg als Verbindung zu Kloster und Ort Lamspringe.

Das Wegenetz, so Holbe weiter, nutze überwiegend land- und forstwirtschaftliche Wege. Einige Wanderabschnitte sind aber auch sogenannte Trailwege, das heißt, sie führen durch nicht trassiertes, manchmal auch unwegsameres Gelände, was unter bestimmten Wetterumständen dazu führen könne, dass sie unbegehbar seien. Zu solchen Trassenunterbrechungen führen aber auch andere Umstände, wie zum Beispiel die zeitweilige Schließung des Wildgeheges im Bergkurpark während der Brunftzeit, wodurch die durch den Bergkurpark führenden Wege unterbrochen sind beziehungsweise Wanderer um den Bergkurpark herumgeschickt werden müssen.

Dr. Holbe berichtete weiter, er habe per Rad das gesamte Streckennetz in eigenen Augenschein genommen und Problemfelder ausfindig gemacht. Die benannte er zum Beispiel mit ein Mangel bei der Transparenz der Begehbarkeiten von Strecken. Zudem sei es sinnvoll, Abkürzungen anzubieten, wenn Wanderer das Bedürfnis verspüren, schneller wieder zum Ausgangspunkt zu kommen.

Ein Dauerthema seit Langem ist die Ausschilderung. Die bedürfe deutlich einer Ausweitung, möglichst auch mit Informationen, die über die reine Routenführung hinausgingen. Womit Holbe zum Beispiel die Aufnahme von Entfernungen als Entscheidungshilfen, aber auch anderer Inhalte meinte.

Das Radwegenetz befinde sich in einem durchweg ordentlichen Zustand. Es sei gut befahrbar, wenn auch nicht für jeden. Immerhin kommt dem bei den schwierigeren Passagen inzwischen der Trend zum E-Bike entgegen. Wünschenswert seien Verbindungen zwischen den Ortsteilen ohne Inanspruchnahme von Landstraßen. Hier gibt es noch Nachholbedarf.

In Ausblick auf die kommende Landesgartenschau sagte Holbe, die Stadt habe einige Pfunde dafür zu bieten. Er nannte das Harzhorn, die Kopfbuche bei Gremsheim, die Hünengräber im Cluswald, den Clusturm, Flugplatz und die Dannhäuser Grenzsteine als nur einige Beispiele, die fußläufig oder per Rad erreichbar seien. Schön wäre es natürlich, wenn sich bis 2022 entlang der Routen auch mehr Gastronomie ansiedeln würde.

Abschließend bedankte sich Dr. Holbe ausdrücklich für die gute Zusammenarbeit mit der Stadt. Das Konzept mit den Wanderpaten habe sich bewährt, endete sein aufmerksam verfolgter Vortrag.rah