Blutspender in Altgandersheim wollen anderen Menschen helfen

Gute Beteiligung beim Termin im örtlichen Feuerwehrhaus / Immer mehr Teilnehmer im jüngeren Alter

Erstspenderin Luca Zunker und Stammteilnehmer Maik Zunker aus Gehrenrode beim Blutspendertermin in den Räumen der Feuerwehr in Altgandersheim.

Altgandersheim. Täglich werden nach Angaben des Deutschen Roten Kreuzes rund 15.000 Blutspenden benötigt. Einen Beitrag zur Deckung des Bedarfs haben am Freitagnachmittag die Teilnehmer des Blutspendetermins in Altgandersheim geleistet. Ausgerichtet wurde er unter den Corona-Sicherheitsregeln mit Abstand, Mund-Nasenbedeckung, Händedesinfektion und einem deutlich gekennzeichneten Einbahnstraßensystem sowie Abstandsmarkierungen. Von der ersten Minute an kamen Menschen aus verschiedenen Generationen in die Räume der Feuerwehr.

„Wegen der Corona-Lage in Bad Gandersheim haben wir Mitte der Woche mit dem Deutschen Roten Kreuz gesprochen, das sich mit dem Landkreis und dem Gesundheitsamt in Verbindung gesetzt und dann die Zusage erhalten hat, dass der Termin durchgeführt werden kann“, berichtete stellvertretender Ortsbrandmeister Holger Nicolai, der an den hohen Bedarf an Blut erinnerte.

Die Teilnehmer gingen zunächst zu Susann Günther. Dort wurde der Blutspendeausweis eingescannt. Dann erhielten sie einen Fragebogen zum Ausfüllen, in dem unter anderem mögliche Vorerkrankungen oder Auslandsaufenthalte benannt werden mussten. Anschließend wurden die Temperatur gemessen und der Blutfarbstoff-Wert bestimmt, erläuterte Nicolai.

Nächste Station war ein Arzt, der die Fragebogen begutachtet, Blutdruck und Puls gemessen und ein persönliches Gespräch mit den Spendern geführt hat. Nachdem sie in einem anderen Raum auf einem Stuhl Platz genommen hatten, setzten Mitglieder des Blutspendeteams die Kanüle am Arm der Teilnehmer an, so dass der lebensnotwendige Saft entnommen werden konnte. Wegen der Corona-Situation gab es zum Abschluss kein Büfett, sondern ein Lunchpaket mit Verpflegung zum Mitnehmen.

„Die Resonanz ist ausgesprochen gut“, freute sich Christine Castenow, Teamleitung des Blutspendeteams. Ein generelles Problem sei, dass in kleineren Räumen aufgrund der Abstandsregel derzeit keine Termine ausgerichtet werden dürfen. Umso erfreulicher sei es, dass alle Termine, die wie in Altgandersheim stattfinden, viel Zuspruch finden. „Wir haben Sozialkontakte geboten, wer hat das sonst in Corona-Zeiten", erklärte die Teamleiterin. Nach ihrem Eindruck seien die Menschen durch die Pandemie etwas „demütiger“ geworden, Erwartungshaltungen hätten sich verändert. „Es kommt keiner mehr wegen des Essens. Viele sehen es als Christenpflicht zu kommen und zu spenden."

Auch für den Blutspendedienst würden soziale Medien eine immer wichtigere Rolle spielen, verweist Kastenow noch auf einen anderen Aspekt. Unter anderen durch den Internet-Auftritt des Blutspendedienstes sind die Teilnehmer nach ihren Worten in aller Regel informiert und interessiert. In kleineren Orten sei es auch „eine Sache des Zusammenhaltes, das hespendet wird“, während in Großstädten häufig eine sehr anonyme Atmosphäre herrsche.
Auffallend sei, dass mehr junge Menschen in der Corona-Zeit zu den Terminen kämen, darunter viele Erstspender. Dazu zählte auch die 20-jährige Luca Zunker. „Es tut nicht weh, mir geht es gut“, sagte die Gehrenröderin, die anderen Menschen helfen will, und durch ihren Vater zu der Teilnahme angeregt wurde. „Ich brauche ja auch mal Blut, wenn ich verletzt sein sollte", brachte Maik Zunker seine Motivation auf den Punkt.

„Gerade jetzt wird das Blut gebraucht wie verrückt", so Karl-Heinz Overbeck, der zum 78. Mal gespendet hat. Die Teilnahme sei auch eine Eigenkontrolle, denn wenn etwas auffällig sei, gebe es auch eine Rückmeldung. Man werde gecheckt und erfahre etwas über seinen eigenen Gesundheitszustand. Damit die Teilnehmerzahl weiter steigt, macht er auch Werbung in seinem Bekanntenkreis, betonte das Feuerwehrmitglied.

Statistisch gesehen wird das meiste Blut nach Angaben des DRK-Bundesverbandes inzwischen zur Behandlung von Krebspatienten benötigt. Es folgen Erkrankungen des Herzens, Magen- und Darmkrankheiten, Sport- und Verkehrsunfälle. Bei schweren Unfällen kann es vorkommen, dass wegen bestimmter innerer Verletzungen mindestens zehn Blutkonserven pro Unfallopfer bereitstehen müssen. Ein großer Teil der Bundesbürger ist laut DRK mindestens einmal im Leben auf das Blut anderer angewiesen.art

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