Citymanagement gestartet – und schon erste Erfolge absehbar

Modernes Wohnen in alten Gemäuern muss kein Widerspruch sein / Investoren und konkrete Projekte

Pressekonferenz zum Citymanagement: hinten von links: Karsten Dielzer, Jens Tschäpe, Alexander Rudnick, vorn: Bürgermeisterin Franziska Schwarz, Bauamtsleiter Jürgen Schnute und sein Stellvertreter André Schumann.

Bad Gandersheim. Das für Bad Gandersheim vorgesehene Citymanagement durch Alexander Rudnick ist gestartet (GK berichtete bereits ausführlich). In einer Pressekonferenz zusammen mit den beiden Vorsitzenden des GWF, Karsten Dielzer und Jens Tschäpe, sowie als Vertretern der Stadt Bürgermeisterin Franziska Schwarz, Bauamtsleiter Jürgen Schnute und dessen Vertreter André Schumann berichtete Rudnick nochmals, dass die Fragebogenaktion unter Eigentümern in der Kernstadt gestartet sei. 280 Eigentümer sind angeschrieben worden. Ziel ist, sie, zumindest zu Teilen, zu einer Gemeinschaft zusammenzuführen, die sich als „Anwalt der Innenstadt“ verstehe.

Schon jetzt, so Alexander Rudnick, stehe fest, dass die Frage der Umwandlung früherer Handelsflächen auf breite Zustimmung treffe. Auch die Vertreter des GWF sahen wenig Potenzial für Ansiedlungschancen in Leerständen, so wäre Wohnraum wenigstens ein Weg, Stadtbild und Hausbestand sowie Attraktivität des Stadtkernes zu erhalten.

Rudnick führte weiter aus, dass junge Familien meist nur über die Chance des Neubaus für einen Standort zu gewinnen seien. Das gehe aber auch in der Innenstadt, wie aktuelle Beispiele bereits bewiesen. Der Gedanke sei darüber hin­aus nicht nur eine Idee, sondern es gebe bereits Investoren, die in absehbarer Zeit in Projekte einsteigen wollten. Zurzeit gehe es um Flächenbeschaffung, rechtliche Rahmenbedingungen sowie die Schaffung eines Umfeldes.

Niemand müsse indes befürchten, dass die Altstadt nun „plattgemacht“ werden solle. Neubau gehe auch hinter historischen Fassaden, modernes Wohnen müsse nicht im Widerspruch zu alten Gebäuden oder Denkmalschutz stehen.

Ein bereits sichtbares Beispiel dafür ist der gelungene Verkauf des Gebäudes der früheren Ratsapotheke an der Stiftsfreiheit. Ein junger Bad Gandersheimer Bauunternehmer hat die Immobilie übernommen und baut sie nun für Wohnen im 1. Geschoss und eine Nutzung für Dienstleistungen zum Beispiel im früheren Apothekenbereich modern aus. Ein anderes Beispiel für modernes Wohnen inmitten der Altstadt entsteht gerade im Barfüßerkloster.
Für Rudnick ist der erste Schritt im Moment, geeignete Lagen zu finden, das können Freiflächen oder untergenutzte und nicht denkmalgeschützte Altbauten, bei denen eine Aufarbeitung sich anbieten würde. Im zweiten Schritt werde es dann um den Erwerb von Flächen, Entwicklung zu Baureife und die Vermarktung gehen.

Thema in der Pressekonferenz war auch die Gastronomie in der Innenstadt, der nach Rudnick eine zentrale Rolle bei der Attraktivierung des gesamten Standortes zukommt. Ins Konzept passe da gut die Neuverpachtung des Ratskellers, wobei es laut Rudnick weitere Investoren für zusätzliche Gastroangebote gebe. Hier sei auch das GWF an Vermittlungsgesprächen beteiligt.

Den beiden GWF-Vertretern Dielzer und Tschäpe lag bei dieser Gelegenheit zudem am Herzen, die an sich gute Lage der Gastronomie in der Innenstadt herauszuheben. Vielfach werde die Situation schlechter beschrieben als sie tatsächlich sei. Das Angebot sei für die Größe der Stadt lobenswert.rah