Corona-Fälle in der Gande-Klinik

Verwaltungsdirektor Thorsten Prieß erläutert das abgestimmte Vorgehen

Die Paracelsus-Klinik an der Gande: Nach Corona-Infektionen von Patienten wurde der Betrieb vorsorglich unterbrochen.

Bad Gandersheim. Es war nur eine Frage der Zeit, dass es auch in einer Klinik –­ wie nun geschehen in der Paracelsus-Klinik an der Gande ­– einmal eine Corona-Infektion geben würde. Vorbereitet hatte sich die Paracelsus auf einen solchen Fall schon lange, wie das GK vor Monaten bereits über Vorsorgemaßnahmen berichten konnte. Die mussten nun in der vergangenen Woche zur Anwendung kommen, als am Mittwoch in der Gande-Klinik eine Reha-Patientin positiv auf Corona getestet wurde. Sie hatte vorher über Symptome berichtet, die Anlass für die Testung waren.

Über das Geschehen in der Klinik berichtete dem Gandersheimer Kreisblatt Verwaltungsdirektor Thorsten Prieß, wie das weitere Vorgehen erfolgte: Nachdem diese eine Patientin der Paracelsus-Klinik an der Gande, Bad Gandersheim, während einer laufenden Therapie Corona-positiv getestet wurde und vier weitere Patienten, zwei von ihnen Kontaktpersonen, am Donnerstag ebenfalls ein positives Testergebnis hatten, wurde vorsorglich eine Unterbrechung des Klinikbetriebes bis voraussichtlich Anfang November vorgenommen. Das Gesundheitsamt in Northeim begrüßte die konsequente Vorgehensweise ausdrücklich und trug die Entscheidung von Anfang an mit.

Die in Behandlung befindlichen Patienten wurden seit Freitag geordnet entlassen, bis Anfang dieser Woche werden voraussichtlich alle Patienten entlassen sein. Parallel wurden seit Freitag sämtliche Mitarbeiter auf eine etwaige Übertragung getestet. Die vollständigen Testergebnisse werden bis Anfang der Woche erwartet. Nach Durchführung aller gebotenen Sicherheits- und Hygienevorkehrungen sowie vollständig vorliegender Testergebnisse aller Mitarbeiter wird der Klinikbetrieb voraussichtlich in 10 bis 14 Tagen wieder aufgenommen. Patienten, die ihre Therapie bereits begonnen hatten, können ihre Behandlung dann fortsetzen.

„Wir haben uns präventiv und sehr schnell zu diesem Schritt entschlossen, um die Sicherheit unserer Patienten und Mitarbeiter zu gewährleisten und ein unkontrolliertes Ausbruchsgeschehen zu verhindern. Wir verfolgen bei Paracelsus seit Beginn der Pandemie ein striktes Hygiene- und Sicherheitskonzept, deshalb handeln wir in einem solchen Fall konsequent“, erklärt Klinikmanager Thorsten Prieß, der die Paracelsus-Kliniken am Standort Bad Gandersheim leitet. Hauptaugenmerk legten Klinik und Gesundheitsamt von Anfang an auf die Identifizierung von Infektionsketten bei gleichzeitiger Isolierung aller Patienten.
Spekulationen in der Öffentlichkeit, dass man sich erst auf Druck des Gesundheitsamtes zur Einstellung des Klinikbetriebes entschlossen habe, widerspricht Prieß vehement. „Wir haben die Entscheidung zur Unterbrechung des Klinikbetriebes in dem Moment gefällt, als weitere vier positive Testergebnisse da waren und zeitgleich das Gesundheitsamt informiert, das die Entscheidung sofort mitgetragen und unterstützt hat.

Die Entlassung der Patienten wurde dann in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt durchgeführt. Mittels Schnelltest wurde zuvor bei weiteren wahrscheinlichen Kontaktpersonen ein negatives Testergebnis ermittelt.

Alle anderen Patienten waren mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Kontaktpersonen der fünf positiv getesteten Patienten. Seitens des Gesundheitsamtes gab es demzufolge keine weitergehenden Auflagen für die Abreise der Patienten, die sowohl mit öffentlichen Verkehrsmitteln als auch in eigenem PKW abreisten. Einige wenige Patienten werden weiterhin in der Klinik betreut, da sie aus medizinischer Sicht nicht reisefähig sind und die Klinik hier zunächst Unterstützung organisiert.

Auch wenn eine vollständige Unterbrechung des regulären Klinikbetriebes zunächst rigoros erscheint, ist dieses Vorgehen medizinisch alternativlos: „Eine Isolation der Patienten in ihrem Zimmer über viele Tage wäre nicht zumutbar, zumal einige Patienten einen erhöhten Pflege- und Betreuungsbedarf haben. Eine Rehabilitation, die diesen Namen verdient, ist unter solchen Umständen nicht durchführbar.

Es gilt angesichts steigender Infektionszahlen in unserem Land und insbesondere in unserer Gemeinde, alles zu tun, um eine weitere Verbreitung des Virus zu verhindern. Als Klinikbetreiber sind wir hier in besonderem Maße gefordert, können jedoch auch besonders schnell und professionell mit einer solchen Situation umgehen“, betont Thorsten Prieß, für den es jetzt darum geht, den Klinikbetrieb schnell wieder aufzunehmen. „Der Bedarf an Rehabilitation ist hoch, wir haben Wartelisten, deshalb möchten wir so schnell wie möglich wieder für unsere Patienten da sein“, erklärt der erfahrene Klinikmanager.
In der Paracelsus-Roswitha-Klinik und der Paracelsus-Klinik am See läuft der Klinikbetrieb weiter – wie seit Beginn der Pandemie unter strikter Einhaltung der Sicherheits- und Hygieneregeln und mit einer reduzierten Patientenzahl, um insbesondere die Abstandsregeln verlässlich umsetzen zu können.rah

Bad Gandersheim

Der Osterhase kommt

Mehr Einsätze im Brandabschnitt Nord/Ost

Saison offiziell eröffnet

Dramaturgin bei den LandFrauen