Dachstuhlbrand endet durch schnellen Einsatz glimpflich

Feuer ging vor einer katastrophalen Brandeskalation wohl die Nahrung aus

Bei Eintreffen von Polizei und Feuerwehr war der Feuerschein durch bereits weggeplatze Dachziegel leicht zu erkennen. Zum Glück fand der Brand offenbar kaum Nahrung und entwickelte sich dadurch nicht zu einem Vollbrand.

Bad Gandersheim. Wenn nachts die Sirenen Vollalarm ertönen lassen, dann heißt das nie etwas Gutes. Mehr noch: Die Lage eines anstehenden Einsatzes ist von besonderem Ernst, der das Hinzuziehen möglichst vieler Kräfte erfordert. Davon war am frühen Sonntagmorgen kurz vor 1 Uhr nachts auszugehen, als in der Kernstadt die Sirenen dreimal aufheulten.

Zu einem Dachstuhlbrand sollten die Feuerwehren in die Hildesheimer Straße ausrücken. Bei derartigem Alarm sind die Wehren besonders auf Einsatzstärke und große Schlagkaft bedacht, denn mehrfach schon mussten sie erleben, wie sich aus einem vergleichsweise kleinen Entstehungsbrand ein Vollbrand des Gebäudes entwickelte. Das sollte natürlich unbedingt im Ansatz verhindert werden, zumal es sich um ein bewohntes Mehrfamilienhaus mit angrenzendem Wohngebäude direkt neben dem Gelände von Auer-Lighting handelte.

Polizei und erste Feuerwehrkräfte waren vor dem Eintreffen der Löschfahrzeuge vor allem damit beschäftigt, die Bewohner aus dem Nachtschlaf zu holen, soweit dies nicht bereits durch die anschlagenden Rauchmelder geschehen war, die wohl auch zur Entdeckung des Brandes beigetragen hatten.
Es gelang, alle Mietparteien des betroffenen wie auch des Nachbarhauses rechtzeitig zu evakuieren. Was in dem Fall für die Betroffenen zunächst bedeutete, im Freien darauf zu warten, was nun passieren würde. Glücklicherweise waren in der Nacht zu Sonntag die Temperaturen vergleichsweise mild, nicht wie noch eine Woche zuvor eiseskalt.

Der Brand war offensichtlich in einem unausgebauten Dachbodenbereich ausgebrochen. Das Feuer muss dabei schon mehr Kraft entfaltet haben, als es noch bei Eintreffen der Löschkräfte hatte. Da war zwar offenes Feuer durch die bereits weggeplatzten Dachziegel zu sehen, fand aber offenbar kaum weitere Nahrung, denn eventuelle eine Brandeskalation war nicht zu sehen. Um allerdings die Ziegel zerspringen und herunterfallen zu lassen, war vorher sicher mehr Hitze und offenes Feuer vorhanden gewesen.

Der erste Atemschutz-Angriffstrupp hatte so dann glücklicherweise auch wenig Mühe, die Flammen in weniger als einer Minuten mit einigen gezielten Sprühstößen zu ersticken. Kaum zehn Minuten nach Beginn der Löscharbeiten wurde „Feuer aus“ gemeldet.

Der Einsatz indes dauerte noch Stunden länger. Im Dachbodenbereich wurde intensiv nach verbliebenen Glutnestern gesucht. Dazu wurden Dachziegel im betroffenen Brandbereich flächiger entfernt, insbesondere im Traufbereich, wo dies nur von außen mit einer langen Steckleiter geschehen konnte.
Parallel dazu wurden Brandermittler der Polizei tätig, um der Ursache auf die Spur zu kommen. Nach Angaben aus Feuerwehrkreisen habe so etwas wie Abfälle oder Müllablagerungen auf dem Dachboden gebrannt. Bislang hat die Polizei noch keine Erkenntnisse zur Ursache mitgeteilt.

In Zusammenarbeit mit der Hausverwaltung mussten dann auch Unterbringungsmaßnahmen für einige Mietparteien des betroffenen Hauses getroffen werden, die aufgrund von Rauchgas- oder Löschwassereinfluss nicht wieder in ihre Wohnungen zurück konnten. Sie durften nur schnell eine Tasche mit notwendigen Sachen packen und wurden dann nach unbestätigten Angaben in einer nahen Klinik untergebracht.

Im Einsatz waren über 50 Feuerwehrleute der Wehren Bad Gandersheim, Altgandersheim sowie des Löschzuges 2 mit Wolperode, Ackenhausen, Gremsheim und Clus. Der Einsatz war erst nach 3 Uhr beendet.rah