Denkelsheim. Ein Fest mit kaltem Ausgang feierten die Dankelsheimer Vereine vor zehn Jahren einmal im frühen Sommer. Diesmal hatten sich MTV, MGV und Klingende Runde zur Feier ihrer 280 gemeinsamen Jahre (MGV 140, MTV 110 und Klingende Runde 30 Jahre) den August als Festtermin ausgesucht und erlebten das genaue Gegenteil: Eine Luft zum Schneiden am vielleicht letzten derart heißen Tag dieses Sommers im Sportheim des MTV, das als Festort auserkoren worden war. Im Zelt davor wäre es gewiss angenehmer gewesen, doch das bot nicht genug Platz für alle. So wurde es ein schweißtreibender Kommersabend, bei dem ein Fächerverkäufer Hochkonjunktur gehabt hätte.

Das Triumvirat der drei Vorsitzender, Ilona Dierig für die Klingende Runde, Martin Henze für den MTV und Stephan Henze für den Männergesangverein, konnte unter anderem Bürgermeisterin Franziska Schwarz und den Vertreter des Kreissportbundes sowie Kreisfußballverbandes, Gerhard Haupt, begrüßen, außerdem stieß später noch Turnkreis-Vorsitzender Heinz-Willi Elter dazu. Haupt und Elter waren schon deswegen vor Ort, weil sie eine Reihe von Ehrungen im Gepäck hatten.

Das galt auch für Birgit Köppelmann, 2. Damenleiterin des Kreischützenverbandes Gandersheim. Eingeleitet – wie auch begleitet und abgeschlossen – wurde der Kommers mit Gesang, zum einen durch den MGV, die Klingende Runde und sogar zusammen mit dem Greener Chor, den der Chorleiter der Klingenden Runde, Erhard Kath, ebenfalls leitet. Die Greenerinnen waren der Einladung ebenso gefolgt, wie Mitglieder der Chöre Wolperode und Heckenbeck sowie aus dem Bereich der Schützen ebenfalls Heckenbeck.

Martin Henze als Sprecher des Vorstands-Trios sah sich glücklich, nach zehn Jahren wieder ein solches Fest feiern zu können. Man müsse die Feste feiern, wie sie fallen, und dass es gehe, dazu hätten viele einen Beitrag geleistet. Bürgermeisterin Franziska Schwarz schloss an, da sage noch einer, in den Dörfern sei nichts los. Die Vereine erfüllten in den Dörfern eine wichtige Funktion. Sie bewahrten die Menschen vor dem Rückzug ins nur noch Private und vor Einsamkeit. Dankelsheim sei hier bestes Beispiel. Sie wies auch darauf hin, dass der MGV Dankelsheim einer der letzten reinen Männerchöre in der Region ist. Gerhard Haupt gratulierte für Landes- wie Kreissportbund allen Vereine, vornehmlich aber natürlich dem MTV als Sportverein. Das Alter sage noch nicht über den Wert eines Vereines aus. Der Zusammenhalt, den die Dankelsheimer Vereine zeigten und der sie erst so alt habe werden lassen, aber sehr wohl.

Heinz-Willi Elter kannte viele Dankelsheimer unter anderem auch deswegen, weil sie in Schwangau dabei waren. Einer aber bereits seit 50 Jahren – einst als junger Teilnehmer, später zuständig für den Aufbau des Zeltlager. Dafür dankte Elter mit einem kleinen Geschenk Thomas Drücker. Mit Hinweisen wie, dass die Mitgliedsquote des MTV bei 60 Prozent der Gesamtdorfbevölkerung liege und Bewegung rund 300 positive Effekte habe, sorgte Elter auch für einige „Fun Facts“ an diesem Abend und erhielt tosenden Beifall für eine kurze Jonglage-Einlage mit Tüchern. Den weiteren Verlauf des Abends prägten dann eine Vielzahl von Ehrungen, vor allem aus den Reihen des MGV, noch deutlich breiter aber aus dem Bereich des Sports im MTV. Sie können daher an dieser Stelle nicht dargestellt werden, das geschieht in einer weiteren Ausgabe des GK.

Die bedeutsamste Ehrung des Abends gab es am Schluss des rund zweistündigen Kommersabends, als Martin Henze verkünden konnte, dass der MTV mit diesem Abend ein neues Ehrenmitglied erhalten werde. Die besondere Auszeichnung wurde an Helmut Grüne für seine langjährigen und intensiven Verdienste um den Verein vergeben. Grüne zeigte sich in einer kurzen Erwiderung gerührt von dieser unerwarteten Ehrung. Weitere Berichterstattung vom Dankelsheimer Drei- Vereine-Fest folgt.rah