Das DMH-Freizeitheim verschwindet – Abriss bereits in vollem Gange

Keine andere wirtschaftliche Variante der Verwendung für das Gebäude zu finden gewesen

Der Abrissbagger steht bereit, um das Haus Stück für Stück abzutragen.

Bad Gandersheim. Es ist immer wieder eine erstaunliche Erfahrung, wie schnell etwas verschwinden kann, was lange gebraucht hat, um zu entstehen. Erneuern kann man diese Erfahrung gerade mit dem Abriss des zuletzt als Freizeitheim genutzten Gebäudes des Diakonissen-Mutterhauses (DMH). In den letzten Januartagen hat die Beseitigung des Baus begonnen, der erst vor etwas mehr als einem halben Jahrhundert erstellt wurde.

Was seinerzeit sicher viele Monate gedauert hat, wird nun binnen vielleicht nur vier Wochen wieder dem Erdboden gleichgemacht. Und das nicht nur im sprichwörtlichen, sondern buchstäblichen Sinne, wie ein Mitarbeiter der vor Ort tätigen Abbruchfirma dem GK sagte. Das Gebäude wird nämlich praktisch an Ort und Stelle bleiben – nur transformiert eben, als großer, klein gemahlener Bauschutthaufen, der die ansonsten mit dem in den Hang gebauten Kellerbereich ausfüllen soll. So wird die alte Hügelfläche, in die das Haus gebaut wurde, wieder nachgestaltet. Der Schutthaufen wird allerdings abgedeckt werden, sodass vom Gebäude nichts zu sehen übrig bleibt.

Noch steht das Gebäudeteil des DMH, das seinen Sinn in den letzten Jahren verloren hat. Einst als als Erweiterung des Diakonissen-Mutterhauses zur Unterbringung der Diakonissen erbaut, verlor es diesen Zweck schon mit der abnehmenden Zahl an Diakonissen vor Ort. Das DMH suchte nach einer anderen Verwendung und fand sie über rund ein Jahrzehnt in Form des sogenannten Freizeitheimes. Hier fanden gemeinsame Freizeiten und Treffen statt, ebenso wurden Zimmer an Gäste und Touristen vermietet.

Das Gebäude aber hatte seine strukturellen Probleme: Um es zeitgemäß gestalten zu können, wären große Investitionen nötig gewesen. Dazu fehlten die Mittel. Folglich ging auch die Zeit der Vermietbarkeit irgendwann dem Ende entgegen und 2014 stellte das Mutterhaus die Nutzung aus Wirtschaftlichkeitsgründen ganz ein. Seit rund einem Jahr stand das Gebäude nun schon gänzlich leer.

Im Zuge der großen Umstrukturierungen, die das DMH seit dem letzten Jahr nun durchlaufen wird, ist dann auch die Entscheidung gefallen, sich durch Abriss des Problems zu entledigen. Im Januar begannen die Arbeiter der Abbruchfirma zunächst, das Gebäude zu „entkernen“. Das heißt, Schad- wie auch Wertstoffe (zum Beispiel Kupferleitungen) wurden entfernt und in Containern abtransportiert, die Fenster ausgebaut und so der Rohbaukörper zum Abriss vorbereitet.

Der geschieht recht konventionell mit Hilfe eines Baggers. Teil für Teil wird das Haus in den kommenden Tagen abgetragen. Der Bauschutt soll dann vor Ort zerkleinert und eben in die Kellergrube verfüllt werden. Im Laufe des Februars, war sich der Mitarbeiter der Göttinger Abrissfirma sicher, ist vom ehemaligen Freizeitheim nichts mehr übrig als ein Haufen Bauschutt, der dann abgedeckt werden soll. Was mit dem freiwerdenden Gelände geschehen soll, ist nach den Worten von DMH-Direktor Pastor Lutz Behrens noch offen.

Fest steht aber, dass es nicht der einzige größere Eingriff in das Gandersheimer Stadtbild durch die Strukturveränderungen im DMH bleiben wird. Fällt der Fall des Freizeitheimes wegen seiner etwas zurückgesetzten Lage nicht jedem sofort ins Auge, wird das beim Haus Abendfrieden an der Hildesheimer Straße, Ecke Albert-Rohloff-Straße wohl gravierender sein. Es soll ebenfalls in diesem Jahr weichen. Der Abriss ist für das spätere Jahr Ende Sommer oder Herbst zu erwarten, war aus dem DMH dazu zu hören.

Anders als beim Freizeitheim weicht das Haus Abendfrieden aber bekanntlich einem großen Neubauprojekt, das in den nächsten zwei Jahren auf dem Gelände gegenüber der Füllekuhle eine neue Wohn- und Begegnungsstätte unter dem Dach des DMH entstehen lässt. Altes weicht, Neues entsteht. Der Zyklus geht weiter.rah

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