Das Hochwasser stand noch einmal im Mittelpunkt

Routinierte Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr Helmscherode

Im Bild von links: Tobias Arndt, Mike Viehmeier, Thomas Bobrowski, Katharina Probst, Norman Drücker, Janatolie Schuhmann, Fabian Bobrowski, Ulrich Bohnsack, Swen Eckert, Wilfried Nobel.

Helmscherode. Beförderungen und Ehrungen standen im Mittelpunkt der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr Helmscherode, die erstmals vom neuen Ortsbrandmeister Tobias Arndt eröffnet wurde. Nach den Formalien berichtete Tobias Arndt über die Aktivitäten der Ortswehr im vergangenen Jahr.

Neben der Brandwache für das Osterfeuer, der als „Brandeinsatz“ gewertet wird, wurden vier Absperrdienste für die Domfestspiele durchgeführt. Weiterhin gab es im Jahr 2018 vier Hilfeleistungseinsätze, wovon drei auf die Hochwassereinsätze nach Starkregen in der Heberbörde zurückgingen und einer auf einen länger andauernden Stromausfall im Stadtgebiet.

In diesem Jahr standen zwei Wahlen auf der Agenda, zum einen musste der Sicherheitsbeauftragte neu gewählt werden, zum anderen war die neu geschaffene Stelle des stellvertretenden Atemschutzgerätewartes im Kommando zu besetzen. Für diese Position wurde Fabian Bobrowski vorgeschlagen und mit einer Enthaltung gewählt. Der bisherige Sicherheitsbeauftragte Thomas Bobrowski, der das Amt seit 19 Jahren bekleidet, stand zur Wiederwahl und wurde mit einer Enthaltung erneut gewählt. Bobrowski kündigte aber an, hiermit seine letzte Amtsperiode anzutreten.

Ein besonderer Tagesordnungspunkt einer jeden Jahreshauptversammlung sind Ehrungen und Beförderungen. In diesem Jahr wurden Katharina Probst, Norman Drücker und Mike Viehmeier zu Feuerwehrfrauen oder -männern befördert. Janatolie Schuhmann und Fabian Bobrowski wurden jeweils zur/zum Hauptfeuerwehrfrau/-mann befördert.

Nach der Beförderung übernahm der stellvertretende Stadtbrandmeister Wilfried Nobel die „Regie“ und wies in einer kurzen Ansprache auf die Besonderheit der nun folgenden Auszeichnungen hin. Für 25 Jahre im Dienste des Niedersächsischen Feuerlöschwesens wurde Swen Eckert und Ulrich Bohnsack mit dem Ehrenzeichen des Bundeslandes Niedersachsen ausgezeichnet.

Die Grußworte der Gäste bezogen sich größtenteils auf die Hochwassereinsätze im letzten Jahr. Wilfried Nobel berichtete in seinen Dankesworten unter anderem vom Funkverkehr zu Beginn des Starkregens am 29. Mai 2018. Hier vernahm er die Worte „…Hochwasser in Helmscherode, der Ort braucht Sandsäcke…“. Zuerst glaubte er an eine Verwechslung, die sich dann aber doch als reale Anforderung herausstellte. Allerdings war es aufgrund der Extemwetterlage seinerzeit nicht möglich, Helmscherode „trocken“ oder überhaupt zu erreichen. Alle Zufahrtswege waren überflutet. In seiner sehr langen aktiven Zeit als Feuerwehrmann, konnte sich Nobel nicht an ein Szenario dieser Art erinnern.

Hiltrud Miehe bedankte sich ebenfalls bei den Mitgliedern der Feuerwehr und der sonstigen Dorfbevölkerung für die schnelle und aufopfernde Hilfe aller. Im Auftrag des Hochwasserschutz-Ausschusses der Stadt Bad Gandersheim wies Hiltrud Miehe darauf hin, Vorschläge zum Hochwasserschutz einbringen zu können. „Für die Ortschaft Helmscherode gibt es da wenig Potenzial, da man sich gegen diese Art Starkregen nicht umfassend schützen kann“, erläuterte Tobias Arndt, wies aber gleichzeitig darauf hin, dass es im Ort einen Lagerplatz gibt, an dem gefüllte Sandsäcke fachgerecht und einsatzbereit lagern und im Bedarfsfall dort schnell abzuholen sind.

Unter Verschiedenes gab es neben der Terminvorschau 2019 und der Ankündigung, im Jahr 2023 ein großes Feuerwehrfest abzuhalten, drei kleine Besonderheiten. In letzter Zeit konnte man vermehrte Aktivitäten im Feuerwehrgebäude Helmscherode feststellen, die auf die Kinderfeuerwehr Heberbörde zurückzuführen waren. Hiervon zeugten auch die bunt bemalten Fensterscheiben im Schulungs- und Versammlungsraum.

Auch zukünftig wird die Kinderfeuerwehr Heberbörde ihre Aktivitäten, die bisher  in Wolperode durchgeführt wurden, nach Helmscherode verlagern. „Die Infrastruktur im Feuerwehrgerätehaus Helmscherode ist hierfür deutlich besser geeignet als die in Wolperode“, führte Janatolie Schuhmann als Leiterin der Kinderfeuerwehr aus. „Auch die räumliche Nähe zu Feuerwehrgerätschaften ist in Helmscherode besser“.

Weiterhin gab es Belobigungen in Form von Gutscheinen in Höhe von jeweils 25 Euro für Mike Viehmeier, der im Rahmen seiner Feuerwehr- Grundausbildung die weite Anfahrt nach Uslar auf sich genommen hat, um schneller ausgebildet werden zu können. Die Lehrgänge an der FTZ Bad Gandersheim waren ausgebucht und Viehmeier hätte sonst noch ein halbes Jahr warten müssen, darum entschied er sich, freie Kapazitäten in Uslar zu nutzen.

Die zweite Belobigung erhielt Fabian Bobrowski für die beste Dienstbeteiligung im Jahr 2019. Dieser Preis ist neu ausgelobt worden und wird in Verbindung mit einer „Wandertrophäe“, einem handgearbeiteten Feuerwehrrelief aus Messing, in jedem Jahr neu vergeben. Diese Maßnahme soll ein weiterer Anreiz sein, die Dienstbeteiligung noch etwas mehr zu heben, denn wie in den Vorjahren auch, „sieht es hier teils sehr mau aus“, führte Tobias Arndt an dieser Stelle nochmals an.red