Das Projekt „Stolpersteine“ nimmt konkrete Form an
Projektgruppe hat Februar 2020 als Installationstermin ins Auge gefasst / Nächstes Treffen Anfang April
Bad Gandersheim. Im Oktober hat sich eine Gruppe vorwiegend Gandersheimer BürgerInnen zusammengefunden, die großes Interesse bekundet hat, ein Projekt „Stolpersteine in Bad Gandersheim“ mitzugestalten. Die Initiative Stolpersteine existiert seit 1995 und bemüht sich, mit ihren Aktionen an all die Menschen zu erinnern, die infolge des Nationalsozialismus verfolgt, eingesperrt und umgebracht wurden, weil ihnen die Nationalsozialisten das Recht auf ein selbstbestimmtes, glückliches Leben genommen hatten.
Es betraf Menschen wegen ihrer religiösen Zugehörigkeit, ihrer politischen und kulturellen Vorstellungen, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer körperlichen oder geistigen Leistungsfähigkeit, oder weil sie nach nationalsozialistischer Doktrin einer als feindlichen und bedrohlichen definierten Rasse zugeordnet wurden. Kurz, nicht nur dem, der sich auffällig benahm und unliebsam auffiel, drohte Verfolgung.
Bei der ersten Zusammenkunft wurden Schicksale Gandersheimer BürgerInnen vorgestellt, deren Leben durch den Nationalsozialismus beschädigt oder zerstört wurde. Anschließend wurde beraten wie vorzugehen sei, um die Verlegung von Stolpersteinen in Gandersheim möglichst bald umzusetzen.
In einem weiteren Treffen vor Kurzen wurden formale und auch inhaltliche Fragen angesprochen und auch praktische Lösungen gesucht.
Die hinter dem Projekt stehende Stiftung hat zwei Optionen für die Verlegung genannt: Ende November 2019 oder Februar 2020. Die Gruppe hat sich für den Februartermin entschieden. Die Stiftung wird den genauen Termin noch benennen.
Eine Ausstellung soll im Vorfeld stattfinden, die informiert und auf das Ereignis vorbereitet. Dazu sollen Materialien gesammelt und gesichtet werden und eventuell über ein Rahmenprogramm nachgedacht werden. Die Ausstellung kann im Sommerschloss in Brunshausen stattfinden.
Im Vorfeld soll auch noch geklärt werden, woher Geld für eine Veröffentlichung kommen könnte.
Thomas Gelück regte an, als eine Vorbereitungsveranstaltung einen Dokumentarfilm über das Ghetto in Riga im Martin-Luther-Haus zu zeigen. Der Vorschlag traf auf Zustimmung und soll organisatorisch und rechtlich vorbereitet werden. Zum Abschluss des Treffens gab es den ersten Teil dieses Films, der alle fassungslos hinterließ.
Das nächste Treffen ist auch schon terminiert und wird am selben Ort, allerdings erst um 20 Uhr am Mittwoch, 3. April, stattfinden.red